Was für ein irres Finish der Regular Season! Während im American Airlines Center zu Dallas die Schlussminuten laufen und die Mavs gegen Houston dem Sieg entgegen steuern, trifft ausgerechnet Ex-Maverick Michael Finley in San Antonio mit dem Buzzer einen Dreier, der die Spurs gegen New Orleans in die Verlängerung rettet.
Hätte er diesen nicht getroffen oder hätte James Posey wenige Sekunden zuvor nicht nur einen Freiwurf verwandelt, der Erstrunden-Gegner der Mavs hätte Denver geheißen.
Nowitzki sofort heiß, dann kommt Yao Ming
Aber so verloren die Hornets am Ende mit 98:105 in San Antonio und ermöglichten Dallas noch den Sprung auf Rang sechs. Damit kommt es mal wieder zu einem Spurs-Mavs-Schlager in den Playoffs. Spiel 1 der Serie findet bereits am Samstag in San Antonio statt.
Die Mavs, bei denen J.J. Barea für Antoine Wright in der Startformation stand, erwischten gegen Houston einen guten Start und lagen nach dem ersten Viertel bereits mit sieben Punkten vorne (26:19).
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Diesmal war es aber nicht Josh Howard, der zu Beginn aufdrehte, sondern es war Dirk Nowitzki, der sofort seinen Rhythmus fand und heiß lief. Der deutsche Superstar hatte ganz schnell 12 Punkte auf seinem Konto (6/7).
Von Yao Ming war nicht viel zu sehen. Das sollte sich im zweiten Viertel ändern. Und wie. Herzlich willkommen zur Yao-Ming-Show! Jeder durfte mal versuchen, den Chinesen zu verteidigen, aber jeder scheiterte kläglich.
Hollins bringt den Mavs Energie
Yao Ming war nicht zu stoppen. Der Center hatte zur Pause bereits 19 Punkte erzielt und war gemeinsam mit einem starken Kyle Lowry hauptverantwortlich dafür, dass Houston das Spiel drehte und mit einem Acht-Punkte-Vorsprung in die Kabine ging (50:42).
Im dritten Viertel änderte sich das Bild zunächst nicht. Die Rockets hatten die Partie im Griff und setzten sich immer weiter ab (61:47). Erst als Ryan Hollins ins Spiel kam, ging ein Ruck durchs Team.
Hollins machte einen guten Job gegen Yao Ming, brachte unglaublich viel Energie ins Spiel und ließ in der Offense auch noch mit einem krachenden Alley-oop-Dunk nach Pass von Jason Kidd aufhorchen.
Die Mavs starteten einen 18:4-Lauf und waren vor dem Schlussviertel zurück im Spiel. Auch weil Yao Ming und Ron Artest in Foulproblemen steckten und die Rockets ohne diese beiden natürlich erhebliche Probleme hatten.
Terry macht alles klar
Außerdem war Josh Howard, der in der ersten Halbzeit eine Triple-Null (0 Punkte, 0 Rebounds, 0 Assists) abgeliefert hatte, aufgewacht und zog immer wieder aggressiv zum Korb, was ihn achtmal an die Freiwurflinie brachte.
Die Entscheidung zugunsten der Mavs fiel fünf Minuten vor dem Ende, als Jason Terry wieder einmal eine dieser ganz besonderen "Terry-Phasen" hatte, in denen er alles trifft. Der Guard erzielte ganz schnelle sieben Punkte und machte im Alleingang aus einem 80:80 ein 87:80. Game over.
Terry beendete das Spiel mit 23 Punkten. 14 davon kamen in den letzten zwölf Minuten, genauso viele Punkte machten die Rockets im Schlussviertel als Team. Falls noch jemand komischerweise Zweifel hatte, wer der beste sechste Mann der NBA ist, dieser letzte Auftritt muss jeden überzeugen.
Nowitzki bärenstark
Topscorer war aber nicht Terry, sondern der ebenfalls überragende Nowitzki mit 30 Punkten (13/23). Außerdem sammelte er 15 Rebounds. Seine Serie von Spielen mit mindestens 20 Punkten steht jetzt schon bei 25 Partien.
Neben Terry und Nowitzki überzeugte Kidd, der seine gute Saison mit weiteren wichtigen Treffern (3/3 Dreier) und seinem 102. Karriere-Triple-Double (11 Punkte, 12 Assists, 10 Rebounds) untermauerte.
Auf Seiten der Rockets, die es in der ersten Runde nun mit den Portland Trail Blazers zu tun bekommen, standen für Yao Ming wegen der guten Defense in Halbzeit zwei von Hollins und Brandon Bass letztlich "nur" 23 Punkte und 9 Rebounds zu Buche. Lowry machte 15 Punkte, Artest war mit 10 Punkten kein großer Faktor. Houston verpasste durch die Niederlage den Titel in der Southwest Division.
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