"Wir verbieten nichts, und wir sperren niemanden ein. Deshalb können Sie ruhig und entspannt sein", sagte der 61-Jährige am Freitag, der aber das Wort warnend an Homosexuelle richtete: "Aber lassen Sie die Kinder in Ruhe, bitte."
Der Kommentar, der im russischen Fernsehen gezeigt wurde, legt den Standpunkt nah, Homosexuelle würden sich bevorzugt jungen Menschen und Kindern in sexueller Absicht nähern und dürfte erneut Kritik nach sich ziehen.
Putin sagte, Schwule und Lesben bräuchten keine Angst vor einer möglichen Verfolgung zu haben, verteidigte aber gleichzeitig das umstrittene Anti-Propaganda-Gesetz, das die Verbreitung von Informationen über Homosexualität an Minderjährige unter Strafe stellt. "Es gibt kein Verbot für nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen zwischen Menschen", meinte Putin gegenüber einer Gruppe freiwilliger Olympia-Helfer.
Zweifel an Russlands Offenheit
Laut der Nachrichtenagentur "Interfax" fragte eine der Helferinnen Putin, wie es sein könne, "dass wir dieses Gesetz haben und unsere Volunteer-Uniformen gleichzeitig die Regenbogenfarben tragen?" Er habe die T-Shirts nicht entworfen, gab der Präsident zurück.
Das von Putin unterzeichnete Gesetz hatte international Zweifel an der Offenheit und den Gastgeberfähigkeiten Russlands bei den Winterspielen aufkommen lassen. Internationale Menschenrechtsgruppen hatten einen Boykott der ersten Winterspiele auf russischem Boden gefordert.