"Ich habe sein Buch gelesen. Es wäre spannend, sich mal mit ihm zu unterhalten", sagte die sechsmalige Weltmeisterin Magdalena Neuner im Interview des "Sport-Informations-Dienstes" und kann den Beginn ihrer Premiere bei den Winterspielen kaum erwarten: "Es ist mein allererstes Mal, und das will ich natürlich genießen."
Dazu gehört für sie ein Plauderstündchen mit US-Skistar Miller, vor allem aber die Fortsetzung ihrer spektakulären Goldserie: "Mein erklärtes großes Ziel ist Olympia-Gold. Ich weiß, was ich drauf habe und weiß, dass ich das schaffen kann."
Siebenmal in Folge landete sie im Weltcup zuletzt auf dem Podest und gewann zwei der letzten drei Rennen. So wie ihre deutschen Kolleginnen von "einer Einzel- und einer Staffelmedaille" als Ziel zu sprechen, kommt für Neuner gar nicht erst infrage: "Das wäre doch schade. Schließlich will ich so erfolgreich wie möglich sein."
Neuner ist gut in Form
Sie fühlt sich nach dem Trainingslager in Mount Washington auf Vancouver Island sehr gut, hat wegen ihrer Schwäche am Schießstand im Sommer extra mit einem Psychologen gearbeitet und findet die herzliche Stimmung bei den Kanadiern einfach super.
Sechsmal olympisches Edelmetall wäre theoretisch auf den Pisten im wunderschönen Callaghan Valley möglich. Im Biathlon will sie am liebsten in allen vier Einzelrennen und der Staffel starten, dazu wird das Laufwunder auch als Verstärkung für die abschließende Staffel von den Skilangläuferinnen umworben.
Ob Magdalena Neuner fremdgeht, hängt allerdings vom Verlauf der Biathlon-Wettbewerbe ab, schließlich wären fünf Kilometer ohne Waffe Neuland für sie: "Und ich gehe das Risiko ein, dass jeder sagt, dass ich das Ding vergeigt habe." Vor Olympia hat sich Magdalena Neuner von Manager Stefan Peplies getrennt - sie wird künftig von einer dem Deutschen Skiverband nahestehenden Vermarktungsagentur betreut.
Neuner hat Karriere-Ende vor Augen
Ihr Werbewert liegt im Millionenbereich, aber im Gegensatz zu ihren erfahrenen Ü30-Teamkolleginnen wie Kati Wilhelm, Andrea Henkel oder Simone Hauswald will sie sich nicht ewig im Biathlon-Zirkus bewegen.
"Damit eins klar ist: 2018 werde ich definitiv nicht mehr als Sportlerin miterleben, und auch an meinem 30. Geburtstag werde ich nicht mehr Biathletin sein", sagt Neuner: "Ich habe 13 Jahre Biathlon in den Knochen und finde, dass es im Leben noch andere Dinge gibt." Zum Beispiel kann man sich nett bei einem Kaffee mit Bode Miller unterhalten...