Der absolute Wahnsinn. Mit Virginia verlor erstmals bei March Madness ein Top-Seed gegen einen 16-Seed. UMBC, die erst durch einen Buzzerbeater im Finale ihrer Conference ins Turnier gerutscht waren, bezwangen den turmhohen Favoriten deutlich mit 74:54.
(1) Virginia - (16) UMBC 54:74
Topscorer: Kyle Guy, Ty Jerome (15) - Jairus Lyles (28)
Die Zuschauer im Spectrum Center zu Charlotte wurden Zeuge, wie Geschichte geschrieben wurde. Noch nie hatte ein an 16 gesetztes Team die erste Runde überstanden - bis zum heutigen Tage. UMBC, das bedeutet University of Maryland-Baltimore County, trug sich in die Geschichtsbücher ein und versetzte seine Fans ins Delirium.
Entsetzen dagegen auf der anderen Seite. Virginia, als Mit-Favorit auf den Titel ins Turnier gegangen, wurde vom Underdog am Nasenring durch die Manege gezehrt. Es war eine Demonstration, nachdem in der ersten Halbzeit beide Teams kaum etwas trafen und mit einem mageren 21:21-Halbzeitstand in die Kabine verschwanden.
Doch dann passierte es: Angeführt von Guard Jairus Lyles (28 Punkte, 23 in Halbzeit zwei) explodierten die Retrievers, die Führung wuchs immer weiter an und man fragte sich, wann denn nun das erwartete Comeback des Top-Seeds beginnen würde. Nur: Es kam nie. Die Führung wuchs schnell zweistellig an, die Cavaliers hatten keine Lösung parat.
Die Sensation rückte immer näher und die Spieler der Retrievers glaubten an ihre historische Chance. Im Gegensatz zu früheren Underdogs spielten sie aber die Uhr nicht nur stumpf herunter, sondern attackierten weiter und brachten stets Punkte auf das Scoreboard. Satte 54,2 Prozent ihrer Würfe versenkte der Außenseiter, dazu kamen 12 versenkte Dreier.
Die Gesichter der Cavaliers wurden immer länger, rund zwei Minuten vor dem Ende war es dann Gewissheit. Nach 135 erfolgreichen Versuchen musste erstmals ein Top-Seed gegen einen 16-Seed die Segel streichen. UMBC trifft nun in der zweiten Runde auf 9-Seed Kansas State.