MLB

Sweep! Indians beenden Karriere von David Ortiz

Von SPOX
War in Fenway Park so beliebt wie kaum jemand vor ihm: David "Big Papi" Ortiz
© getty

Vaya con dios, David Ortiz! Die Cleveland Indians haben nicht nur die Playoff-Träume der Boston Red Sox zerstört, sondern gleichzeitig auch die Karriere von Big Papi beendet. Die Washington Nationals legen in der NL derweil gegen die Dodgers vor, San Francisco ist mal wieder nicht totzukriegen.

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Boston Red Sox - Cleveland Indians 3:4

Cleveland gewinnt die Serie 3-0 (5:4, 6:0, 4:3)

Es war ein komischer Anblick in Fenway Park: Im Infield feierten die Indians ausgelassen ihren Sweep über die favorisierten Red Sox - doch statt einer geschockten Stille wurde auch bei den fast 38.000 Fans in Bosten gefeiert. Sie feierten den Abschied von Publikumsliebling und Klublegende David Ortiz. "Pa-pi! Pa-pi! Pa-pi!" Big Papi, so der Kosename des 40-Jährigen, hatte nach 13 Jahren bei den Red Sox und drei World Series-Titeln seine Karriere beendet.

Das aber leider nicht so wie erwartet - oder zumindest erhofft: Nach einer starken Regular Season durfte man sich in Beantown durchaus Hoffnungen auf einen Playoff-Run machen. Gerade das Hitting war über weite Strecken überragend, und dann war da ja auch noch die letzte Saison von Ortiz, der seine Karriere beenden würde. Am besten mit einem vierten Championship-Ring nach 2004, 2007 und 2013.

Wie zu seinen besten Zeiten hatte Big Papi in der Saison aufgetrumpft, mit 38 Homeruns und 127 RBI. Aber in der Schlussphase gab man dann doch noch den Heimvorteil gegen Cleveland aus der Hand - und in den bekanntlich unberechenbaren Playoffs versagten dann sowohl die Starting Rotation, als auch die guten Hitter wie Ortiz (.111) Mookie Betts (.200) oder Dustin Pedroia (.167).

Im Heimspiel am Montag lag man nach einem Homerun von Coco Crisp im sechsten Viertel bereits mit 1:4 zurück, ein Sac Fly von Ortiz stellte auf 2:4. Danach ging es nicht mehr nur um das Comeback, sondern auch um Big Papi - jedes At-Bat könnte das letzte sein. Im achten Inning war er zum letzten Mal dran, bekam aber keine guten Pitches und zog den Walk. Anschließend wurde er durch einen Pinch Runner ersetzt - sein Abend war vorbei.

Die Indians konnten auf Ortiz keine Rücksicht nehmen: Ex-Red-Sox-Coach Terry Francona ging wieder früh in seinen Bullpen, Andrew Miller und Closer Cody Allen pitchten zusammen 3.1 Innings. Allen hatte im letzten Inning Probleme, doch nach einem Single und einem Walk beendete Travis Shaw die Party mit einem Flyout.

Danach ging es nur noch um Papi. Fast 15 Minuten dauerten die Standing Ovations an, während er auf dem Mound stand und sich von den Fans verabschiedete. "Nichts gegen Andere, aber in meinen Augen haben wir die besten Fans der Welt", sagte Ortiz anschließend. Die müssen sich jetzt ein neues Idol suchen.

Auf die Indians warten in der ALCS nun die Toronto Blue Jays.

Los Angeles Dodgers - Washington Nationals 3:8

Washington führt in der Serie mit 2-1 (3:4, 5:2, 8:3)

So hatten sich die Nationals das vorgestellt: Für Dodgers-Rookie Kento Maeda war schon nach drei Innings mit vier Earned Runs Feierabend, ein 435-Fuß-Homerun von Anthony Rendon schickte ihn auf die Bank - insgesamt sieben Reliever mussten so für die Dodgers ran.

Auf der Gegenseite hilt Gio Gonzalez aber nicht viel länger durch: Ein Two-Run-Blast von Carlos Ruiz im fünften Inning stellte auf 3:4 aus Sicht der Hausherren. Im Gegensatz zu den Dodgers hielt aber der Bullpen dicht und ließ nur zwei Hits zu: Bei den Hausherren kassierte Closer Kenley Jansen im neunten Inning vier Earned Runs, unter anderem durch einen wahren Moonshot von Jayson Werth. Der hat jetzt schon 15 Postseason-Homeruns geschlagen. So viele wie ein gewisser Babe Ruth.

Game 4 der Serie findet am Dienstag statt. Und die Dodgers müssen sich überlegen, ob sie ihr Ass Clayton Kershaw nach nur drei Tagen Pause auf den Mound schicken werden, um ein Playoff-Aus abzuwenden.

San Francisco Giants - Chicago Cubs 6:5 nach 13 Innings

Chicago führt in der Serie mit 2-1 (1:0, 5:2, 5:6)

Eigentlich schienen die Giants, die unbezwingbaren "even-year-Giants", Champion von 2010, 2012 und 2014, schon bezwungen. Postseason-Maschine Madison Bumgarner hatte nach Ewigkeiten endlich mal wieder Schwächen gezeigt und einen Three-Run-Homerun zugelassen. Und das nicht von Kris Bryant und dergleichen, sondern von Pitcher Jake Arrieta im zweiten Inning. High Fastball - swung on - gone! 3:0 Cubs!

Aber die Giants sind ja so einfach nicht totzukriegen. Ein Run im dritten Inning. Ein Run im fünften Inning. Und dann schlichen sich im achten Inning Brandon Belt und Buster Posey gegen die zwei starken Reliever Wood und Rondon auf Base. Cubs-Manager Joe Maddon reagierte: Closer Aroldis Chapman, der mit dem 104 Meilen schnellen Fastball, sollte den Six-Out-Save holen.

Und nach einem Strikeout kam Wildcard-Held Conor Gillaspie - und drosch ein Triple gegen Chapman ins Center Field - der hatte zuvor noch kein Triple gegen einen Linkshänder zugelassen. Plötzlich führten die Giants vor dem neunten Inning mit 5:3. Aber die riesigen Probleme mit dem Bullpen hatte man in dieser Saison nicht umsonst: Kris Bryant sorgte gegen Sergio Romo mit einem Two-Run-Homerun, der nur haarscharf im Left Field über die Bande kletterte, für den Ausgleich.

Danach war die Spannung fast aberwitzig. Inning um Inning verstrich, keinem Team wollte ein Run gelingen. Ein Double Play vernichtete die Chancen der Cubs im 13. Inning, und dann war nach zwei Doubles von Crawford und Joe Panik endlich Schluss: Die Giants bleiben mal wieder am Leben.

Unglaubliche Statistik: Die letzten zehn "Elimination Games" haben die Giants allesamt gewonnen.

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