Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele ist möglicherweise ein Anschlag auf Sotschi vereitelt worden. Wie ein Regierungsvertreter bestätigte, ist am Freitagnachmittag eine Linienmaschine der Fluggesellschaft Pegasus aus Charkow in der Ukraine kommend von einem Kampfjet zur Landung in Istanbul gezwungen worden.
Nach Angaben des türkischen Verkehrs-Staatssekretärs Habib Soluk hatte ein Ukrainer gedroht, an Bord der Maschine vom Typ Airbus A320 mit 110 Passagieren Sprengstoff zu zünden, sollte der Flieger nicht Kurs auf Sotschi nehmen. Der Mann soll versucht haben, sich Zugang zum Cockpit zu verschaffen, doch die Piloten lösten Alarm aus.
Der Entführungsversuch habe begonnen, bevor die Maschine im türkischen Luftraum angekommen war. Nach der Auslösung des Alarms startete ein F-16-Kampfjet und zwang die Maschine zur Landung auf dem Sabiha-Gökcen-Flughafen.
Von Kampfjet nach Istanbul geleitet
Die Maschine wurde von dem Kampfjet genau zu dem Istanbuler Flughafen geleitet, an dem sie laut Flugplan ohnehin landen sollte. Laut den Medienberichten durchsuchten Anti-Terror-Einheiten sämtliche Passagiere nach Sprengstoff.
Wenig später wurde gemeldet, dass Sondereinsatzkräfte in das Flugzeug eingedrungen seien und den mutmaßlichen Luftpiraten festgenommen hätten. "Ich habe die Bestätigung erhalten, dass es allen an Bord gut geht", sagte ein Vertreter einer türkischen Pilotenvereinigung.
Die Winterspiele in Sotschi finden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Ende Dezember hatten zwei Anschläge in Wolgograd mit Dutzenden Toten die Angst vor Anschlägen in der Stadt am Schwarzen Meer verstärkt.