SPOX wirft einen Blick auf die Superstars von Olympia 2018 und erörtert ihre jeweilige Situation. Unter anderem mit dabei: Martin Fourcade, Lindsey Vonn, Mikaela Shiffrin, Marcel Hirscher und Shaun White.
Biathlon
- Martin Fourcade (Frankreich)
Beim Saisonfinale 2007/08 debütierte mit Martin Fourcade ein Teenager aus Südfrankreich im Biathlon-Weltcup, im Ziel leuchtete ein 61. Platz auf - damit hatte er die Qualifikation für die Verfolgung denkbar knapp verpasst. Es war der Anfang eines steilen Aufstiegs. Schnell hatte er sich als feste Kraft im Weltcup-Kader der Franzosen etabliert, in dem der Rücktritt von Biathlon-Legende Raphael Poiree eine große Lücke hinterließ.
Fourcade füllte diese Lücke nicht auf, er pulverisierte sie. Sein olympischer Stern ging bereits 2010 in Vancouver auf, als er nach enttäuschenden Leistungen im Sprint und Einzel die Silbermedaille im Massenstart gewann. Nach den Spielen von Vancouver knüpfte Fourcade nahtlos an die Leistungen an, wurde immer beständiger. Reihenweise verbuchte der Franzose Laufbestzeiten, kann sich oft einen Fehler mehr als die Konkurrenz leisten - wenn er denn überhaupt mal Fehler schießt.
Seit der Saison 2011/12 gewann Fourcade immer den Gesamtweltcup, überflügelte alle Bestmarken von Idol Poiree. In der Saison 2012/13 egalisierte er mit 1.248 Punkten den Punkterekord im Gesamtweltcup am Ende eines Biathlon-Winters.
Die aktuelle Saison ist geprägt von einem Zweikampf mit Johannes Thingnes Bö. Der Norweger konnte bereits achtmal triumphieren. Trotz eines überragenden Bö läuft jedoch wieder Martin Fourcade im gelben Trikot. Im Moment verteidigt er eine unglaubliche Serie von saisonübergreifend 18 (!) Podestplätzen in Folge.
- Darja Domracheva (Weißrussland)
Er darf (als Athlet) nicht mitfahren, sie ist mittendrin. Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang kommt es im Hause Björndalen zu einer Familientrennung. Während der 44-jährige Altmeister aus Norwegen die Qualifikation für seine siebten Olympischen Spiele verpasste, gehört seine Frau wieder zu den Top-Favoriten auf Gold.
Darja Domracheva erinnerte seit ihrem Weltcup-Start 2006 im schwedischen Östersund an den großen Norweger: Ihr Laufstil ähnelt dem des großen Norwegers. Kaum eine Biathletin gleitet so elegant durch den Schnee wie die Weißrussin. Bei den Olympischen Spielen 2014 in Sochi passte alles. In Verfolgung, Einzel und Massenstart gewann Domracheva Gold und wurde so zu einer der erfolgreichsten Athletinnen der Spiele und in Weißrussland zur Volksheldin.
2015/16 erwischte es Domracheva hart: Mit Pfeifferschem Drüsenfieber verpasste sie fast die gesamte Saison. Andere Sachen traten in den Vordergrund, ehe sie wegen einer Schwangerschaft eine Pause einlegte. Doch nur vier Monate nach der Geburt ihrer Tochter gewann sie bei der Biathlon-WM in Hochfilzen Silber in der Verfolgung, kurz darauf später triumphierte sie erneut im Weltcup.
Auch in Pyeongchang ist der Weißrussin wieder einiges zuzutrauen. In Hochfilzen gewann sie den Sprint, in Antholz die Massenstart-Generalprobe vor Olympia. So kann Darja Domracheva die Fahne der Familie Björndalen in Südkorea hochhalten.