"Skandalös": Regierungschef boykottiert Schlussfeier nach Bronze-Korrektur im Turnen

Von SID
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© getty

Rumäniens Ministerpräsident Marcel Ciolacu hat aus Protest gegen eine umstrittene Entscheidung bei den Olympischen Spielen angekündigt, nicht zur Schlussfeier am Sonntag nach Paris zu reisen. Bei Facebook sprach der Politiker von einer "skandalösen Situation" und einer "eklatanten Ungerechtigkeit", die vor allem der Turnerin Ana Barbosu am Montag im Bodenfinale widerfahren sei.

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Barbosu war zunächst mit der US-Amerikanerin Jordan Chiles punktgleich Dritte geworden, von amerikanischer Seite wurde allerdings gegen die Schwierigkeitswertung bei Chiles Einspruch eingelegt, eine höhere Wertung gefordert. Dem wurde stattgegeben, wodurch Chiles alleinige Dritte wurde und Barbosu ohne Medaille dastand.

Die Präsidentin des rumänischen Turnverbandes, Carmencita Constantin, sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie werde Beschwerden beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einreichen, ein Protestbrief an den Internationalen Turnverband FIG sei bereits versandt worden. Im Bodenfinale war auch Sabrina Voinea für Rumänien gestartet, sie wurde Fünfte.

Die rumänische Turnlegende Nadia Comaneci schaltete sich in die Kontroverse ebenfalls ein und äußerte in einer Reihe von Nachrichten bei X, die mentale Gesundheit der Turnerinnen sei nicht geschützt worden. Weiterhin forderte die fünfmalige Olympiasiegerin eine Überprüfung von Voineas Übung. Voinea (17) habe aus Enttäuschung mit dem Turnen aufgehört, schrieb ihre Mutter und Trainerin Camelia bei Facebook.

Ciolacu erklärte, beide Turnerinnen würden das Preisgeld erhalten, das sie beim Gewinn einer Olympiamedaille erhalten hätten. Für Bronze waren 65.000 Euro ausgelobt.

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