Hausding sorgte damit für die erste Medaille eines deutschen Wasserspringers in dieser Disziplin seit 104 Jahren. Der Leipziger Stephan Feck war im Halbfinale als 17. gescheitert.
Hausdings Bronze war das erste Edelmetall für den arg gebeutelten Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei den Spielen in Rio de Janeiro. Diese magere Bilanz können nur noch die Turmspringer in ihren Wettbewerben bei den Frauen (ab Mittwoch) und Männern (Donnerstag) etwas aufpolieren.
Für Hausding war es nach Silber im Turm-Synchronspringen 2008 das zweite Edelmetall bei Sommerspielen. Der 13-malige Europameister, der zuvor im Synchronspringen vom Brett und Turm jeweils Vierter geworden war, startete allerdings schwach in den Wettkampf. Beim Zweieinhalb-Rückwärtssalto verpatzte der 27-Jährige die Eintauchphase und lag zunächst deutlich zurück. Danach holte er unter anderem mit einem hervorragenden Auerbachsalto und einem noch besseren Viereinhalb-Vorwärtssalto auf.
Bedingungen ideal
Die Bedingungen im Finale waren nahezu ideal. Der Wind war still, das Wasser wieder blau statt grün. In den Runden zuvor waren die Bedingungen deutlich schwieriger gewesen. Im Vorkampf hatten der böige Wind und der kalte Regen für fast irreguläre Bedingungen gesorgt, im Halbfinale hatte die tiefstehende Sonne die Athleten gestört. Zwei Favoriten kamen damit nicht zurecht: Der chinesische Weltmeister He Chao und der russische London-Olympiasieger Ilja Sacharow scheiterten an der Final-Hürde.
"Es ist wie bei einer Herde Rennpferde, die alle nervös werden, weil eines eine Schlange sieht", meinte Bundestrainer Lutz Buschkow zur Schwäche der Favoriten. Auch Hausding hatte sich nur mit Mühe ins Finale gezittert.
Dass sich Deutschlands Vorspringer dennoch aufs Podest gekämpft hat, ist angesichts der großen Verletzungssorgen eine kleine Überraschung. Aufgrund hartnäckiger Schulter- und Knieprobleme hatte Deutschlands Vorspringer sein Trainingspensum nicht erreichen können. "Vom Brett fehlt mir durch die vielen Trainingsausfälle einfach die Routine", sagte Hausding.