Gegen Kanada wurden der deutschen Eishockey-Mannschaft ihre Grenzen aufgezeigt. Nach der 2:8-Klatsche gegen den Gastgeber spricht Uwe Krupp offen an, dass ihn die Ergebnisse nicht überraschen. Dennoch hat der Coach für die WM im eigenen Land die Hoffnung auf ein besseres Abschneiden nicht verloren.
Frage: Uwe Krupp, die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei Olympia den elften von insgesamt zwölf Plätzen belegt und kehrt erstmals ohne Punktgewinn heim. Wie lautet Ihr Fazit?
Uwe Krupp: Wenn man sich unsere starken Gegner anschaut, dann sind die Ergebnisse für mich nicht überraschend. Das ist die Bilanz, die man in etwa erwarten konnte. Mal waren wir in der Abwehr gut, mal im Angriff, mal waren unsere Torhüter gut - aber alles zusammen zum richtigen Zeitpunkt haben wir nicht hinbekommen.
Frage: Was gibt Ihnen für die Heim-WM in zweieinhalb Monaten Hoffnung?
Krupp: Wir werden auch dort mit dem Rücken zur Wand stehen. Ich hoffe aber, dass die Duelle in Vancouver mit Top-Spielern wie Sidney Crosby meine Spieler weiterbringen.
Frage: Sind Sie für die Weltmeisterschaft noch motiviert?
Krupp: Natürlich. Wir wollen gemeinsam eine richtig gute WM spielen. Wir werden Olympia jetzt analysieren, und dann geht es schon Schlag auf Schlag auf die WM zu. Was danach passiert, werden wir sehen.
Frage: Reicht das Niveau der DEL, wo der Großteil der Nationalmannschaft spielt, für größere Sprünge nicht aus?
Krupp: Ich habe kein Interesse, nach so einem Turnier auf die DEL einzuhauen.
Frage: Beim 2:8 gegen Gastgeber Kanada wurde Ihrem Team deutlich die Grenzen aufgezeigt. Wie haben Sie das Spiel gesehen?
Krupp: Wir wussten, dass wir die klaren Außenseiter sind. Die Kanadier waren nach der Niederlage gegen die USA sauer und drehten ab dem zweiten Drittel richtig auf. Und wenn sie erst einmal mit zwei, drei Toren führen und Selbstvertrauen haben, dann ist so eine Top-Mannschaft nur sehr schwer zu stoppen.
Frage: Wie zufrieden waren Sie mit ihren sieben NHL-Spielern?
Krupp: Mit ihnen bin ich sehr zufrieden. Sie waren die Aktivposten in unserer Mannschaft. Sie haben gezeigt, warum sie in der stärksten Liga der Welt spielen.
Frage: Sie sind zum Anfang Ihrer Karriere für Köln aufgelaufen. Den Haien droht in der DEL die Insolvenz. Was sagen Sie dazu?
Krupp: Ich bin kein Insider, aber das wäre sehr schade. Die Kölner haben immer eine gute Nachwuchsarbeit gemacht. Nur mit besseren Jugendspielern kommen wir mit dem deutschen Eishockey langfristig wieder nach oben.