Aaron Judge von den New York Yankees sorgt mal wieder für einen Rekord: Gegen die hilflosen Orioles gelingt dem Slugger der weiteste Homerun der bisherigen Saison - fast knackt er sogar die Marke von 500 Fuß. Houston kassiert Prügel, Max Kepler und die Minnesota Twins ebenfalls. Und Max Scherzer knackt die Marke von 2.000 Strikeouts, kann den Sweep seiner Nationals aber nicht verhindern.
American League
New York Yankees (37-23) - Baltimore Orioles (31-30) 14:3 BOXSCORE
- Erheben Sie sich! Aaron Judge hat gesprochen - und gegen die Orioles zwei weitere Bälle zum Tode verurteilt! Beim nächsten Kantersieg der Yankees - am Vortag hatten die Bronx Bombers noch 16:3 gewonnen - schlug der Homerun-Leader der MLB zwei Pitches aus dem Stadion, darunter einen absoluten Monster-Homerun, der vom Erfassungssystem Statcast auf 495 Fuß geschätzt wurde: Der längste Homerun dieser Saison überhaupt!
- So wirklich beeindruckt von seinem Homer schien der Hüne jedoch nicht zu sein: "Sobald ich sehe, dass der Ball über den Zaun fliegt, fange ich an zu joggen, laufe um die Bases und wieder in den Dugout", analysierte er nüchtern. Nur flog der Ball nicht nur über den Zaun, sondern gleich über die komplette erste Tribünenreihe im Left Center Field. Sein zweiter Homerun war ein Line Drive nach rechts. "Es war nur ein Line Drive. Die meisten hoffen, dass so ein Ball eine Lücke findet. Seiner fliegt aus dem Feld. Seine Power ist einfach unglaublich", staunte Manager Joe Girardi.
- Im fünften Spiel in Folge markierten die Yankees mindestens acht Runs. Damit stellte man eine Bestmarke aus dem Jahr 1939 ein. In Sachen Pitching teilten sich insgesamt fünf Mann die neun Innings, keiner pitchte mehr als 2.2 Innings. Orioles-Starter Kevin Gausman hielt 3.1 Innings durch (7 ER). Neben Judge gelangen auch Catcher Gary Sanchez und Second Baseman Starlin Castro Homeruns.
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Cleveland Indians (31-29) - Chicago White Sox (26-35) 4:2 BOXSCORE
- Wieder mal der Bullpen der Indians, der den Sieg festhielt: Nachdem Starter Carlos Carrrasco 5.1 Innings schaffte (2 ER), dominierten Andrew Miller, Bryan Shaw und Closer Cody Allen den Rest der Partie (1 H, 6 SO). "Wir haben einen unfassbaren Bullpen", lobte der Starter. "Das war erstaunlich."
- Die Offensive der Indians kam ihrerseits nur auf sieben Hits, darunter zwei Doubles, packte sie aber jeweils schön hintereinander. So hängte man White-Sox-Starter Jose Quintana in fünf Innings 3 ER an, im siebten Inning kam noch ein RBI-Double von Shortstop Francisco Lindor dazu.
Tampa Bay Rays (34-32) - Oakland Athletics (27-36) 5:4 BOXSCORE
- 4:4 stand es im siebten Inning, da machten es sich die Athletics mal wieder selbst schwer: Ein Bunt-Single von Mallex Smith warf Reliever Daniel Coulumbe weit an der ersten Base vorbei, so landete Smith an der dritten Base und besorgte nach einem Sac Fly von Corey Dickerson das 5:4 für Tampa Bay. Es war schon der 62. Error der A's in dieser Saison - Bestmarke.
- Dabei luden die Athletics im neunten Inning noch einmal die Bases, aber Closer Alex Colome machte dann doch noch den Sack zu, es war sein 18. Save. Und das Fazit von Oaklands Manager Bob Melvin? "Es ist frustrierend."
Houston Astros (44-20) - Los Angeles Angels (33-33) 6:12 BOXSCORE
- Kantersieg für die Angels - und dabei hatte man nach vier Innings noch 2:6 zurückgelegen. Dann aber brach man gegen Astros-Starter David Paulino durch (4 IP, 6 R, 5 ER). Albert Pujols schlug den 601. Homerun seiner Karriere, Center Fielder Eric Young gelang ein 3-Run-Shot.
- Überhaupt macht Young seine Sache als Ersatz für den verletzten Mike Trout mehr als gut: Seit er Ende Mai zu den Angels kam, schlägt er .318 und hat zwei Homeruns, 7 RBI und schon vier Stolen Bases auf dem Konto. "Es ist schwer, so jemanden zu ersetzen. Ich will einfach ich selbst sein, meine Stärken ausspielen und Spaß haben", erklärte er.
- Bei den Astros konnte sich immerhin Nori Aoki freuen: Er kam auf zwei Hits, darunter der 2.000. seiner Karriere, wenn man die MLB und Japans NPB zusammenrechnet. Dafür gab es vom Publikum eine Standing Ovation.
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Seattle Mariners (31-33) - Toronto Blue Jays (31-32) 0:4 BOXSCORE
- Mit vielen angereisten Fans aus Kanada im Stadion verpassten die Blue Jays dem besten Seattle-Starter James Paxton seine erste Niederlage der Saison: Paxton hielt nur vier Innings durch, kassierte alle vier Runs und schaffte nur drei Strikeouts.
- Bester Mann der der Blue Jays war der frühere MVP Josh Donaldson, der das Scoring mit einem 2-Run-Homerun im ersten Inning eröffnete und dann im vierten Inning noch ein RBI-Single nachlegte.
- Den Mariners gelang gegen Torontos Starter J.A. Happ fast nichts (6 IP, 8 SO, 6 H). "Ich habe mich da draußen gut gefühlt. Mein Fastball hatte mehr Leben heute, das ist ein gutes Zeichen."
Boston Red Sox (34-28) - Detroit Tigers (30-32) 3:8 BOXSCORE
- 3:2 führten die Tigers im fünften Inning, da kam Justin Upton mit geladenen Bases an die Platte. Reliever Heath Hembree sollte ihn stoppen, Red-Sox-Starter Drew Pomeranz (4.1 IP, 6 R, 5 ER) war bereits draußen. Fastball outside, Upton schlug den Fly Ball ins Opposite Field - und Manager Brad Ausmas dachte dann nur noch "Pesky Pole! Pesky Pole!" Es klappte - der Ball schlug an den gelben Foulpfosten im Right Field und bescherte Upton so den Grand Slam zum 7:3.
- Für Tigers-Starter Daniel Norris (5 IP, 2 ER) war so der dritte Sieg der Saison drin, weil auch Third Baseman Nicholas Castellanos im ersten Inning einen Homerun aufgelegt hatte.
- 12 Hits und sechs Walks, die Red Sox kamen auf 14 Hits und 3 Walks. So dauerten allein die ersten sechs Innings fast drei Stunden, insgesamt zog sich die Partie über vier Stunden - kein Wunder, dass nicht alle Fans so lange durchhielten.
Interleague Play
San Francisco Giants (26-39) - Minnesota Twins (32-27) 13:8 BOXSCORE
- Max Kepler bekam bei den Twins diesmal eine Pause, rückte aber dann im Verlauf des Spiels doch noch ins Right Field. Bei zwei At-Bats blieb er aber ohne Hit, sein Average sank auf .250.
- Die Giants dagegen feierten eine Offensiv-Explosion und verhinderten so den Sweep. 17 Hits waren eine Saisonbestmarke, ebenso die 13 Runs. Zwar blieben sie ohne Homeruns, dafür gab es aber gleich sieben Doubles, darunter drei von Right Fielder Hunter Pence (3-5, 2 RBI), und vier RBI von First Baseman Buster Posey. "So wie wir die Schläger geschwungen haben, vor allem mit Runnern in Scoring Positon ... da hat einfach jeder abgeliefert", lobte Manager Bruce Bochy. Es war erst der vierte Sieg für die Giants in den letzten zwölf Spielen.
Washington Nationals (38-24) - Texas Rangers (30-32) 1:5 BOXSCORE
- Ein Hoch auf Max Scherzer, Strikeout-Maschine! Der Starting Pitcher der Nationals und amtierende Cy-Young-Gewinner gab in 7.1 Innings zwar drei Runs ab und konnte die Niederlage so nicht verhindern, kam aber auf starke 10 Strikeouts. Damit machte er die 2.000 Strikeouts für seine Karriere voll, zum siebten Mal in dieser Saison waren es 10 oder mehr Punchouts. "Das ist richtig cool", sagte er, irgendwann werde ich es Revue passieren lassen. Aber es tut ein bisschen weh, wenn es in einer Niederlage passiert."
- Scherzer (1.784 Innings) war der drittschnellste Pitcher überhaupt, der die 2.000 knackte, lediglich die beiden Legenden Pedro Martinez (1.711) und Randy Johnson (1.733.1) benötigten noch weniger Innings. Seine 287 Spiele sind hinter Johnson und Clayton Kershaw, der kürzlich ebenfalls die 2.000 geknackt hatte, die drittwenigsten.
- Besser an diesem Tag war aber Texans-Starter Austin Bibens-Dirkx, der in sieben Innings nur einen Hit zuließ. Zwar nur zwei Strikeouts - aber Sieg ist Sieg! Damit beendeten die Rangers die Wochenend-Serie mit dem dritten Sieg. Heißt: Sweep!
San Diego Padres (24-40) - Kansas City Royals (28-34) 3:8 BOXSCORE
- Homeruns, Homeruns, Homeruns! Gleich sieben Long Balls bekamen die Zuschauer im Petco Park zu sehen, nur das 1:0 für KC durch ein RBI-Single von Eric Hosmer wurde nicht per Homer erzielt. Danach schlugen die die Gäste vier Homeruns, darunter zwei von Mike Moustakas (4 RBI) und einer von Hosmer (3 RBI), während es bei den Padres drei Solo-Shots waren. Zwei davon von Third Baseman Cory Spangenberg.
- Den Sieg für die Gäste fuhr Starter Jake Junis (7 IP, 3 ER) ein.
National League
Pittsburgh Pirates (28-35) - Miami Marlins (27-35) 3:1 BOXSCORE
- Hallo, Ichiro Suzuki! Der Altmeister, der bisher eine miserable Saison spielt (.198 Average), durfte sich im achten Inning immerhin über seinen zweiten Homerun der Saison freuen: Einen Pitch von Reliever Daniel Hudson drosch er in die Sitze im Right Field. "Ich musste Giancarlo Stanton heute ersetzen, da sollte ich wohl mindestens einen schlagen", war sein Kommentar. Stanton kam aufgrund eines angeschlagenen Handgelenks nur als Pinch-Hitter zum Einsatz.
- Trotzdem war es ein klarer Sieg der Pirates, weil Starter Ivan Nova (6 IP) dominierte und gerade mal einen Hit zuließ. Nach 77 Pitches war aber schon Feierabend. Die Offense besorgten Catcher Elias Diaz per RBI-Double und Shortstop Jordy Mercer mit einer RBI-Single.
Atlanta Braves (27-35) - New York Mets (28-33) 1:2 BOXSCORE
- Nächster starker Rückkehrer bei den Mets! Starter Seth Lugo feierte nach Ellbogenproblemen seinen Saisoneinstand und lieferte mit sieben Innings (1 ER, 6 SO) direkt einen Sahne-Auftritt. "Drei von vier auswärts ist enorm wichtig", freute sich der 27-Jährige über den Sieg. Das gibt uns Schwung für die Heimspiele gegen starke Gegner." Sogar ein Double gelang ihm an der Platte, das Infield-Single von Center Fielder Juan Lagares schickte ihn dann zum 2:1 nach Hause.
- Bei den Braves war Starter Jaime Garcia (7 IP, 2 ER) ebenfalls gut aufgelegt, ärgerte sich aber vor allem über das Double von Lugo: "Gegen den Pitcher muss ich einen besseren Job machen."
St. Louis Cardinals (29-32) - Philadelphia Phillies (21-40) 6:5 BOXSCORE
- Nichts hilft besser gegen Krisen, als gegen das schlechteste Team der MLB zu spielen: Nachdem die Cardinals angesichts ihrer miserablen Saison den Kader und das Coaching Staff vor ein paar Tagen umgekrempelt hatten, wurde nun der Sweep gegen die Phillies perfekt gemacht. Ein 3-Run-Homerun von Dexter Fowler im fünften Inning legte den Grundstein, Starter Adam Wainwright zeigte sich von zuletzt schwächeren Auftritten erholt (5 IP, 2 ER), und auch der wackelnde Closer Seung-Hwan Oh, der im neunten Inning zwei Runs abgab, hielt den Sieg schließlich fest. "Ich hatte heute nur sehr durchschnittliche Pitches", sagte Wainwright. "Sie kamen nicht so gut. Aber wir haben einen Weg gefunden."
Die Geschichte des Baseball: Von 1845 bis heute
Chicago Cubs (31-31) - Colorado Rockies (41-24) 7:5 BOXSCORE
- Nach einem 3-Run-Homerun von Ben Zobrist im ersten Inning hatte Rockies-Starter Antonio Senzatela immer noch kein Out verbucht, aber nach sieben Siegen in Folge waren die Rockies davon nicht erschüttert. Senzatela kam immerhin doch noch auf vier Innings (4 ER, 6 SO), und sein Lineup holte sich im fünften Inning die vier Runs gegen Cubs-Starter Jake Arrieta (4.1 IP, 4 ER) zurück.
- Dann aber schlug die Stunde der Cubs-Hitter: Die in dieser Saison eher schwachen Addison Russell und Kyle Schwarber schlugen im sechsten Inning back-to-back-Homeruns, im achten legte noch Catcher Miguel Montero nach. Da tat auch der zugelassene Run von Closer Wade Davis im neunten Inning nicht wirklich weh. "Selbstvertrauen ist das Ein und Alles", betonte Cubs-Manager Joe Maddon. "Wenn wir ihr Selbstvertrauen weiter aufbauen, werden wir das noch öfter sehen. So einfach ist das."
Los Angeles Dodgers (39-25) - Cincinnati Reds (29-33) 9:7 BOXSCORE
- Sechs Runs mussten die Dodgers im achten inning auflegen, um die Reds doch noch abzufangen. Zuerst verbuchte Outfielder Cody Bellinger (2-4, 3 RBI) einen Solo-Shot, dann zog Chase Utley mit vollen Bases den Walk zum 5:7. Und dann verpasste Corey Seager dem bisher so starken Reds-Closer Raisel Iglesias den Grand Slam. Spiel gedreht! "Er kann gegen gutes Pitching bestehen und ist in den großen Momenten immer da, und das hat er heute gezeigt", lobte Manager Dave Roberts.
- Zuvor hatten die Reds ihrerseits insgesamt vier Homeruns geschlagen und Dodgers-Starter Hyun-Jin Ryu nach vier Innings (4 ER) aus dem Spiel geprügelt. First Baseman Joey Votto und Right Fielder Scott Schebler schlugen jeweils ihren 18. Homerun der Saison.
Arizona Diamondbacks (39-26) - Milwaukee Brewers (33-31) 11:1 BOXSCORE
- D'backs-Starter Robbie Ray knipste den Brewers mit 12 Strikeouts in 6.2 Innings die Lichter aus, aber sechs Innings führte Arizona gerade mal 1:0. Dann brachen alle Dämme, unter anderem durch einen Grand Slam von First Baseman Paul Goldschmidt. "Wir haben ein paar Mann im Bullpen, die Probleme haben", Brewers-Manager Craig Counsell zugeben. "Sie müssen gerade aber ran, und nur so werden sie da auch rauskommen."
- "Ich fühlte mich großartig", sagte Ray nach seinem siebten Sieg der Saison. "Meine Pitches habe allesamt funktioniert, und am Ende sind auch unsere Schläger noch aufgewacht. Das war beeindruckend." Zuvor hatten die Brewers in insgesamt 16 Spielen in Folge immer einmal geführt.