Der Wahnsinn hat Methode

Robert Arndt
14. März 201719:23
Malik Monk, Josh Jackson und Lonzo Ball zählen zu den besten Freshmen der Saisongetty
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Die March Madness öffnet wieder ihre Tore (ab 15. März ausgewählte Spiele live auf DAZN)! Beim verrücktesten Turnier des US-Sports kämpfen insgesamt 68 College-Teams um den Titel. Nach einem Jahr für Cinderellas sind nun die Big Boys wieder zurück im Geschäft. SPOX erklärt, wie das ominöse Bracket zustande kommt und wer in den einzelnen Regionen die Nase vorn hat. Außerdem: Die besten NBA-Draft-Prospects.

Es werden wieder Brackets ausgefüllt in den USA. Am Sonntag verkündete die NCAA die 68 Teams, die nun um den Titel im College-Basketball kämpfen dürfen: Willkommen zur March Madness!

Da die über 300 Colleges in einer Saison unmöglich alle gegeneinander spielen können, erstellen ausgewählte Journalisten regelmäßig ein Ranking, wer die besten Teams im Land sind. Die Platzierung hängt zum einen von den Resultaten ab, zum anderen aber auch davon, gegen welche Gegner man diese erzielt hat.

Am Ende der regulären Saison spielen die einzelnen Conferences in einem Turnier ihren internen Champion aus, der dann für das große NCAA-Turnier qualifiziert ist. Dann setzt sich das Komitee zusammen und berät, wer sonst noch dabei sein sollte. Aufgrund des vorher bestehenden Rankings haben viele Teams ihren Startplatz praktisch sicher, andere müssen bis zur letzten Sekunde bangen.

Malik Monk, Josh Jackson und Lonzo Ball zählen zu den besten Freshmen der SaisongettyNach Einschätzung des Komitees werden die auserkorenen 64 Teams erneut gerankt und mehr oder weniger willkürlich auf vier Regionen verteilt (es gibt vier Erstplatzierte, von denen jeder in einer Region spielt, vier Zweitplatzierte usw.). Die Sieger dieser vier Regionen, die im K.o.-Modus ermittelt werden, erreichen das Final Four, welches in diesem Jahr vom 1.-3. April in Phoenix ausgetragen wird.

Trump drückt sich

Aber wie wird das Bracket eigentlich finalisiert? SPOX leistet Aufklärungsarbeit: Das NCAA setzt ein zehnköpfiges Komitee ein, das sich dieser Aufgabe mit Inbrunst widmet. Zehn sportliche Leiter (Athletic Directors) von Universitäten des Landes werden für jeweils fünf Jahre gewählt und treffen sich schon vor Beginn der Saison, um die Conferences untereinander aufzuteilen. Derzeit sind das neun Männer und eine Frau unter Vorsitz des ehrenwerten Joseph R. Castiglione von Oklahoma.

Über die Saison hinweg wird dann fleißig kommuniziert, bevor man sich am Dienstag vor dem "Selection Sunday" in New York City trifft und fünf Tage lang über die Zusammensetzung des Brackets (32 Teams qualifizieren sich über regionale Tournaments, 36 müssen eingesetzt werden) verhandelt und abstimmt. Am Ende dieses Konklave steigt dann weißer Rauch auf, die magischen Worte "Habemus Bracketam" werden feierlich verkündet.

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Endlich können nun die beliebten Brackets ausgefüllt werden. Milliarden von Dollars werden umgesetzt, in der Hoffnung, den richtigen Zettel abgegeben zu haben. Nicht mit dabei ist diesmal der Präsident der Vereinigten Staaten. Während Barack Obama Jahr für Jahr vorbildlich sein Bracket ausfüllte, verzichtete Donald Trump auf diese Tradition.

Richtig wäre es wahrscheinlich so oder so nicht gewesen. Denn bislang ist es noch keinem gelungen, alle Spiele des Wahnsinns richtig zu tippen. Forbes berechnete zuletzt die Chance ein fehlerfreies Bracket abzugeben. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 zu 9,2 Trillionen.

South Region

Der Top-Seed: North Carolina Tar Heels (27-7)

NCAA-Titel: 5 (zuletzt 2009)

Letztes Jahr: Finalist

Die heile Welt in Chapel Hill hat Risse bekommen. Im ACC-Tournament setzte es eine bittere Niederlage gegen den Erzrivalen Duke. Im Anschluss wurde diskutiert, ob nicht gar die Blue Devils den Top-Seed im Süden bekommen sollten. Doch das Committee schob dem schnell einen Riegel vor und machte klar, dass die Tar Heels nie zur Disposition standen. Dennoch war das Spiel ein kleiner Vorgeschmack, was dem Team von Roy Williams blühen könnte.

Die Tar Heels featuren zwar eine starke Offense um die Juniors Joel Berry II (15, Punkte, 3,7 Assists) und Justin Jackson (18,3 Zähler, 4,7 Rebounds), hatten aber zuletzt Probleme mit dem Distanzwurf (nur 12 von 39 von Downtown im ACC-Tournament). Der wird aber nötig sein, da die Defense der Tar Heels nicht auf dem allerhöchsten Niveau agiert. Speziell am Perimeter zeigte North Carolina große Schwächen, nicht erst im Dezember, als Kentuckys Malik Monk den Heels gleich 47 Zähler einschenkte. SPOXspox

Und es wird nicht leichter im Turnier für die Williams-Truppe. Zwar sollte die obere Hälfte des Brackets recht leicht zu meistern sein, doch im Anschluss warten die dicken Brocken. Sowohl Kentucky als auch UCLA besitzen Teams, die wissen, wo der Korb hängt. Nur wenn North Carolina weiter dominant reboundet und die Defense auf ein konstant hohes Niveau hievt, wird man eine Chance auf das Final Four haben.

Die weiteren Favoriten:

Kentucky (2)

John Calipari hat es mal wieder geschafft ein Team in kürzester Zeit zusammenzufügen. Dennoch ist diese Truppe anders als in den Jahren zuvor. Coach Cal hat diesmal keinen dominanten Big Man wie einst Anthony Davis oder Karl-Anthony Towns zur Verfügung. Stattdessen setzen die Wildcats mehr auf Finesse und Guard-Play.

Im Fokus steht dabei vor allem Malik Monk. Er wird der entscheidende Faktor sein. Über das Jahr legte er rund 20 Punkte im Schnitt auf und avancierte zum Liebling, da er doch mehr undersized daher kommt. Im Zusammenspiel mit Point Guard D'Aaron Fox, einem weiteren wahrscheinlichen Lottery-Pick, zählt der Backcourt zu den besten des Landes.

Des Weiteren kommt Kentucky mit ordentlich Rückenwind ins Turnier. Das SEC-Tournament wurde souverän gewonnen. Inzwischen steht der Champ von 2012 bei elf Siegen am Stück, darunter auch ein überzeugender Erfolg über Florida. Auch interessant: Sowohl gegen UNC als auch UCLA spielten die Wildcats bereits. Die Spiele waren stets eng, aber gegen die Kalfornier, die im Sweet Sixteen warten könnten, setzte es eine Schlappe.

UCLA (3)

Die Bruins sind an Nummer drei gesetzt, was den Süden wohl zur schwersten Region der March Madness macht. Erstmals seit langer Zeit tritt die legendäre Uni wieder mit Titelchancen an. Der Grund dafür trägt vor allem einen Namen: Lonzo Ball. Zwar kühlte dieser zuletzt ein wenig ab, aber auch so hat das Team von Steve Alford mehrere Optionen.

Freshman TJ Leaf stand zwar im Schatten von Ball, zeigte aber auch ansprechende Leistungen und gilt ebenso als potenzieller Lottery-Pick. Dass UCLA nicht höher eingeschätzt wurde, lag zunächst am zu leichten Spielplan und der Niederlage im Pac-12-Halbfinale gegen die Arizona Wildcats. Aber: Kommt die Offense ins Rollen, können die Bruins jeden Gegner auseinandernehmen. Speziell von Downtown kann die Traditions-Uni jederzeit heißlaufen.

Wahnwitzige 1,2 Punkte macht das Team aus LA pro Ballbesitz, die effektive Feldwurfquote liegt bei 60,4 Prozent. All dies sind Spitzenwerte - landesweit. Auch das Wissen, dass man Kentucky bereits geschlagen hat, hilft: "Das gibt uns definitiv Selbstververtrauen, auch wenn es schon Monate her ist", erklärte Coach Alford.

Upset-Tipp:

Middle Tennessee (12) über Minnesota (5)

Wer erinnert sich noch an das vergangene Jahr, als Titel-Kandidat Michigan State bereits in der ersten Runde die Segel streichen musste? Es waren die Kollegen aus Middle Tennessee. Auch in diesem Jahr ist ein Upset in Reichweite. Minnesota ließ sich im Big-Ten-Turnier von Michigan überraschen und zählt nebenbei zu den schwächsten Rebounding-Teams der Nation. Middle Tennessee hat jedoch genau da seine Stärken und ist zudem dafür bekannt, soliden Basketball mit wenig Fehlern zu spielen.

Draft-Prospect to watch:

Lonzo Ball von UCLA. Alleine durch seinen Vater war der Freshman landesweit in aller Munde. Trotz Steph-Curry-Vergleichen hat sich der Youngster nicht aus der Ruhe bringen lassen und spulte sein Programm unermüdlich ab. Seine Wurftechnik sieht zwar merkwürdig aus, aber wer trifft, hat bekanntlich Recht. Und das tat Ball: 14,6 Punkte, 6,1 Rebounds und 7,7 Assists bei 41 Prozent von Downtown lassen sich für einen Frischling durchaus sehen und bringen Ball nicht ohne Grund in die Diskussion um den Nummer-Eins-Pick.

Das komplette March Madness Bracket im Überblick

Midwest Region

Der Top-Seed: Kansas Jayhawks (28-4)

NCAA-Titel: 3 (zuletzt 2008)

Letztes Jahr: Elite Eight

Wenn etwas in den letzten Jahren beständig war, dann dass die Jawhawks die Big 12 gewinnen. Zum 13. Mal in Folge wurde die Conference gewonnen, doch nachdem Freshman Josh Jackson nach einigen Verkehrsübertretungen gesperrt wurde, schied Kansas tatsächlich bereits im Viertelfinale des Tournaments gegen TCU aus.

Zur Nummer eins reichte es dennoch. Jackson wird wieder zurückkehren, dazu besitzt man mit Senior Frank Mason III einen der besten Point Guards des Landes. Zwar waren die Jayhawks in den letzten Jahren dafür bekannt, im März zu enttäuschen, diesmal jedoch deuten einige Dinge auf das Gegenteil.

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Kansas wurde in dieser Saison mehrfach gefordert und zeigte oft Willen und Charakter, als man hohe Rückstände umbog und enge Spiele für sich entscheiden konnte. Mason orchestriert dabei eine der besten Offensiven der Nation. Als Problem könnte lediglich die mangelnde Tiefe im Kader von Coach Bill Self angesehen werden. Dennoch: Kansas kommt verdammt stark daher und ist das Team, welches es im Mittleren West zu schlagen gilt. SPOXspox

Die weiteren Favoriten:

Oregon (3)

Die Chancen der Ducks standen schon einmal besser, doch trotz der Verletzung von Big Man Chris Boucher, geht das Team von Dana Altman optimistisch ins Turnier: "Wir zählen zu den zwölf besten Mannschaften im Land. Ich denke, wir sind in einer guten Position." Im Pac-12-Finale gegen Arizona zeigte Oregon, dass trotzdem mit ihnen zu rechnen ist und unterlag nur knapp.

Es ist dennoch nicht von der Hand zu weisen, dass das Shotblocking und die Gefahr von draußen, die Boucher ausstrahlte, der Mannschaft fehlen wird. So wird vor allem Junior Dillion Brooks den Löwenanteil der Offense schultern müssen. Zusammen mit Tyler Dorsey bildet er ein brandgefährliches Duo im Backcourt.

Gleichzeitig wird die Altman-Truppe versuchen, das Tempo so niedrig wie möglich zu halten, um mit Defense und guten Halfcourt-Sets zum Erfolg zu kommen. Hier wird aber auch erkenntlich, dass Oregon Probleme gegen athletische Teams haben dürfte. Dennoch: Wer in einer solch starken Conference wie der Pac-12 besteht, für den kann es auch bei der March Madness richtig weit gehen.

Michigan (7)

Ein einziges Wort: Momentum. Die Wolverines sind jetzt schon so etwas wie eine Cinderella, bevor der Wahnsinn überhaupt losgegangen ist. Zunächst musste der Flieger zum Big-Ten-Turnier notlanden (niemand wurde verletzt), dann gewann Michigan als No.8-Seed vier Spiele in vier Tagen und krönte sich zum Champ. Einer solchen Truppe ist alles zuzutrauen. Mitttendrin auch ein Deutscher: Moritz Wagner.

Der ehemalige Alba-Spieler machte in seiner zweiten Saison am College einen riesigen Sprung und zählt unter Coach John Beilein zu den absoluten Leistungsträgern. 12 Punkte und 4,2 Rebounds bei einer Wurfquote von 56 Prozent (41 von draußen) legt der Berliner auf und trägt so den dünnen Frontcourt der Wolverines.

Die Schlagzeilen gehörten aber zuletzt Senior Derrick Walton Jr. Der Point Guard legte während des Turniers 20 Punkte und 6 Assists im Schnitt auf und war in der Crunchtime stets zur Stelle. Mit Oklahoma State wartet aber bereits in der ersten Runde eine happige Aufgabe. "Unser Ziel ist es, dieses starke Team zu schlagen und diese verrückte Reise fortzusetzten", erklärte Beilein nach dem Selecton Sunday. So oder so, dieses Team ist für jeden brandgefährlich.

Upset-Tipp:

Nevada (12) über Iowa State (5)

Die Cyclones haben zwar jede Menge Momentum auf ihrer Seite durch den Triumph in der Big 12, aber mit Nevada wartet eine äußerst unangenehme Aufgabe. Das Team aus der kleinen Mountain-West-Conference hat große Firepower zu bieten und kann jeden Moment heiß laufen. In Power Forward Cam Oliver (15,8 Punkte, 8,7 Rebounds) besitzt das Wolfsrudel sogar einen potentiellen First-Round-Pick. Im Zusammenspiel mit Senior Marcus Marshall (19,8) besitzt Nevada die Waffen, um an einem guten Tag für die Überraschung zu sorgen.

Draft-Prospect to watch:

Josh Jackson von Kansas. Wie wichtig der Freshman für die Jayhawks ist, zeigte sich eindrucksvoll im Viertelfinale des Big-12-Turniers. Ohne die Vielseitigkeit von Jackson fehlte das gewisse Etwas. Der Small Forward besticht mit Länge und Athletik und hat an beiden Enden des Feldes großen Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft. Einzig an seinem Wurf, der noch zu streaky ist, bestehen Fragezeichen.

Das komplette March Madness Bracket im Überblick

West Region

Der Top-Seed: Gonzaga Bulldogs (32-1)

NCAA-Titel: Keine

Letztes Jahr: Sweet Sixteen

Alle Jahre wieder fragen sich die Experten, wie stark die Bulldogs wirklich sind. In der schwächeren West Coach Conference gab sich das ehemalige Team von Elias Harris einmal mehr keine Blöße und verlor lediglich das letzte und bedeutungslose Spiel der Regular Season gegen BYU. In den letzten 18 Jahren erreichten die Bulldogs jedes Mal das Turnier, aber nie ein Final Four.

Diese Mannschaft ist aber wohl die Stärkste seit Jahren. In Nigel Williams-Goss besitzt Coach Mark Few einen erfahrenen Regisseur, der die Fäden stets in der Hand hält und auch seinen eigenen Wurf kreieren kann. Dazu wüten der polnische Hüne Przemek Karnowski und Zach Collins mit ihrer Athletik unter den Körben und schaffen so Platz für die Schützen, die an der Dreierlinie lauern.

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Ein weiterer Pluspunkt ist die Tiefe der Bulldogs. Gleich sieben Spieler können mehr als sieben Punkte im Schnitt für sich verbuchen. Das Team versteht es, Turnover zu vermeiden und ist stark unter den Brettern. Dies alles sind gute Indikatoren, was auch die Experten belohnten. Gonzaga geht als Nummer zwei im Land in den Rankings ins Turnier.

Die weiteren Favoriten:

Arizona (2)

Mit den Wildcats wartet aber harte Konkurrenz. In der Pac-12 ließ Arizona sowohl Oregon als auch UCLA hinter sich und krönte sich zum Champ. Coach Sean Miller startet dabei zumeist gleich mit zwei Seven Footern: dem Finnen Lauri Markkanen und dem Serben Dusan Ristic. Entsprechend ist auch das Rebounding die große Stärke der Wildcats. 55 Prozent der Abpraller landen in ihren Händen.

Wer wegen der Größe denkt, dass Arizona vor allem in der Zone elitär punktet, ist schief gewickelt. Markkanen (43,2 Prozent) ist der beste Schütze seines Teams, welches mit 39,8 Prozent Trefferquote zu den besten der Nation zählt. Dies ist speziell dem guten Ball Movement der Wildcats geschuldet. Stellt sich die Verteidigung darauf aber ein, hat Arizona Probleme Punkte zu erzielen.

Dann kommen die Wildcats über ihre Defense, die mit nur 65,4 zugelassenen Punkten pro Spiel ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist. Diese beginnt mit Guard Allonzo Trier, der zu Beginn der Saison noch verletzt fehlte, und nun sein Team zu einem potenten Final-Four-Kandidaten macht. 17 Punkte steuert der Shooting Guard bei und schreckt auch nicht in den Schlussminuten vor den großen Würfen zurück.

West Virginia (4)

Wer nun glaubt, dass alles auf ein Elite-Eight-Matchup zwischen Gonzaga und Arizona herausläuft, hat die Rechnung ohne die Mountaineers gemacht. Ihre Bilanz ist mit 26-8 nicht berauschend und das Big-12-Finale ging gegen Iowa State verloren, aber West Virigina lieferte Kansas während der regulären Saison zwei hart umkämpfte Spiele, wobei eines gewonnen und das andere nur nach Verlängerung verloren wurde.

Coach Bob Huggins ist ein alter Fuchs und weiß, was es braucht, um Spiele im März zu gewinnen. 2010 erreichte er gar das Final Four. Auch diesmal hat er eine sehr unangenehm zu spielende Mannschaft zusammengestellt. Kein Team versteht es so gut, gegnerische Turnover zu forcieren. Die schnellen Guards setzen die Ballführenden über 40 Minuten unter Dauerdruck in Form einer Ganzfeldpresse. SPOXspox

Es ist der unorthodoxe Stil, der die Mountaineers einmal mehr zu einem Sleeper macht. Gerade Gonzaga würde gerne ein solches Matchup vermeiden. Einen Star hat West Viriginia aber nicht, weswegen gleich acht Spieler zwischen sechs und 13 Punkten scoren.

Upset-Tipp:

Florida Gulf Coast (14) über Florida State (3)

Dunk City is back! The Eagles erreichten bereits 2013 aus ähnlicher Position das Sweet Sixteen. Mit Florida State wartet ein machbarer Gegner, wenn man bedenkt, dass dies ein No.3-Seed ist. Die Seminoles verfügen zwar über jede Menge Talent, waren aber in der Saison sehr unbeständig, siehe zum Beispiel eine 20-Punkte-Schlappe bei Georgia Tech. Hier erscheint alles möglich, auch weil die Eagles durchaus in der Lage sind, Punkte auf das Board zu bringen.

Draft-Prospect to watch

Jonathan Isaac von Florida State. Die Seminoles sind nicht gerade bekannt, NBA-Spieler am Fließband zu produzieren. Mit Isaac könnte aber erstmals seit 1970 (Dave Cowens) ein Florida-State-Spieler als Top-Five-Pick über den Tisch gehen. Der Forward war ein Spätzünder und wuchs erst spät einige Zentimeter. So verfügt der 2,08m-Mann über ein Guard-ähnliches Skillset. Zudem ist er mit jeder Menge Athletik gesegnet, weswegen NBA-Scouts gleich zweimal auf die Partien von Isaac schauen werden.

Das komplette March Madness Bracket im Überblick

East Region

Der Top-Seed: Villanova Wildcats (31-3)

NCAA-Titel: 2 (zuletzt 2016)

Letztes Jahr: Sieger

Seit 2007 (Florida Gators) hat es kein Team geschafft, den Titel zu verteidigen und erneut die Netze abzuschneiden. Die Wildcats wollen nun genau das schaffen. Mit den Seniors Josh Hart und Kris Jenkins stehen weiterhin zwei Eckpfeiler aus dem vergangenen Jahr im Team und sind weiter für die Big Plays bei Villanova verantwortlich.

Die Wildcats besitzen das Plus an Erfahrung und treten entsprechend auf. Nur 11,2 Turnover pro Partien produziert Villanova, dazu ist die Offense sehr effizient. Als Team versenkte man fast die Hälfte aller Würfe. Die Sophomores Mikal Bridges und Jalen Brunson haben sich nahtlos einfügt und übernehmen ihrerseits größere Rollen.

Das Team von Jay Wright dominierte über die Saison ihre Kontrahenten und hatte lediglich mit Butler größere Probleme, die aber in eine andere Region (South) verwiesen wurden. Sorgen macht dagegen nur die recht kurze Rotation. Lediglich sieben Akteure spielen viele Minuten. In einem kräftezehrenden Turnier wie diesem könnte das letztlich ein bisschen zu dünn sein. Trotzdem muss mit Villanova auch in diesem Jahr gerechnet werden. Das sieht auch Las Vegas so, die den Wildcats die drittbesten Chancen auf einen weiteren Coup einräumt. SPOXspox

Die weiteren Favoriten:

Duke (2)

Die Blue Devils galten vor der Saison als einer der absoluten Topfavoriten auf den Titel, doch das Team von Coach Mike Krzyzewski brachte die PS zunächst nicht auf die Straße. Doch im ACC-Tournament zeigte Duke erstmals seine Stärke und gewann alle vier Spiele (darunter auch im Halbfinale gegen Erzrivale North Carolina), obwohl man in jeder Partie einem Rückstand hinterherlief.

Dabei glänzte Freshman Jayson Tatum mit 22 Punkten pro Partie und auch Guard Luke Kennard bestätigte sein starkes Scoring. Mit Grayson Allen haben die Blue Devils sogar noch einen Spieler in der Hinterhand, der in dieser Spielzeit noch nicht sein Mojo gefunden hat. Wie die meisten Mannschaften von Coach K versteht es auch diese, Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen.

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Zudem verteidigt kaum ein Team im Land besser gegen die langen Würfe als die Blue Devils. Sorgen bereitet lediglich der Schutz der Zone. Mit Amil Jefferson steht nur ein fähiger Big Man im Roster, der seine Stärken aber auch eher am offensiven Ende des Feldes hat. Duke wird darum sein Heil im Angriff suchen und es mal wieder von der Dreierlinie regnen lassen.

Wisconsin (8)

Der Trend spricht nicht für die Badgers. Fünf Niederlagen hagelte es in der Big Ten gegen Ende der Regular Season. Immerhin reichte es dann zum Finale im Tournament, wo man aber Michigan unterlegen war. Sollte Wisconsin es schaffen, irgendwie Villanova zu schlagen, ist das Bracket für die Badgers weit offen.

Mit Bronson Koenig, Nigel Hayes, Vitto Brown und Zak Showalter standen bereits vier Spieler in zwei Final Fours. Erfahrung ist bekanntlich ein wichtiges und teils rares Gut. Zudem versteht es das Team zum Korb zu ziehen und dort hochprozentig abzuschließen. Kaum eine Mannschaft spielt so selbstlos wie Wisconsin, die als Kollektiv überzeugen.

Entscheidend wird auch sein, ob die Badgers ihre gewohnt starke Defensive erhalten können. Center Ethan Happ wird dabei eine wichtige Rolle zuteil. Der Sophomore verankert auf der einen Seite die starke Verteidigung und ist auch offensiv eine valide Waffe.

Upset-Tipp:

UNC Wilmington (12) über Virginia (5)

Einer der interessantesten First-Round-Matchups. Während die Cavaliers ihre Kontrahenten mit der langsamsten Pace (60 Ballbesitze in 40 Minuten) entnerven und gleichzeitig solide Defense spielen, überzeugen die Seahawks mit Offense. Mit Devontae Cacok (12,3 Punkte, 9,6 Rebounds) besitzt UNC Wilmington eine Präsenz in der Zone, mit der Virginia seine Probleme haben wird.

Draft-Prospect to watch:

Jayson Tatum von Duke. Bereits als Freshman ein echter Anführer. Er war es, der Duke im ACC-Tournament zu vier Siegen führte. Auf allen Positionen auf dem Feld gefährlich. Durch sein gutes Ballhandling kann er für sich selbst und andere kreieren und weiß zudem, wo der Korb hängt. Zudem ist er der beste Defender bei Duke, auch weil er gleich mehrere Positionen verteidigen kann. Auch er wird mit ziemlicher Sicherheit einer der besten fünf Spieler sein, die über den Ladentisch gehen werden.

Das komplette March Madness Bracket im Überblick