Als mögliche Sanktionen brachte Bach unter anderem lebenslange Sperren für alle Beteiligten und finanzielle Sanktionen ins Spiel. Auch ein Ausschluss ganzer Nationen sei im Bereich des Möglichen. Zudem betonte der Tauberbischofsheimer, dass über das weitere Vorgehen nur auf der Grundlage von Fakten entschieden werden könne. "Das ist der Punkt, an dem wir im Moment sind", sagte Bach.
In der vergangenen Woche hatte der damalige Leiter des Anti-Doping-Labors in Sotschi, Gregori Rodtschenkow, davon berichtet, dass er unter Mithilfe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB angeblich über 100 Dopingproben russischer Athleten in Sotschi, darunter mindestens 15 russische Medaillengewinner, ausgetauscht hatte. Zudem habe er für russische Sportler extra einen Mix aus drei verschiedenen Dopingmitteln entwickelt.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte am Dienstag eine Untersuchung der massiven Doping-Vorwürfe angekündigt. Die Leitung übernimmt der frühere französische Polizist und Interpol-Beamte Mathieu Holz. Dem Expertenteam gehört unter anderem auch Christiane Ayotte, Leiterin des Anti-Doping-Labors in Montreal, an. Zudem strebt die WADA ein Treffen mit Rodtschenkow an.
Zudem hatte die New York Times berichtet, dass mittlerweile auch das US-Justizministerium Ermittlungen aufgenommen hat. "Darüber habe ich keine Informationen", sagte Bach.