Athleten fliegen nach Sotschi

SID
Julius Beucher ist Präsident des DSB
© getty

Ungeachtet der drohenden Eskalation in der politischen Krise zwischen der Ukraine und Russland ist ein Boykott der Paralympics in Sotschi für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) noch kein Thema.

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"Wir haben im Moment keinen Anlass, von unseren Reiseplänen abzusehen", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher dem "SID". Er sei angesichts der Entwicklung in den vergangenen Tagen und dem russischen Militäreinsatz auf der Krim allerdings "sehr besorgt".

Sollte sich die Sicherheitslage weiter zuspitzen, hält sich Beucher alle Wege und Mittel offen, um die deutschen Athleten zu schützen. Auch eine vorzeitige Abreise aus Sotschi sei nicht völlig auszuschließen. "Wir müssen sicherstellen, dass keine Gefährdung für Leib und Leben besteht", sagte Beucher, der im ständigen Austausch mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesinnenministerium steht. Der pensionierte Lehrer will sich aber "nicht an Spekulationen beteiligen und die Lage nüchtern betrachten".

Ein schaler Beigeschmack

Schon jetzt bekämen die am Freitag beginnenden Paralympics "einen schalen Beigeschmack", sagte Beucher: "Das haben die beiden Konfliktparteien zu verantworten." Der Politiker hofft, dass es Russlands Präsident Wladimir Putin nicht zum Äußersten kommen lassen wird: "Einen größeren Verstoß gegen die Olympische Charta als kriegerische Handlungen kann es nicht geben."

Am Dienstagmorgen fliegt das deutsche Team zu den Paralympics nach Sotschi. Zuvor wollte Beucher noch einmal das Gespräch mit den Athleten suchen, um über die Lage zu beraten. Am Freitag sollen die Winter-Paralympics eröffnet werden, die Schlussfeier ist für den 16. März geplant. 13 deutsche Athleten kämpfen in Sotschi um Medaillen.