Anni Friesinger-Postma hat schwerste Geschütze gegen Claudia Pechstein aufgefahren. Die dreimalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin bemängelte Pechsteins Leistung im 3000-m-Lauf am Sonntag (Platz vier) und warf ihrer einstigen Erzrivalin "Mobbing" bei Teamkollegin Stephanie Beckert vor.
Zudem hält sie Pechstein im Zusammenhang mit deren Doping-Fall noch längst nicht für rehabilitiert. Die fünfmalige Olympiasiegerin sei durch ihre Sperre eine "umstrittene Person, bei der Verdacht und Zweifel doch haften bleiben". Pechsteins Management wollte sich auf SID-Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern.
"All jene (im Team oder außerhalb des Teams), die nicht die Meinung von Claudia und ihrem Lebensgefährten teilen, haben schnell ein Problem. Er verhält sich wie ihr Beschützer. Seine Einschüchterungen haben schon einige Menschen spüren dürfen", schrieb Friesinger-Postma in einer Kolumne in der Tageszeitung Welt über Pechsteins Freund Matthias Große, der als Betreuer in Sotschi akkreditiert ist.
Kritik an Pechsteins Taktik
Im "kicker" kritisierte Friesinger-Postma zudem Pechsteins Taktik im olympischen Rennen über 3000 m, in dem die 41-Jährige knapp eine Medaille verpasst hatte. "Sie begann ihr Rennen sehr schnell, um zum Schluss ständig langsamer zu werden. Das hätte ausgerechnet einer so routinierten Athletin wie ihr nicht passieren dürfen", schrieb die dreimalige Olympiasiegerin im "kicker".
Pechstein hatte sich am Sonntag in 4:05,26 Minuten mit dem vierten Platz begnügen müssen. Im Rennen über 5000 m traut Friesinger-Postma der 41 Jahre alten Berlinerin dennoch den Sprung auf das Podest zu. Pechstein könne sich enorm steigern, wenn sie ein zuvor angestrebtes Ziel verfehlt hat.