Die 33-Jährige verpasste nach einer Seuchensaison mit Kniebeschwerden, Knöchelproblemen und Schweinegrippe bei ihrem ersten Auftritt im Richmond Oval die anvisierte Medaille um 99 Hundertstelsekunden.
Am kommenden Sonntag bestreitet die zweimalige Olympiasiegerin über 1500 m ihren letzten Einzel-Wettkampf bei Winterspielen. Top-Favoritin Christine Nesbitt holte die erste kanadische Goldmedaille in Richmond.
Die Weltmeisterin setzte sich in 1:16,58 Minuten mit zwei Hundertstel Vorsprung vor Annette Gerritsen aus den Niederlanden und deren Teamkollegin Laurine van Riessen (1:16, 72) durch.
Wolf nur auf Rang 17
Beste Deutsche war Friesinger-Postma, weil auch die Berlinerin Monique Angermüller (1:18,18) auf Rang 22 bitter enttäuschte. Jenny Wolf, deren Turbo erwartungsgemäß nur für eine Runde zündete, lief nach ihrer 500-m-Silbermedaille über den langen Sprint auf den 17. Platz (1:17,91).
Friesinger-Postma lief aufgrund ihrer schwachen Weltcup-Ergebnisse bereits im zweiten Paar der zweiten Startgruppe gegen ihre alte Rivalin Jennifer Rodriguez aus den USA. Sie ging auf schwer zu laufendem "Arbeiter-Eis" das Rennen ordentlich an, doch eingangs der zweiten Kurve unterlief ihr ein schwerer Fehler.
Sie verlor die Balance und musste sich erst wieder unter Kontrolle bringen, bevor sie weiterlief - das Ende aller Hoffnungen. Als sie im Ziel ihre Zeit (1:17,71) sah, schüttelte sie kurz mit dem Kopf und stützte enttäuscht die Hände auf die Knie.
"Nicht optimal, aber gut"
Friesinger-Postma hatte sich seit ihrer Ankunft in Richmond so verhalten, als hätte sie ihr Ergebnis vorausgeahnt. Die 33-Jährige, die in den vorolympischen Weltcups als beste Platzierung Rang fünf erreicht hatte, verpackte in fast jede ihrer Wasserstandsmeldungen auch eine Rückzugsmöglichkeit, falls es doch nicht zum angestrebten Edelmetall reichen sollte.
"Die Tendenz bleibt steigend, in Wellen", sagte sie. "Nicht optimal, aber gut" habe sich das lädierte Knie angefühlt. Von ihrem ursprünglichen Ziel Olympiasieg rückte sie ab. Auch Bundestrainer Markus Eicher war zurückhaltend geblieben.
"Für eine Medaille muss einfach alles passen. Immerhin sieht man bei ihr Tag für Tag Fortschritte. Es scheint nicht mehr so aussichtslos wie noch vor drei Wochen", sagte Eicher, der sie als persönlicher Trainer zu ihren Goldmedaillen 2002 (1500 m) und 2006 (Team) geführt hatte.
Für das 1500-m-Rennen am Sonntag rechnet sich Friesinger-Postma bessere Chancen aus, weil auf der Mittelstrecke der für sie noch immer problematische Start nicht so entscheidend ist. Ob sie am Ende der Spiele noch an den Teamrennen teilnimmt, hängt von der Leistung in ihrem letzten Einzelrennen ab.