"Meiner Kenntnis nach trifft sich die zuständige Kommission in dieser Woche in Lausanne und wird dann ihre Vorschläge weitergeben", sagte Reedie am Rande des Festaktes zum 15-jährigen Bestehen der Nationalen Anti Doping Agentur dem SID in Bonn: "Es muss sehr schnell passieren, die Spiele starten am 9. Februar."
Anfang Dezember hatte das IOC wegen des Dopingskandals das russische Olympische Komitee von den Winterspielen ausgeschlossen, sauberen russischen Sportlern unter bestimmten Bedingungen aber einen Start unter neutraler Flagge in Aussicht gestellt.
Ein Gremium unter Vorsitz der ehemaligen französischen Sportministerin Valerie Fourneyron, das "Invitation Review Panel", legt eine Liste von Sportlern fest, die dafür infrage kommen. Zu der Kommission gehören auch Richard Budgett, der medizinische Direktor des IOC, und der deutsche WADA-Chefermittler Günter Younger.
Kriterien für Starter-Liste sind unbekannt
Wie genau allerdings die Kriterien für die Zulassung aussehen, ist bisher nicht bekannt. Dies hatte vermehrt Kritik provoziert. "Leider wurden die Kriterien nicht öffentlich gemacht. Das hilft nicht auf dem Weg zu mehr Glaubwürdigkeit", sagte Travis Tygart, Chef der US-Anti-Doping-Agentur USADA und bekannt geworden als Jäger von Lance Armstrong, am Dienstag in Bonn.
"Ich bin sehr sicher, dass, wenn die Entscheidungen öffentlich gemacht werden, es sehr klar sein wird, was die Kriterien und die Gründe waren", sagte Reedie. Über die endgültige Starterlaubnis entscheidet die sogenannte "OAR Implementation Group", ein IOC-Gremium unter Leitung von Nicole Hoevertsz (Aruba).
Vor den Verhandlungen über die Einsprüche von mehr als 40 lebenslang vom IOC für Olympia gesperrten russischen Sportler hofft Reedie, dass die Sanktionen Bestand haben werden. Dies sei in der aktuellen Situation "wichtig". "Ich denke, die Arbeit der Kommission war sehr detailliert. Der Ablauf war erstklassig. Jetzt müssen wir hoffen, dass die Richter die richtigen Entscheidungen treffen", sagte Reedie.