A&M mit historischem Comeback

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21. März 201609:36
Alex Caruso führte Texas A&M zum größten Last-Minute-Comeback in der NCAA-Historiegetty
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Was für eine Nacht in der NCAA! Bronson Texas A&M schafft das größte Comeback in der NCAA-Geschichte, Koenig leistet für Wisconsin gegen Xavier schier Unglaubliches und Notre Dame tippt sich glücklich zum Sieg. Auch Oregon dreht das Spiel in der Schlussphase. Außerdem: Die an Nummer 11 positionierten Gonzaga Bulldogs überrumpeln Jakob Pöltl und seine Utah Utes.

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Midwest Region

Virginia (1) - Butler (9) 77:69

Topscorer: Malcolm Brogdon (22) - Andrew Chrabascz (25)

Für die Nummer Eins in der Midwest Region ging es in dieser Partie hauptsächlich um Willen. "Butler wird nicht mit Absicht verlieren", warnte deshalb Coach Tony Bennett. "Wir müssen uns den Sieg selbst holen. Wir müssen sie schlagen." Die Worte kamen ganz offensichtlich bei den Spielern an, zumindest in der zweiten Hälfte. Die dominierten die Cavaliers vor allem in der Offensive. Angeführt von Malcolm Brogdon mit 22 Punkten verwandelte Virginia hervorragende 72 Prozent aus dem Feld.

Da konnten die tapfer kämpfenden Bulldogs nicht ganz mithalten. Topscorer Andrew Chrabascz (25 Punkte, Season-High) blieb nach der Pause größtenteils blass, doch Roosevelt Jones (18) führte Butler kurz vor Schluss bis auf 3 Zähler heran. Das war's dann aber. Enger konnten die Bulldogs das Spiel nicht mehr machen und Virginia brachte den Sieg in trockene Tücher. Die Cavaliers treffen nun in der nächsten Runde auf Iowa State.

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Gonzaga (11) - Utah (3) 82:59

Topscorer: Eric McClellan (22) - Kyle Kuzma (15)

Die Gonzaga Bulldogs hinterlassen in diesem März nun wirklich nicht den Eindruck eines typischen Number-11-Seeds. Nach dem deutlichen Sieg gegen Seton Hall in Runde eins folgte nun einen ebenfalls überraschend klare Angelegenheit gegen die Utah Utes um den Österreicher Jakob Pöltl und den Deutschen Kenneth Ogbe.

"Auf der größtmöglichen Bühne haben wir so gut gespielt wie das ganze Jahr nicht", freute sich Coach Mark Few. Schon früh in der Partie konnten sich die Bulldogs angeführt von Eric McClellan mit 22 Punkten und Domantas Sabonis (19 Punkte, 10 Rebounds) absetzen. Diese Führung sollte Gonzoga nicht mehr aus der Hand geben und hatte sie schnell zweistellig ausgebaut.

Für Aufsehen sorgte vor allem das Duell der Big Men zwischen Sabonis und Pöltl. Der Litauer hatte allerdings keine Schwierigkeiten, Pöltl im Griff zu halten. Der Österreicher kam gerade mal auf 5 Punkte (2/5 FG) und 4 Rebounds und hatte zudem auch noch mit Foulproblemen zu kämpfen. "[Sabonis] ist ein unglaublicher Spieler und hat heute einige richtig gute Plays gemacht", lobte Pöltl seinen Gegenüber. "Seine Vielseitigkeit macht es schwierig, ihn zu verteidigen."

Enttäuschend ist das Aus für die hochgehandelten Utah Utes aber trotzdem. Auch für Ogbe, der in dieser Partie gar nicht zum Einsatz kam. Er und seine Kollegen müssen nun die Heimreise antreten, während die Bulldogs ins Sweet 16 einziehen. Zudem darf sich Gonzaga über den dritthöchsten Erfolg eines Number-11-Seeds seit 1985 freuen.

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Arkansas-Little Rock (12) - Iowa State (4) 61:78

Topscorer: Roger Wood (19) - Georges Niang (28)

Syracuse (10) - Middle Tennessee (15) 75:50

Topscorer: Michael Gbinije (23) - Darnell Harris (11)

Eine Halbzeit lang war Middle Tennessee nicht anzusehen, dass es das am niedrigsten gesetzte Team der verbleibenden Teilnehmer war. Denn in den ersten 20 Minuten (27:31) hielten sie noch gut mit - brachen danach aber komplett ein und hatten der Syracuse-Defense nicht mehr viel entgegen zu setzen.

Am Ende kam der Außenseiter auf eine Trefferquote von nur 29 Prozent, während nur ein Spieler (Harris) zweistellig punktete. Auf der anderen Seite waren es derer vier - wobei allerdings erwähnt werden muss, dass nur 7 Orange-Akteure zum Einsatz kamen. Neben Topscorer Gbinije überzeugte auch Tylor Lydon (14 Punkte, 7 Rebounds).

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West Region

Oregon (1) - Saint Joseph's (8) 69:64

Topscorer: Dillon Brooks (25) - DeAndre Bembry (16)

Mit Oregon hätte es beinahe den nächsten Top Seed erwischt, doch die Ducks behielten am Ende die Nerven und bogen einen 7-Punkte-Rückstand noch rechtzeitig um. 5 Minuten vor Schluss führte der Außenseiter noch mit 58:81, doch angeführt vom starken Brooks gelang dem Favoriten das Comeback.

Dieses wurde allerdings auch dadurch begünstigt, dass die Hawks am Ende zwei katastrophale Possessions spielten. Einmal ließen sie die Wurfuhr runterlaufen und einmal verdribbelte sich Bembry völlig unbedrängt - Spiel gelaufen, die Ducks brauchten sich nur noch bedanken. Für den Todesstoß sorgte Tyler Dorsey (14 Punkte, 7 Rebounds) von der Freiwurflinie.

Yale (12) - Duke(4) 64:71

Topscorer: Sherrod (22) - Allen (29)

Zur Pause schien die Partie schon gelaufen. Zu klar dominierte Duke das Geschehen und führte folgerichtig dank eines nicht zu stoppenden Grayson Allen mit 48:25. In der zweiten Halbzeit packten die Bulldogs eine Fullcourt-Presse aus, welche Duke vor große Probleme stellte. Das Fehlen eines echten Point Guards machte sich dabei stark bemerkbar. Die Führung der Blue Devils schmolz Punkt um Punkt und zehn Minuten vor dem Ende war die Differenz auf nur noch sieben Punkte zusammengeschmolzen.

Viel näher heran kamen die Bulldogs um ihren starken Frontcourt mit Brandon Sherrod (22 Punkte, 7 Rebounds) und Justin Sears (12 Punkte, 11 Rebounds) aber nicht mehr. Der Grund dafür war der potenzielle Lottery Pick Brandon Ingram (25 Punkte, 5 Rebounds), der im zweiten Durchgang das Zepter von Allen übernahm und auch in der Schlussphase einige wichtige Freiwürfe traf. So konnten die Bulldogs nach dem Upset gegen Baylor keine weitere Feel-Good-Story produzieren. Die Blue Devils von Coach K marschieren hingegen weiter ins Sweet Sixteen.

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Northern Iowa (11) - Texas A&M (3) 88:92 2OT

Topscorer: Jeremy Morgan (36) - Alex Caruso (25)

Der Wahnsinn hat zwei Buchstaben: A&M. Den Aggies gelang gegen die starken Panthers das größte Last-Minute-Comeback in der NCAA-Geschichte, das letztendlich in einem Sieg nach zweifacher Verlängerung mündete. Die Texaner lagen 44 Sekunden vor dem Ende noch mit 12 Punkten hinten, 30 Sekunden vor Schluss immer noch mit 10, konnten sich aber dank einer aggressiven Ganzfeldpresse, die zu gegnerischen Turnovers führte, in die Verlängerung retten.

"Das war das verrückteste Spiel, das ich je gespielt habe. Einfach nur ein unglaubliches Spiel. Darum geht es doch im März. Wir waren noch nicht fertig. Wir haben einfach weiter versucht, einen Spielzug durchzubekommen", sagte der omnipräsente Alex Caruso nach der Partie.

In der Overtime ging der Wahnsinn dann weiter. Wieder führte der Underdog kurz vor Schluss, doch Caruso erzielte den Ausgleich - und hatte kurze Zeit später sogar die Chance auf den Gamewinner. Doch es kann ja nicht alles klappen, sodass eine zweite Overtime her musste.

In dieser fiel dann die Entscheidung zu Gunsten der Aggies an der Freiwurflinie. Zwar trafen DJ Hogg und Danuel House in den Schlusssekunden insgesamt nur 2 von 4, doch da auf der anderen Seite nicht mehr viel zusammenlief, reichte diese Quote zum ersten Einzug ins Sweet 16 seit 2007.

VCU (10) - Oklahoma (2) 81:85

Topscorer: Melvin Johnson (23) - Buddy Hield (36)

Glück gehabt! Die Sooners waren kurz davor, eine überragende erste Halbzeit (44:31) wieder herzuschenken, konnten sich in den entscheidenden Situationen aber auf ihren Star verlassen. Denn als die aufopferungsvoll kämpfenden Rams im zweiten Durchgang noch einmal herankamen, übernahm der zuvor unauffällige Buddy Hield, seines Zeichens zweifacher Big 12 Player, das Kommando.

Der Guard lief komplett heiß und erzielte in der zweiten Halbzeit 29 Punkte, wodurch er am Ende auf seine überragende Ausbeute von 36 Zählern kam. Sein College sollte sich also hauptsächlich bei ihm dafür bedanken, dass es zum zweiten Mal in Folge im Sweet 16 vertreten ist - und sollte Hield seine Form bestätigen, ist auch das erste Final Four seit 2002 drin.

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East Region

North Carolina (1) - Providence (9) 85:66

Topscorer: Brice Johnson (21) - Kris Dunn (29)

Nur eine Halbzeit lang konnten die Providence Friars mit der Nummer 1 der East Region mithalten. Dann machten Brice Johnson und Co. ernst und fuhren einen locker, leichten Sieg gegen das Team um Kris Dunn, den Big East Player of the Year, ein. Der wehrte sich zwar mit allen Mitteln und 29 Punkten (10/16 FG), doch gegen die Reboundüberlegenheit (42:24 für die Tar Heels) und die starke Offense der Gegner (52,2 Prozent aus dem Feld) konnte er nicht viel anrichten.

Auf der Gegenseite war Johnson mit 21 Zählern (7/9 FG) bester Scorer. Zudem holte sich der Senior auch noch 10 Rebounds. Joel Berry II und Justin Jackson steuerten noch jeweils 15 Punkte bei und mit einem 8:0-Lauf und kurz darauf einem weiteren 10:0-Lauf machte North Carolina den Sack in der zweiten Halbzeit zu. Nun warten die Indiana Hoosiers im Sweet 16.

Indiana (5) - Kentucky (4) 73:67

Topscorer: Thomas Bryant (19) - Tyler Ulis (27)

Nach vier Jahren trafen die früheren Rivalen endlich wieder im NCAA-Tournament aufeinander. Damals fegten die Kentucky Wildcats die Hoosiers mit 102:90 auf dem Weg zum Titel aus der Halle. Heute sollte es ein wenig anders laufen. Trotz der Starpower aus Kentucky, setzten sich die Hoosiers in einem engen Spiel durch.

Die erste Hälfte verlief noch recht ausgeglichen, das änderte sich allerdings, als sich Indiana zu Beginn der zweiten Halbzeit mit einem 9:2-Lauf absetzte. Zwar kämpfte sich Kentucky dank starker Leistungen von Tyler Uli (27 Punkte) und Jamal Murray (16) nochmal bis auf 2 Zähler heran, doch am Ende war nichts mehr zu holen.

Das lag vor allem auch an Thomas Bryant, der 15 seiner 19 Zähler in den letzten 8 Minuten erzielte und gemeinsam mit Yogi Ferrell (18) den Ausfall des verletzten Robert Johnson (Knöchelverletzung in der ersten Halbzeit) kompensierte. So gelang neben dem Einzig ins Sweet 16 also auch die lang ersehnte Revanche für das Ausscheiden 2012.

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Vorschau: Jetzt oder nie, Cinderellas!

Notre Dame (6) - Stephen F. Austin (14) 76:75

Topscorer: Demetrius Jackson (18) - Thomas Walkup (21)

Das war wohl die Definition von "gerade nochmal gut gegangen" für Notre Dame. Der Favorit fand gegen den Underdog besonders defensiv kein Mittel, um seiner Rolle gerecht zu werden und musste am Ende fast seine Koffer packen - doch das Chaos schlug noch einmal zu.

Der letzte Angriff Notre Dames hatte bei einem Punkt Rückstand etwas verzweifeltes an sich. Zwei Wurfversuche fanden nicht mal ansatzweise ihr Ziel, ehe Guard Rex Pflueger seine Finger an den Ball bekam und ihn irgendwie zum Endstand in den Korb tippte. March Madness pur, quasi.

Für den Helden waren es die beiden einzigen Punkte des Spiels, während Demetrius Jackson (18 Punkte, 6/8 FG) in 38 Minuten Spielzeit zum Topscorer wurde. Auf der anderen Seite überzeugte neben Topscorer Walkup auch Demetrious Floyd mit 15 Zählern.

Wisconsin (7) - Xavier (2) 66:63

Topscorer: Bronson Koenig (20) - Remy Abell, Jalen Reynolds (13)

"Davon werde ich meinen Enkelkindern noch erzählen" - diese wohlbekannte Floskel wird Wisconsins Bronson Koenig wohl noch ein ums andere Mal raushauen. Und zwar absolut zurecht. Seine Badgers traten eigentlich als Underdog gegen das an Nummer 2 gesetzte Xavier an, hielten aber von Anfang an gut mit - zum Entsetzen Bill Murrays.

Der Schauspieler fieberte an der Seitenlinie über die vollen 40 Minuten mit den Musketeers mit, was diesen am Ende aber nicht half - denn es war Bronson-Time. Der Guard glich erst 12 Sekunden vor Spiel das Spiel mit einem Dreier aus Curry-Entfernung zum 63:63 aus, ehe er kurze Zeit später den letzten Angriff des Spiels nutzte, um per Buzzer Beater aus der Ecke zu treffen.

Koenig hatte am Ende 20 Punkte und 6 verwandelte Dreier auf dem Konto (12 Versuche) und angelte sich darüber hinaus 7 Rebounds. Auch Ethan Happ (18 Punkte, 7 Rebounds) spielte stark, während der Favorit im Kollektiv mit seinem Wurf zu kämpfen hatte (40 Prozent FG).

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South Region

Kansas (1) - Connecticut (9) 73:61

Topscorer: Wane Selden Jr. (22) - Sterling Gibbs (20)

Erst knapp eineinhalb Minuten vor Spielende konnte der Spaß für die Kansas Jayhawks so richtig beginnen. Devonte Graham führte den Fastbreak an und schmiss den Ball hoch in die Luft, wo Wayne Selden Jr. angeflogen kam, um den Spalding mit aller Wucht durch die Reuse zu hämmern. Dieser Alley-Oop war das Ausrufezeichen auf die nun auf 15 Punkte angewachsene Jayhawks-Führung und die Entscheidung.

Wobei die eigentlich auch schon zur Halbzeit mehr oder weniger gefällt war. Kansas erarbeitete sich dank des bärenstarken Duos bestehend aus Selden Jr. (22 Punkte) und Perry Ellis (21) eine 44:24-Führung. Sterling Gibbs führte die Huskies zwar mit seinen 20 Zählern nochmal bis auf 9 Punkte heran, doch ein letzter Run der Jayhawks und der Alley-Oop von Selden Jr. zerstörten alle Hoffnungen, auf das Sensations-Comeback.

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Wichita State (11) - Miami (3) 57:65

Topscorer: Morris, VanVleet (12) - Rodriguez (28)

Maryland (5) - Hawaii (13) 73:60

Topscorer: Melo Trimble (24) - Mike Thomas (19)

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Iowa (7) - Villanova (2) 68:87

Topscorer: Jarrod Uthoff (16) - Josh Hart (19)

Zweites Spiel, zweiter Pflichtsieg: Die an Nummer 2 gesetzten Villanova Wildcats wurden ihrer Favoritenrolle auch gegen Iowa gerecht. Sie trafen fast 60 Prozent ihrer Feldwürfe und 10 von 19 ihrer Dreier - zu viel für den unterlegenen Underdog, der von Anfang an einem hohen Rückstand hinterherlaufen musste.

Der deutsche Forward Dom Uhl stand für Iowa 10 Minuten auf dem Feld, bleib mit 3 Punkten und 2 Steals aber unauffällig. Sein College wartet druch diese Niederlage weiterhin auf die erste Sweet16-Teilnahme seit 1999. "Bedanken" dürfen sie sich dafür besonders beim Guard-Duo des Gegners: Hart traf 7 seiner 11 Würfe für 19 Zähler, Ryan Arcidiacono streute 16 Punkte ein.

Die March Madness im Überblick