"Das ist alles zweitrangig", erklärte der umstrittene Funktionär, der für das Internationale Olympische Komitee (IOC) als Sportminister (2008 bis 2016) erwiesenermaßen verantwortlich für das umfassende Doping-Betrugssystem war, das während der Winterspiele 2014 in Sotschi seinen Höhepunkt erreicht hatte.
"Ich habe dazu meine eigenen Gedanken", fuhr Mutko in einem Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur R-Sport fort, "aber noch einmal, wichtiger sind die Sportler. Ihre Probleme stören mich mehr als mein eigener Bann." Mutko hatte trotz erdrückender Beweislast stets widersprochen, dass es ein von der Regierung gestütztes Dopingsystem in Russland gegeben habe.
Am Dienstag hatte das IOC Russland wegen des Dopingskandals von den Winterspielen im kommenden Jahr in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) ausgeschlossen. Russische Sportler dürfen allerdings unter bestimmten Bedingungen als neutrale Athleten an den Start gehen.
Witali Mutko ist trotz aller internationaler Kritik nach wie vor Cheforganisator der Fußball-WM im kommenden Jahr in Russland. Zudem ist er Präsident des russischen Fußball-Verbandes RFS. Der Weltverband FIFA sieht die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft derzeit nicht beeinträchtigt. Die FIFA-Ethikkommission um deren Chefermittlerin Claudia Rojas hat sich bislang in Schweigen gehüllt.