What Da houd?

Von Sebastian Hahn
Mahmoud Dahoud macht weiterhin mit seinen Fohlen die Liga unsicher
© getty

Wer kann sich für die Startelf empfehlen, wem gelingt in dieser Saison endlich der Durchbruch und wer entwickelt sich zum absoluten Knaller-Transfer? Page 2 blickt in der Rookie Ladder wöchentlich auf die Leistungen der jungen Wilden in der Bundesliga. In der neunte Ausgabe geht der Stern eines Fohlen auf, ein Hoffenheimer überzeugt erstmals und Leroy Sane hat noch viel zu lernen.

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1. Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach)

Selten war Platz 1 in der Rookie Ladder so leicht zu vergeben. Überzeugte der 19-Jährige im ersten Durchgang noch mit guter Laufarbeit und engagiertem Zweikampfverhalten, zündete er im zweiten Durchgang den Turbo. Sein Treffer zum 2:1 war der Anfang vom Ende für die Frankfurter. Kurz danach hätte Johnson nach einem starken Steilpass des jungen Jungnationalspielers eigentlich schon nachlegen müssen. Dass machte dann Raffael wenige Minuten später, kurz Dahouds seiner Auswechslung kam dann auch noch ein rausgeholter Elfmeter hinzu. Christoph Kramers Stern ging in Gladbach auf, das nächste Fohlen-Juwel scheint seinen Platz jetzt einzunehmen - und bereits die schon die selbe Qualität wie der Weltmeister erahnen.

2. Jeremy Toljan (TSG 1899 Hoffenheim)

Stand der U-Nationalspieler sonst immer im Schatten der Rechtsverteidiger Kaderabek und Kim, war es heute der Youngster auf der anderen Seite, der die kurzzeitige Wende für die Hoffenheimer einleitete. Toljan erzielte nicht nur den Anschlusstreffer, als Wolfsburg wegzuziehen drohte, sondern zeichnete sich auch danach mit einem starken Offensivdrang aus. Defensiv machte er ebenfalls einen ordentlich Job und gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe.

3. Frederik Sörensen (1.FC Köln)

Klar, am Ende steht bei den Kölnern eine Niederlage, aber daran waren auch die Innenverteidiger der Geißböcke absolut nicht Schuld. Vielmehr überzeugte Sörensen mit guten Fähigkeiten in der Spieleröffnung und bildete ein gewohnt sichere Tandem mit Kollege Heintz. Dem Dänen kommt aber zu Gute, dass er mehr ins Aufbauspiel investierte, als sein Nebenmann und zudem resoluter in die Zweikämpfe ging.

4. Mitchell Weiser (Hertha BSC)

Die Hertha scheint ein echter Glücksgriff für Weiser zu sein, der in seiner noch jungen Bundesliga-Karriere immer mehr aufzublühen scheint - und das als Rechtsverteidiger. Auch in Unterzahl investierte der 21-Jährige viel in die Offensive und traf kurz vor dem Ausgleich sogar noch den Pfosten. Kalous Treffer im Anschluss ist Weiser mindestens genauso anzurechnen, gab er nicht nur die Vorlage sondern spielte auch noch einen starken Doppelpass kurz vor seiner Flanke.

5. Leroy Sane (FC Schalke 04)

"All he does is highlights" - aber sonst eben nicht viel. Klar war das Solo des Außenstürmers vor Meyers Last-Minute-Siegtreffer absolut überragend, für den Rest überlassen wir Andre Breitenreiter das Wort: "Wenn ich mir die 89 Minuten davor anschaue, hat er noch ganz viel zu lernen." So ein wenig Euphoriebremse tut S04 sicher auch mal ganz gut.

6. Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen)

Wenn man die Reaktion der HSV-Fans auf seinen Wechsel nach Leverkusen mit der Leistung am Samstag im Volkspark-Stadion vergleicht, kommt unwiderruflich die Frage auf, wer sich hier wie ein 19-Jähriger verhält. Tah blendete das Pfeifkonzert völlig aus und lieferte über 90 Minuten eine grundsolide Leistung ab, mit der er nicht so schnell mehr aus der Startelf der Leverkusener wegzudenken ist.

7. Julian Weigl (Borussia Dortmund)

Solide trifft auch die Leistung von Julian Weigl ganz gut. Wie immer überzeugte der Ex-Löwe auch gegen Mainz mit einer äußerst souveränen Leistung im defensiven Mittelfeld, die er mit einigen klugen Pässen im Spielaufbau garnierte und auch nach hinten schön absicherte. Der Mittelfeldspieler brachte aber nun mal nicht die absoluten Highlights über 90 Minuten, sodass es für höhere Gefilde in dieser Woche nicht reicht.

8. Andreas Christensen (Borussia Mönchengladbach)

Diese "Leihe-von-Chelsea-Stammplatz-bei-Gladbach"-Kombination funktionierte schon bei Thorgan Hazard ganz gut, auch Christensen bestätigt das mittlerweile. Seit Andre Schubert an der Seitenlinie steht, spielt der junge Däne wie ausgewechselt und macht in der Innenverteidigung einen richtig guten Job. Auch gegen Frankfurt zeigte er keine Blöße und raubte dem Frankfurter Offensiv-Trio Castaignos, Meier und Seferovic jegliche Energie.

9. Dominique Heintz (1.FC Köln)

Spielte unauffälliger als sein Nebenmann Sörensen, machte im Gegenzug aber ebenso wenige Fehler. Das Volleyball-Tor von Andreasen ist ihm nicht anzukreiden, zugleich überzeugte er aber auch nicht mit wichtigen Klärungsaktionen in brenzligen Situationen. Dafür ging er zumeist als Sieger aus seinen Zweikämpfen hervor.

10. Timo Baumgartl (VfB Stuttgart)

Zugegeben, Ingolstadt stellt jetzt nicht die beeindruckendste Offensivreihe der Liga, die Stuttgarter waren bisher aber auch nicht für ihre glänzende Defensivarbeit bekannt. Deswegen tut es auch mal gut, dass ein Youngster wie Baumgartl über 90 Minuten (bis auf eine wacklige Klärungsaktion ans Außennetz) eine gute Partie abliefert und zudem mit Insua, der links neben ihm agierte, hervorragend harmonierte.

Auf den Plätzen: Jin-Su-Kim (TSG 1899 Hoffenheim), Yoshinori Muto (FSV Mainz 05), Melvyn Lorenzen (SV Werder Bremen)

Die Rookie Ladder wird nach jedem Spieltag über zwei Hauptkriterien erstellt. Zum einen wird der generelle Eindruck, den der Spieler durch positive/negative Ereignisse im Spiel hinterlässt, bewertet. Zum anderen werden die Statistiken des Spielers herangezogen. Beides wird miteinander abgewogen und so entsteht das Top-10-Ranking. Dabei werden nur Spieler bewertet, die folgende Kriterien erfüllen

1. Der Spieler darf nicht vor dem 1.1.1992 geboren sein, sprich zum Ende des Jahres 2015 nicht älter als 23 Jahre sein.

2. Der Spieler darf vor Saisonbeginn nicht mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben. Im Laufe der Spielzeit darf der Akteur diese Marke aber überschreiten, ohne aus dem Ranking zu fallen. Spieler, die unter 23 sind, aber schon mehr als 25 Spiele in der Bundesliga absolviert haben (z.B. Mario Götze), werden nicht bewertet.

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