Große Ehre für die Medaillengewinner von Vancouver: In einer Feierstunde wurden die mit Edelmetall dekorierten Athleten der Olympischen und Paralympischen Winterspiele von Vancouver sowie der Gehörlosenspiele (Deaflympics) 2007 in Taipeh und 2009 in Salt Lake City von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Das deutsche Staatsoberhaupt unterstrich die Vorbildfunktion der Athleten und rührte die Werbetrommel für München 2018.
"Wir haben während der Wettkämpfe mitgefiebert. Und ich sage Ihnen: Der Puls schlägt zu Hause vor dem Fernseher genauso hoch wie in einem Stadion. Bei den Olympischen Spielen genauso wie bei den Paralympics oder den Deaflympics", sagte Köhler.
Er freue sich, dass die Athleten den olympischen Geist nach Berlin trugen, der Spitzenleistung mit Freude, Wettbewerb mit Fairness, Einzelerfolg mit Gemeinschaft verbinde.
Neuner: "Eine große Ehre"
Insgesamt waren 83 Medaillengewinner eingeladen ins Schloss Bellevue, unter anderem fehlten Maria Riesch, Martin Schmitt und Anni Friesinger. "Es ist eine große Ehre, dabei zu sein. So richtig realisieren werde ich es aber wohl erst, wenn ich meinen Kindern einmal erzähle, dass ich 2010 beim Bundespräsidenten war", sagte Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner.
Köhler sah es mit besonderer Freude, dass die Paralympics in den Medien immer größeren Niederschlag finden. "Nutzen wir die Chance, die in den Spielen liegt. Die Chance, zu erleben, wie leistungsfähig Menschen mit Behinderung sind; die Chance, uns mit ihnen zu begeistern; die Chance, zu zeigen, wo sie hingehören: in die Mitte unserer Gesellschaft."
Köhler wünscht sich "Sportfest 2018 in München"
Der Bundespräsident führte stellvertretend für alle Behindertensportler die Geschichte von Verena Bentele an. Die sehbehinderte Skilangläuferin und Biathletin gewann in Vancouver fünf Goldmedaillen, obwohl sie im vergangenen Jahr nach einem schweren Unfall noch um die Fortsetzung ihrer Karriere bangte.
"Ich finde, das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie viel wir erreichen können, wenn wir an uns selbst, aber auch an unserer Beziehung zu unseren Mitmenschen arbeiten; wenn wir einander vertrauen", sagte Köhler.
Letztlich warb Köhler noch für die Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2018. Er stelle sich ein ähnliches Sportfest vor, wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft vor vier Jahren. "Ein Fest, in dem Menschen aus aller Welt zusammenkommen und erleben: Deutschland ist ein offenes, fröhliches Land."
Nach der feierlichen Übergabe des Silbernen Lorbeerblattes bat Köhler die Sportler nach dem Singen der Nationalhymne zu einem kleinen Empfang.