"Wir sprechen über Umweltfragen in Sotschi, über die Rechte von Homosexuellen, über gesellschaftliche Umstände in Russland. Das wäre sonst nicht der Fall", sagte Bach in einem Interview mit der "Welt am Sonntag".
Dies zeige "einmal mehr, wie die Wahl einer Stadt den Olympiagastgeber in den Fokus der Weltöffentlichkeit rückt. Wir begrüßen das, weil es die Relevanz der Olympischen Spiele zeigt."
Bach forderte die westlichen Länder auf, unvoreingenommen in die Winterspiele zu gehen, und kritisierte diese auch für angeblich mangelnden Investitionswillen. "Man darf hier nicht mit dem saturierten Blick Westeuropas herangehen, wo es teilweise nicht einmal mehr möglich ist, einen Bahnhof um- oder eine Flughafen-Startbahn neu zu bauen", sagte Bach.
In anderen Teilen der Welt würden Infrastrukturprojekte in Angriff genommen, "die weit in die Zukunft reichen". Es würden Anstrengungen unternommen, die es "bei uns" in den vergangenen Jahrzehnten bereits gegeben habe. "Und zwar dort, wo Nachholbedarf besteht. Oder dort, wo das Vertrauen in die Zukunft größer ist, als wir es gerade in Deutschland erleben", sagte Bach.
Bach zufrieden
Im "ZDF"-Interview betonte Bach, das IOC sei "sehr zufrieden" mit der Zusammenarbeit mit den russischen Organisatoren: "Wir sehen, wie gut die Organisation läuft, deswegen sind wir sehr zuversichtlich, dass wir gute, sehr gute Spiele haben werden - vor allem mit besten Bedingungen für die Athleten."
Am Sonntagmorgen hatte Bach noch eingeräumt, wegen Problemen mit den Unterkünften in der Bergregion in Kontakt mit dem Organisationskomitee zu stehen: "Wir sind optimistisch, dass die Probleme in den kommenden Tagen gelöst werden."
Bach zweifelt nicht daran, dass die Spiele in Sotschi zum Erfolg werden, wegen der "Liebe der Russen zum Wintersport", der "Freude der Athleten, die man schon jetzt spürt. Ich bin mir sehr sicher, dass der Funke von den Athleten überspringen wird auf alle Besucher."
Die Doping-Enthüllungen im Biathlon-Lager wertete Bach als "Erfolg unseres Programms, die Tests vor den Olympischen Spielen zu verschärfen". Die Tests vor diesen Spielen seien im Vergleich zu denen von Vancouver um 57 Prozent erhöht worden, "um das Netz noch engmaschiger zu machen und die sauberen Athleten noch besser zu schützen".