Legende: SP = Starting Pitcher, RP = Relief Pitcher, SS = Shortstop, C = Catcher, OF = Outfielder, DH = Designated Hitter, 1st Base = First Baseman, 2nd Base = Second Baseman, 3rd Base = Third Baseman, INF= Infielder
1. Los Angeles Angels of Anaheim
Wichtigste Zugänge: Albert Pujols (1B, St. Louis Cardinals), C.J. Wilson (SP, Texas Rangers)
Wichtigste Abgänge: Joel Pineiro (SP, Free Agent), Fernando Rodney (RP, Tampa Bay Rays)
Ausblick: Wenn man sich den vielleicht besten Spieler der Liga mit einem Mega-Vertrag sichert, dazu auch noch einen der besseren Pitcher zu einer ohnehin schon guten Rotation hinzufügt, dann kann das Ziel nur heißen: World Series.
Zu den genannten Namen muss man auch noch Kendrys Morales hinzufügen, der nach fast zweijähriger Pause nach einem Knöchelbruch endlich wieder fit werden könnte. Alles in allem hat dieses Team so viele Optionen, dass kaum Lücken zu finden sind.
Nehmen wir die Offensive: Albert Pujols wird offensichtlich First Base spielen, was den letztjährigen Starter Mark Trumbo an die dritte Base versetzt. Bislang sind die Eindrücke positiv, weshalb es keinen Grund gibt, auf seine Power zu verzichten. Morales wiederum wird sich mit Bobby Abreu um At-Bats auf dem DH-Spot streiten.
Im Outfield sind mit Vernon Wells und Torii Hunter gleich zwei frühere Ausnahme-Center-Fielder auf den Ecken beschäftigt. Das Center Field hält erst mal Peter Bourjos warm, bis dann Top-Talent Mike Trout übernimmt. Letzterer würde das Team wohl noch weiter verbessern. Vergessen darf man auch nicht den neuen Catcher Chris Iannetta, der sicherlich ein Upgrade gegenüber Jeff Mathis darstellt, den man abgegeben hat.
BLOG Preview, AL West: Platz eins geht über die Rangers
Die Rotation wird angeführt von Jered Weaver und Dan Haren und abgerundet von C.J. Wilson und Ervin Santana. Den letzten Platz bekleidet höchstwahrscheinlich Rookie Garrett Richards. Allerdings braucht das Team dank einiger freier Tage zu Beginn erst Mitte April einen fünften Starter.
Eine Schwäche hat das Team jedoch: Im Bullpen finden sich einige solide Arme, aber eben kein etablierter Closer. Das könnte gerade im Oktober zum Problem werden. Aber wer weiß, vielleicht macht man im Laufe des Jahres noch einen Deal. Jordan Walden wird den Job wie im letzten Jahr zunächst innehaben. Er hatte ordentliche Zahlen, aber auch erschreckende zehn Blown-Saves.
Der einzige ernsthafte Konkurrent um die AL West sind die Rangers, die ein harter Gegner sein werden. Angeführt von Albert Pujols könnten die Angels dem Baseball-Himmel aber dieses Mal sehr nahe kommen.
2. Texas Rangers
Wichtigste Zugänge: Yu Darvish (SP, Hokkaido Nippon-Ham Fighters), Joe Nathan (RP, Minnesota Twins)
Wichtigste Abgänge: C.J. Wilson (SP, Los Angeles Angels), Michael Gonzalez (RP, Free Agent)
Ausblick: Aller guten Dinge sind drei, sagt man. Demnach müsste es dieses Jahr reichen für die Rangers zum Gewinn der World Series. In den letzten zwei Jahren waren sie jeweils nur einen Strike vom Triumph entfernt, ließen die ersehnte Trophäe aber doch noch aus den Händen gleiten.
Dieses Jahr soll alles anders werden, aber mit weitestgehend gleichem Personal. Eigentlich wurden mit Yu Darvish und Joe Nathan nur zwei neue Leute geholt, die wiederum Löcher stopfen bzw. neue Möglichkeiten eröffnen.
Darvish ersetzt C.J. Wilson, der zum Divisionsrivalen Angels abgewandert ist. Der Japaner gilt zunächst als Nummer vier. Und Nathan übernimmt den Closer-Posten von Neftali Feliz, der 2012 endlich in die Starter-Rolle hineinwachsen soll. Allerdings plagt er sich derzeit mit Schulterproblemen herum. Als Ersatz stehen mit Alexi Ogando und Scott Feldman noch genügend Alternativen zur Verfügung. Hinter Nathan warten mit Mike Adams, Koji Uehara und Mark Lowe erfahrene und bewehrte Setup-Pitcher.
Die neue Nummer eins der Rotation dürfte Colby Lewis sein, der sich seit seiner Rückkehr aus Japan als äußerst stabil und zuverlässig präsentierte. Nummer zwei ist Linkshänder Derek Holland. Er machte einen großen Sprung im letzten Jahr und wurde dafür mit einem neuen, langfristigen Vertrag belohnt.
Offensiv ist die Verantwortung wie gehabt auf mehrere Schultern verteilt. Allen voran muss aber Outfielder Josh Hamilton endlich mal eine ganze Saison lang fit bleiben und nicht wieder verletzungsbedingt einige Wochen verpassen. Sein am Saisonende auslaufender Vertrag dürfte dabei wohl kein Problem darstellen, denn bislang ging er äußerst entspannt mit dieser Perspektive um.
Insgesamt ist das Team in allen Bereichen stark besetzt und durchaus für einen weiteren langen Oktober gerüstet. Die Rotation ist nicht spektakulär, aber auf einem konstant hohen Niveau. Der Bullpen kann sich sehen lassen und die Offensive sollte einmal mehr überzeugen.
3. New York Yankees
Wichtigste Zugänge: Hiroki Kuroda (SP, Los Angeles Dodgers), Michael Pineda (SP, Seattle Mariners)
Wichtigste Abgänge: A.J. Burnett (SP, Pittsburgh Pirates), Jorge Posada (C, Karriereende)
Ausblick: Trotz zahlreicher Leistungsschwankungen und diverser verletzter Topspieler erzielten die Yankees 2011 die zweitmeisten Runs aller 30 Teams. Zudem ließen sie die viertwenigsten Runs in der American League zu und schafften die meisten Strikeouts der AL. Das trotz einer Rotation, die mehr oder weniger wie ein Flickenteppich zusammengeschustert wurde.
2012 sieht das ganz anders aus. In diesem Jahr stehen nach der überraschenden Rückkehr von Andy Pettitte und den Verpflichtungen von Hiroki Kuroda und Michael Pineda gleich sieben adäquate Starter zur Verfügung. Wichtig wird sein, dass es Ace CC Sabathia dieses Jahr schafft, sein Gewicht in den Griff zu bekommen. Das wurde am Saisonende zuletzt zum Problem.
Außerdem hofft man, dass etwa Phil Hughes endlich zeigt, was er drauf hat und dass Ivan Nova in seiner zweiten vollen Saison auf dem Erfolg der ersten aufbauen kann. Die großen Fragen derzeit sind zudem, ob Pineda seinen Fastball wiederfindet, den er bislang im Spring Training nicht auf Touren brachte. Und: Wie schafft Kuroda die Umstellung von der offensiv schwachen NL West in einem Pitchers-Park hin zur stärksten Division der Liga in einem Paradies für Hitter?
Der Bullpen sieht exzellent aus und das nicht nur wegen Closer-Legende Mariano Rivera, der seine vielleicht letzte Saison spielt. Hinter ihm gibt es diverse Optionen für späte Innings wie David Robertson und Rafael Soriano. Was aus Joba Chamberlain nach seiner schweren Knöchelverletzung vom Trampolin-Springen wird, steht dagegen noch in den Sternen.
In der Offense wird es eine signifikante Änderung geben: Robbie Cano und Mark Teixeira tauschen die Plätze. Cano schlägt nun an Position drei vor, "Tex" an fünf hinter Alex Rodriguez. Man sagt, der beste Hitter sollte an drei schlagen, nun wird das der Fall sein.
Ansonsten hat das Lineup eigentlich keine Lücken. Derek Jeter hat gezeigt, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört, Nick Swisher ist im letzten Jahr seines Vertrages, ebenso Catcher Russell Martin. An der Motivation wird es also auch nicht scheitern. Insgesamt muss das Team niemanden fürchten und geht als Favorit in die AL East.