Midwest Region
Kansas Jayhawks (1) - Oregon Ducks (3) 60:74
Topscorer: Frank Mason (21) - Tyler Dorsey (27)
Blowout, Blowout, dann das Aus. Als Top-Seed. Mal wieder, würden die Kritiker unken. Nach seinen völlig ungefährdeten Erfolgen in den Runden eins und zwei ist für den Top-Seed aus Kansas bereits im Elite Eight Schluss! Starspieler Frank Mason (8/20 FG) erreichte zwar annähernd Normalform, darüber hinaus geriet das eigentliche Offensivmonster, das Kansas zum 13. Big-12-Titel in Serie geführt hatte, aber gehörig ins Stocken.
Devonte Graham, der gegen Purdue noch mit 26 Punkten geglänzt hatte, erlebte einen absoluten Horrorabend (3 Punkte, 0/7 FG), Josh Jackson (10 Punkte, 12 Rebounds) hatte zudem mit Foulproblemen zu kämpfen. "Es tut mir mehr Leid für sie, als für mich", so Kansas-Coach Bill Self nach seinem vierten Elite-Eigt-Aus als Top-Seed. "Aber ich muss zugeben: Das beste Team hat heute gewonnen."
Dass es tatsächlich so kam, ist mehr als nur eine Überraschung. Die Ducks zitterten sich, von Verletzungssorgen getroffen, in die Midwest Regional Finals, überzeugten dort dann aber auf voller Linie. Vor allem Tyler Dorsey (9/13 FG) spielte mit sechs Dreiern ganz groß auf, aber auch Dillon Brooks (17 Punkte, 7/18 FG) und Jordan Bell (11 Punkte, 13 Rebounds, 8 Blocks) ragten heraus.
"Du freust dich für so viele Leute", jubelte Ducks-Coach Dana Altmann, der in seinem 13. Turnier erstmals ins Final Four einziehen wird. "Es ist eine Teamleistung." Oregon beendet damit eine beinahe ewig währende Durststrecke: Erstmals seit 1939 schafften es die Ducks unter die letzten vier Teams im Turnier.
West Region
Gonzaga Bulldogs (1) - Xavier Musketeers (11) 83:59
Topscorer: Nigel Williams-Goss (23) - JP Macura (18)
Die zweite Sensation blieb aus. Die Bulldogs ließen von Beginn an kaum einen Zweifel daran, dass sie zurecht als Top-Seed in das Turnier gegangen waren. "Es ist ein unglaubliches Gefühl der Befriedigung", zeigte sich Coach Mark Few nach dem Sieg überwältigt. "Es war ein langer, harter Weg, um hierher zu kommen."
Die Zags konnten sich auf die Art All-Around-Performance verlassen, die sie bereits das gesamte Jahr ausgezeichnet hatten. Die überragende Defense kam zum Tragen, zudem fiel in der Offensive endlich auch mal der Dreier: Gonzaga traf 12 seiner 24 Versuche von außen. Vor allem Nigel Williams-Goss (23 Punkte, 4/7 Dreier) und Jonathan Williams (19 Punkte, 8/12 FG) überzeugten offensiv.
Die Musketeers fanden gegen die beste Defense des Landes derweil nie zu ihrem Spiel. 36 Prozent aus dem Feld, 13 Prozent von Downtown und 11 Turnover bei nur 6 Assists lauteten am Ende die Statistiken. Außer JP Macura (18 Punkte, 7/13 FG) erreichte kein Akteur Normalform, vor allem Junior Trevon Bluiett (3/14 FG) erlebte einen Abend zum Vergessen.
Gonzaga wird somit zum ersten Team der West Coast Conference in 60 Jahren, das es ins Final Four schafft. "Das Final Four bestätigt oder entehrt keine Saison", zeigte sich Jonathan Williams dennoch bescheiden. "Gonzaga ist ein großartiges Programm und wir sind einfach froh, dass wir die Fackel weitertragen können."
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East Region
Florida Gators (4) - South Carolina Gamecocks (7) 70:77
Topscorer: Justin Leon (18) - Sindarius Thornwell (26)
"Gamecock Nation, wir haben euch laut und deutlich gehört", schrie Head Coach Frank Martin in die Menge, nachdem sein Team durch den Triumph in der East Region die Netze herunterschneiden durfte. "Wir sehen uns ins Phoenix!"
Das Überraschungsteam des Turniers setzte sich auch gegen die Gators durch und fährt zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte zum Final Four. Dabei ging es - wie erwartet - äußerst eng und umkämpft zu: Es gab insgesamt 14 Führungswechsel und zehn Unentschieden.
In der Schlussphase dominierte dann die gefürchtete Defense South Carolinas. Mit der typischen, schwarmartigen Zonenverteidigung erlaubten sie den Gators nur noch 3 Field Goals in den letzten 4 Minuten. Insgesamt traf das Team aus Florida nur 41 Prozent aus dem Feld - da machte es auch nichts, dass die Gamecocks insgesamt nur 2 Dreier trafen.
Regional-MVP Sindarius Thornwell war in der Crunchtime an nahezu allen Big Plays beteiligt und war mit 26 Punkten und 7 Rebounds der Held des Abends. Auch P.J. Dozier (17 Punkte) präsentierte sich in guter Form. Auf der anderen Seite war Justin Leon der beste Mann mit 18 Punkten und 6 Rebounds.
South Region
North Carolina Tar Heels (1) - Kentucky Wildcats (2)
Topscorer: Justin Jackson (19) - Edrice Adebayo, De'Aaron Fox (13)
Mit einem absoluten Wahnsinns-Finish ziehen die Tar Heels in die Runde der letzten Vier ein und komplettieren das Final Four! Sieben Sekunden vor dem Ende haute Malik Monk mit zwei Verteidigern direkt in seinem Gesicht einen Dreier durch die Reuse - Ausgleich! Die Auszeit blieb aus, Theo Pinson attackierte per Drive den Korb, setzte Luke Maye per Kick-Out ein und der Sophomore traf den Jumper zum 75:73! Mit 0,3 verbleibenden Sekunden bekamen die Wildcats keinen Wurf mehr zustande.
"Diese Niederlage zu verarbeiten, das wird schwer", schluchzte ein mit den Tränen kämpfender De'Aaron Fox nach dem Spiel. Mit 13 Punkten zählte der Star-Freshman erneut zu den besten Scorern seines Teams, allerdings hatte der Guard auch mit seinem Wurf zu kämpfen (5/14 FG).
Wie schon im Spiel gegen Arkansas kämpften sich die Tar Heels mit einem Run spät im Spiel zurück in Front, Mayes Game-Winner setzte den Punkt unter einem 16:9-Lauf North Carolinas. Maye, der von der Bank ins Spiel kam, feierte mit 17 Punkten ausgerechnet im größten Spiel seiner Karriere sein Career-High. "Ich bin einfach einen Schritt zurückgegangen, habe den Ball bekommen und habe einfach geworfen und glücklicherweise ist der dann reingegangen", lachte der Held des Abends. "Es war ein großartiges Gefühl!"
Neben Maye, der 6 seiner 9 Würfe aus dem Feld traf, überzeugte vor allem Justin Jackson, der 19 Punkte (7/17 FG), 5 Rebounds und 4 Assists verbuchte. Joel Berry II kam auf 11 Punkte, 4 Rebounds und 3 Assists. Bei den Wildcats erwischten die Freshmen Edrice Adebayo (13 Punkte, 7 Rebounds) und Malik Monk (12 Punkte, 3 Dreier) keinen schlechten Abend, konnten ihr Team jedoch nicht zum Sieg führen.