Die 42-Jährige Andrea Eskau siegte im Biathlon-Sprint über sechs Kilometer in der sitzenden Klasse und triumphierte nach insgesamt dreimal Gold bei Sommer-Paralympics erstmals bei Winterspielen.
"Das ist wirklich verrückt, damit hatte ich nicht gerechnet", sagte Eskau, die beim Schießen ohne Fehler blieb und auch in der Loipe überzeugte: "Einen besseren Auftakt hätten wir uns nicht wünschen können."
Die Diplom-Psychologin hat im Biathlon und im Langlauf noch Chancen auf sechs weitere Medaillen, warnte aber vor zu hohen Erwartungen: "Man darf das Fell des Bären nicht vorher verteilen."
Silber ging an Swetlana Konowalowa aus Russland mit über 18 Sekunden Rückstand vor der Ukrainerin Olena Jurkowska. Anja Wicker (Stuttgart) musste sich nach einem Fehler beim letzten Schuss mit dem sechsten Platz zufrieden geben. Bei den Männern kam Martin Fleig (Gundelfingen) in der sitzenden Klasse nicht über Rang neun hinaus.
Überraschungserfolg für Schaffelhuber
Anna Schaffelhuber hat bei den 11. Winter-Paralympics in Sotschi für eine Überraschung gesorgt und sich Gold in der Abfahrt der sitzenden Klasse gesichert. "Das kann ich noch gar nicht realisieren, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte die 21-Jährige.
Schaffelhuber setzte sich knapp vor den beiden US-Amerikanerinnen Alana Nichols und Laurie Stephens durch. Anna-Lena Forster (Radolfzell) wurde Vierte. Für Schaffelhuber ist es nach Bronze im Super-G bei den Spielen 2010 die zweite Paralympics-Medaille.
"Jetzt habe ich mein großes Ziel gleich am Anfang geschafft. Jetzt ist erst einmal der Druck weg", sagte Schaffelhuber, deren Eltern und Bruder auf der Tribüne die Daumen gedrückt hatten. Die querschnittsgelähmte Jura-Studentin hat im Super-G, dem Slalom und Riesenslalom sowie in der Super-Kombination noch vier weitere Chancen auf Gold.
Einen missglückten Start in die Wettkämpfe erwischte Andrea Rothfuss, die am Freitagabend die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier in die Arena getragen hatte. Nach einem Fahrfehler schied die Vize-Weltmeisterin in der stehenden Klasse früh aus. "Da kann man nichts machen, das war mein eigenes Verschulden", sagte Rothfuss, der seit der Geburt die linke Hand fehlt: "Aber meine Disziplinen kommen noch."