Die Los Angeles Dodgers machten mit einem am Ende klaren Erfolg über die Chicago Cubs den Sweep in der Wochenend-Serie perfekt. Nachdem beide Starting Pitcher früh zu kämpfen hatten, die Hausherren ihre Chancen aber konsequenter nutzten, machte letztlich der bärenstarke Bullpen der Dodgers den Unterschied.
Zudem wurde das Klischee, dass Dodger Stadium als Pitcher-freundlich gilt, ad absurdum geführt, denn beide Teams kamen zusammen auf sieben - teils richtig tiefe - Homeruns.
Der Spielfilm:
Vor dem ersten Pitch:
Es ist das Finale der Serie zwischen zwei ausgewiesenen Meisterschatfsfavoriten. Aber nur die Dodgers sind in guter Verfassung und haben die ersten zwei Partien jeweils per Shutout gewonnen. Mehr noch: Sie haben jeweils drei oder weniger Hits zugelassen. Nie zuvor wurde ein amtierender Meister in zwei Spielen in Folge so klar besiegt.
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Auf dem Feld ist ein Pitcher-Duell angesagt. Linkshänder Clayton Kershaw gegen Linkshänder Jon Lester. Beide Manager reagieren darauf mit Lineup-Anpassungen zugunsten rechtshändiger Hitter. Die Cubs starten Javy Baez an der zweiten Base und lassen einmal mehr Slugger Kyle Schwarber auf der Bank. Bei den Dodgers sitzen First Baseman Adrian Gonzalez und Second Baseman Chase Utley draußen. Rookie Cody Bellinger startet an der ersten Base - der ist zwar auch LInkshänder, schlägt gegen Lefties aber .300.
1. Inning: Die Cubs beginnen die Partie mit zwei Singles von Baez und Kris Bryant, doch danach fängt sich Kershaw und macht die nächsten drei Batter in Serie aus, ohne einen Run zuzulassen. Die Dodgers bringen ebenfalls ihren ersten Runner auf Base und überraschen dann mit einer sehr frühen Auswechslung: Left Fielder Franklin Gutierrez (Krankheit) bleibt draußen und Yasiel Puig tritt an die Platte. Der Kubaner schlägt jedoch in ein Flyout zum Ende des Innings. 0:0.
2. Inning: Kein Shutout dieses Mal! Die Cubs scoren als erstes. Catcher Willson Contreras legt ein episches 12-Pitch-At-Bat hin und schlägt dann einen Solo-Homer auf die Tribüne im Right Field. Los Angeles antwortet jedoch postwendend. Nach einem Walk und einem Single ist es Bellinger, der einen hängenden Curveball über die Mauer im Right Field befördert. 3:1 Los Angeles.
3. Inning: Lester gibt zwei Singles ab und bekommt es dann mit Enrique Hernandez zu tun, der einen 3-0-Pitch von Lester - ein Fastball an die Outside Corner - auf die Tribüne im Left Field hämmert - 3-Run-Shot! 6:1 Los Angeles.
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4. Inning: Baez rechtfertigt seine Aufstellung und hämmert einen High Fastball, der zu viel von der Strikezone erwischt, über den Zaun im Left Field. Homerun Cubs! Und danach schwächelt Kershaw weiter und gibt einen Walk an Bryant ab. Danach schlägt Anthony Rizzo einen 2-Run-Shot ins Right Field - dieses Mal ist ein Low Fastball zu hoch. In der zweiten Hälfte des Innings ist für Lester nach einem Out, einem Hit und einem Walk Schluss. Mike Montgomery bringt das Inning schadlos zu Ende. 6:4 Los Angeles.
5. Inning: Es ist nicht der Tag der Starting Pitcher! Auch Kershaw muss frühzeitig raus. Für ihn kommt bei einem Out und Läufern auf zwei und drei Josh Fields, der beide Läufer strandet. Anschließend schlägt Dodgers-Catcher Austin Barnes einen Solo-Homerun. 7:4 Los Angeles.
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7. Inning: Während der Dodgers-Bullpen hält, bringt Yasiel Puig gegen Hector Rondon die Partie außer Reichweite: Einen Hanging Slider hämmert der Kubaner tief auf die Tribüne im Left Field - 2-Run-Homerun! 9:4 Los Angeles.
Der Star des Spiels: Der Dodgers-Bullpen. Die Offense war zwar zur rechten Zeit auch da, doch der Bullpen brachte nach Kershaws schwachem Start angeführt von Josh Fields (1 2/3 IP) Stabilität und stärkte der Offensive damit den Rücken. Die insgesamt vier Relief Pitcher ließen unterm Strich keinen Hit mehr zu.
Der Flop des Spiels: Jon Lester. Der Lefty bekam wenig auf die Reihe und musste nach 3 1/3 Innings und sechs Earned Runs (7 H, 2 BB) runter. Damit buddelte er seinem Team nicht nur früh ein tiefes Loch, er sorgte auch dafür, dass der Bullpen für die nächsten Tage ordentlich taxiert wurde.
Das fiel auf:
- Vor seinem 3-Run-Homerun im zweiten Inning versuchte Bellinger einen Bunt reinzulegen. Eine Idee, die auch bei Manager Dave Roberts für sichtliche Verwunderung sorgte, schließlich waren die Hitter nach ihm Brett Eibner und Pitcher Kershaw. Mit zwei Strikes schlug er schließlich doch den Homerun.
- Pitcher-Duell? Von wegen! Beide Starter mussten verhältnismäßig früh raus. Vor allem Kershaw geriet früh in Probleme durch einen hohen Pitch Count (109 Pitches, 72 Strikes) und hatte insgesamt 14 Base Runner gegen sich, einen davon durch einen Error. Die drei Homeruns waren indes die Einstellung eines Karrierehöchstwerts für ihn.
- Nach langen ersten fünf Innings sorgte Fields für eine Premiere im sechsten: Er legte das erste 1-2-3-Inning der Partie hin, machte also die drei Batter in Reihe aus. Das war zuvor keinem anderen Pitcher in dieser Begegnung geglückt.
- Der kurzfristige Einsatz von Puig, der im ersten Inning für Gutierrez eingewechselt wurde, trug Früchte: Er war 2-4 (HR, 2R, 2 RBI) und hatte damit erstmals seit genau zwei Wochen (2-5 in Colorado) wieder mehrere Hits in einem Spiel. Zudem machte er einen kritischen Catch an der Right-Field-Mauer.