Max Kepler von den Minnesota Twins liefert beim Kantersieg über die Baltimore Orioles seinen besten Saisonauftritt ab. Die New York Yankees führen für Aaron Judge eine Jurybox ein, Zack Greinke spielt wieder wie ein Superstar. Und den Houston Astros gelingt ein One-Hitter - und zwar ohne Starter.
National League
Philadelphia Phillies (15-27) - Colorado Rockies (29-17) 1:8 BOXSCORE
- Das Team mit der besten Bilanz der National League marschiert weiter: Angeführt von Starter Jeff Hoffman, der erst seinen zweiten Start überhaupt in dieser Saison absolvierte, ließ man den Phillies ganze drei Hits über neun Innings. Gut möglich, dass der 22 Jahre alte Hoffman wieder zurück in die Minors muss, aber er hatte ganz sicher Eindruck gemacht: "Ich glaube, dass sie mir jetzt einiges zutrauen", war sein Fazit nach sieben Innings (1 ER, 7 SO).
- Das Scoring eröffneten die Rockies im dritten Inning durch ein 2-Run-Double von Center Fielder Justin Blackmon. Sein A-Bat im neunten Inning führte nach einem Error von First Baseman Tommy Joseph zu zwei weiteren Runs, den Schlusspunkt setzte Rockies-Star Nolan Arenado mit einem 2-Run-Shot - sein zwölfter Long Ball des Jahres.
- Eine Runde Applaus gab es für einen 18 Jahre alten Fan, der sich auf der Haupttribüne einen Foul Ball von Freddy Galvis schnappte - und zwar mit einem Hechtsprung quer über die Sitze. Respekt!
Atlanta Braves (19-23) - Pittsburgh Pirates (20-25) 5:2 BOXSCORE
- Matt Adams war erst vor wenigen Tagen von den St. Louis Cardinals zu den Braves getradet worden, um den verletzten Freddie Freeman zu ersetzen. In seinem zweiten Start setzte der First Baseman sein erstes Ausrufezeichen: 2-Run-Shot im fünften Inning gegen Starter Gerrit Cole. Der musste danach runter (4.2 IP, 5 ER).
- "Ich fühle mich gut", sagte Adams (2-4). "Ich muss einfach weiter ich selbst sein und nicht zu viel wollen." Neben Adams schlug Second Baseman Brandon Phillips seinen insgesamt 200. Homerun für die Braves. Leadoff-Hitter Ender Inciarte erlebte mit fünf Hits bei fünf At-Bats einen perfekten Abend.
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Chicago Cubs (22-21) - San Francisco Giants (20-26) 4:6 BOXSCORE
- Die Giants sind weiter auf dem Weg nach oben: Dank insgesamt drei Homeruns und vier Doubles bei nur neun Hits führte man gegen die Cubs zur Mitte des achten Innings bereits mit 6:0. Second Baseman Joe Panik hatte die Partie mit einem Long Ball gegen Cubs-Starter John Lackey (5 IP, 5 ER) eröffnet und legte später noch zwei Doubles nach. "Unsere Jungs haben den Schläger gut geschwungen", lobte Manager Bruce Bochy.
- Die Cubs schickten sich danach an, ein Comeback gegen Starter Ty Blach (7 IP, 3 ER) und den Bullpen hinzulegen: Im achten Inning schlugen Javier Baez und Ben Zobrist jeweils 2-Run-Homeruns. Ein Double-Play-Ball von Catcher Wilson Contreras machte die Rally dann aber zunichte.
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Interleague Play
Cincinnati Reds (21-23) - Cleveland Indians (23-20) 5:1 BOXSCORE
- In Sachen ERA bieten die Reds die schwächste Rotation der National League auf. Umso erstaunlicher war es, dass Starter Scott Feldman an diesem Abend fast alles gelang: Die ersten fünf Indians kassierten den Strikeout, am Ende kam Feldman auf 9 K's in sechs Innings (1 ER). "Er hat uns eine Chance zur Führung gegeben, das war extrem wichtig", sagte Manager Bryan Price. "Gerade in der ersten Runde gegen ihr Lineup war er sehr stark."
- Offense bot für die Reds unter anderem Right Fielder Scott Schebler, der momentan richtig gut drauf ist: Sein Solo-Shot gegen Josh Tomlin (6.1 IP, 5R, 4 ER) bedeutete sein drittes Spiel in Folge mit einem Homerun, insgesamt steht er schon bei 13. "Ich fühlte mich schon im Batting Practice gut", sagte er. "Ich habe einen Pitch in der Mitte der Platte gut getroffen, ich glaube nicht, dass der Ball da hin sollte."
Arizona Diamondbacks (27-19) - Chicago White Sox (20-23) 5:1 BOXSCORE
- Zack Greinke ist wieder in absoluter Topform. Im letzten Jahr war von dem Mann, der vor zwei Jahren ein überragendes ERA von 1.66 vorzuweisen hatte, nicht viel zu sehen. "Momentan habe ich einfach sehr gute Pitches", erklärte er seinen Abend mit stolzen 12 Strikeouts. "Vielleicht nicht so schnell wie damals, aber die Location ist genauso gut, wenn nicht besser."
- Nur ein Out zum Complete Game fehlte Greinke (2.82 ERA) im neunten Inning, als er ein Double von Jose Abreu zuließ. Das bedeutete Feierabend, obwohl die Fans buhten. Manager Torey Lovullo ließ sich nicht erweichen: "Manchmal muss man unbeliebte Entscheidungen treffen. Aber wir hatten einen Deal."
- Angesichts des überragenden Greinke hätte der 3-Run-Homerun von Second Baseman Daniel Descalso im vierten Inning gegen Miguel Gonzalez (5 IP, 5 R, 4 ER) schon gereicht. Paul Goldschmidt legte zur Sicherheit aber noch seinen elften Long Ball der Saison im sechsten Inning nach.
- Den zwölften Strikeout machte Greinke mit einem nur 65 Meilen schnellen Pitch perfekt - derart langsame Pitches sind in der MLB die absolute Ausnahme. Hier geht es zum Video.
American League
New York Yankees (26-16) - Kansas City Royals (18-26) 4:2 BOXSCORE
- Für ihren aufstrebenden Star hatten sich die Yankees etwas ganz Besonderes ausgedacht: Im Right Field wurde die "Judge's Chambers" eingeweiht, mit Fans in schwarzen Richterroben auf einer Jury-Bank, mit der Nummer 99 von Aaron Judge ausgestattet.
- Das half Judge (0-3) an diesem Abend nicht. Aber es gibt ja noch Brett Gardner: Der Outfielder schlug seinen neunten Homerun der Saison, auch Didi Gregorius und Chris Carter gelangen Homeruns. Das reichte an Unterstützung für Starter Michael Pineda (6.1 IP, 2 ER) und das gute Reliever-Korps der Yankees.
- Einen besonderen Moment gab es für Yankees-Manager Joe Girardi. Der hatte vor zwei Tagen noch im Rahmen eines Wutausbruchs Dreck über die Home Plate geschaufelt.Vor dem Spiel durfte er dann auf Anweisung von Umpire Jerry Layne die Home Plate per Hand reinigen. "Er hat mir gesagt, dass ich ein schlechtes Beispiel für die Kinder war, und dass ich die Home Plate saubermachen solle", erklärte Girardi die nicht ganz ernst gemeinte Aktion.
Baltimore Orioles (25-18) - Minnesota Twins (23-18) 7:14 BOXSCORE
- Kommt da jemand so langsam in Topform? Max Kepler hatte schon am Montag einen Homerun geschlagen, am Dienstag gelang ihm das Kunststück erneut: Solo-Shot gegen Orioles-Starter Ubaldo Jimenez (4 IP, 6 ER), und damit war noch lange nicht Schluss: 2-Run-Double im fünften Inning und noch ein RBI-Groundout im sechsten Durchgang. Durch seine drei Hits steigerte er seinen Average auf .271. "Baseball ist unvorhersehbar", sagte er nach dem Spiel. "Es gibt Tage, da klickt die Offense einfach und alle heimsen Hits ein."
- Dabei waren die Twins schwach gestartet, Starter Kyle Gibson (5 IP, 6 ER) musste allein im zweiten Inning fünf Runs hinnehmen, unter anderem durch einen 3-Run-Shot von Center Fielder Adam Jones. In den Middle Innings wachten die Twins dann aber auf und zauberten im fünften und sechsten Inning zehn Runs auf die Anzeigetafel.
- 21 Hits hatten die Gäste am Ende auf dem Konto, gleich sechs Spieler lieferten Multihit-Games. Third Baseman Miguel Sano strickt weiter an einer möglichen MVP-Kampagne (4-6, HR, 3 RBI), auch Shortstop Jorge Polanco gelangen vier Hits.
Tampa Bay Rays (23-24) - Los Angeles Angels (24-23) 2:3 BOXSCORE
- Gegensätzlicher kann es kaum laufen: Die Rays produzierten ihre beiden Runs im ersten Inning, jeweils durch Solo-Homeruns von Corey Dickerson und Logan Morrison. Beide haben jeweils zwölf Homeruns auf dem Konto.
- Die Angels glichen zwar durch einen Solo-Homerun von Cameron Maybin im fünften Inning aus, aber für den Winning Run brauchte man überhaupt keinen Hit: Rays-Reliever Ryne Stanek hatte Mike Trout mit einem Intentional Walk auf Base geschickt und so die Bases gefüllt - einer von vier Walks im Inning. Nach Trout war Albert Pujols dran - und als Stanek ein Wild Pitch entwischte, war das 3:2 perfekt. "In einem engen Spiel können Walks entscheidend sein, und das waren sie heute", ärgerte sich Rays-Manager Kevin Cash."
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Houston Astros (30-15) - Detroit Tigers (21-22) 1:0 BOXSCORE
- Weil Ass Dallas Keuchel den Astros gerade mit einem eingeklemmten Nerv im Nacken fehlt, musste Brad Peacock aus dem Bullpen als Starter übernehmen. Aber bei den Astros funktioniert derzeit einfach fast alles, und so fuhr man als erstes Team der MLB den 30. Sieg ein. Peacock ließ dabei in 4.1 Innings (8 Strikeouts) nur einen Hit zu, drei Reliever machten den One-Hitter dann perfekt.
- So reichte den Astros gegen Tigers-Starter Michael Fulmer (7 IP, 4 SO) ein einziger Run im ersten Inning: Leadoff-Hitter George Springer zog einen Walk, Second Baseman Jose Altuve schickte ihn wenig später per Double nach Hause.
- Bei den Tigers könnte auch eine kurze Nacht eine Rolle gespielt haben: Erst um fünf Uhr morgens war man im Hotel angekommen, weil man am Abend zuvor ein Heimspiel gehabt hatte. Manager Brad Ausmus wollte diese Ausrede jedoch nicht gelten lassen: "Ich hatte Teams, die mit überhaupt keinem Schlaf zweistellige Runs produziert haben. Ich glaube nicht, dass das heute Auswirkungen hatte. Es war wohl eher ihr Pitching."