Sie dürfen als "Olympische Athleten aus Russland" (OAR) an den Start gehen. Vor Wochenfrist war die Liste potenzieller Olympia-Starter aus Russland wegen möglicher Verstrickungen in die Staatsdopingaffäre noch von 500 auf 389 Aktive reduziert worden.
Die Zahl verringerte sich nun noch einmal über Qualifikationskriterien und Quotenplätze. Das IOC geht nun davon aus, dass nur über jeden Dopingzweifel erhabene OAR-Athleten nach Südkorea reisen.
Damit wird das OAR-Team in Pyeongchang voraussichtlich um 45 Athleten kleiner sein als das russische bei den Heim-Spielen vor vier Jahren in Sotschi (214 Sportler). Damals hatten die Gastgeber die Sportwelt mit einem staatlich gelenkten Dopingsystem betrogen. 2010 in Vancouver waren 175 Russen am Start gewesen.
Die Zahl russischer Sportler in Pyeongchang könnte allerdings noch anwachsen, wenn in diesen Tagen der internationale Sportgerichtshof CAS die durch das IOC verhängten lebenslangen Olympiasperren gegen 39 Athleten kippt.
Die seit Montag laufenden Berufungsverhandlungen sollen spätestens am Sonntag geschlossen werden. Die Verkündung des Urteils stellte der CAS für den Zeitraum von Dienstag bis Freitag kommender Woche (30. Januar bis 2. Februar) in Aussicht.
Mehrere Medaillenkandidaten gestrichen
Zu den Athleten, die von der IOC-Kommission unter Leitung der ehemaligen französischen Sportministerin Valerie Fourneyron aus dem 500-köpfigen Vorschlag-Pool gestrichen wurden, gehören zahlreiche Medaillenkandidaten.
Unter anderem erhielten Biathlon-Star Anton Schipulin, der sechsmalige Shorttrack-Olympiasieger Wiktor Ahn und Skilangläufer Sergej Ustjugow keine Einladung für Pyeongchang.
Unter anderem soll es bei der Analyse der von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) sichergestellten Datenbank des Moskauer Doping-Kontroll-Labors durch das Fourneyron-Panel bei den betroffenen Athleten Auffälligkeiten gegeben haben.
"Nur saubere Athleten antreten lassen"
"Es ist im Interesse des IOC, einen fairen Ablauf zu gewährleisten, und auch im Interesse Russlands, nur saubere Athleten bei den Spielen in Pyeongchang antreten zu lassen", hatte der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach am Mittwoch gesagt. Die jungen Athleten aus dem Riesenreich hätten in Südkorea nun die Chance, "Botschafter eines neuen und sauberen Russlands zu sein".
Anfang Dezember hatte das IOC das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) wegen systemischen Dopings von den Winterspielen ausgeschlossen, sauberen russischen Sportlern unter bestimmten Bedingungen aber einen Start unter olympischer Flagge und Hymne in Aussicht gestellt.