Bettis betrat das Spielfeld im Coors Field unter stehenden Ovationen der heimischen Fans, die Leidenszeit des 28-Jährigen war offiziell vorbei und er konnte sich endlich wieder seiner Leidenschaft, dem Baseball, widmen.
Bettis wurde im letzten Dezember mit Hodenkrebs diagnostiziert und operiert. Anschließend erkannten die Ärzte, dass sich die Krankheit bis in die Lymphknoten ausgebreitet hatte, sodass Bettis sich einer Chemotherapie unterziehen musste. Danach hatte er dann nur noch ein Ziel: Die Rückkehr auf den Mound!
Verständlicherweise brauchte Bettis aber erstmal einen Moment, um seine Emotionen in den Griff zu kriegen: "Ich glaube nicht, dass ich wirklich wusste, was da passiert, bis zum fünften Inning", gab Bettis zu: "So viele Emotionen. Ich habe versucht, sie unter Kontrolle zu bringen. Es hat aber sehr viel länger gedauert als ich gedacht hatte."
Unterm Strich warf der Rechtshänder sieben Shutout-Innings, auch wenn es holprig für ihn und die Rockies begann. Schon der erste Batter im Spiel, Atlantas Center Fielder Ender Inciarte, schlug einen Line Drive ins Left Field. Rockies-Left-Fielder Gerardo Parra segelte vorbei, sodass der Ball bis zur Outfield-Mauer rollte.
Ender Inciarte einziger Stolperstein für Colorado Rockies
Inciarte sprintete um die Bases und wurde zur Home Plate durchgewunken. Parra bekam den Ball derweil unter Kontrolle, warf ihn zum Cut-Off-Man, Shortstop Trevor Story, der ihn zur Home Plate und Catcher Jonathan Lucroy feuerte - rechtzeitig, denn Inciarte war out!
Ansonsten aber ließ Bettis nicht viel zu. Zur Begeisterung seines Managers Bud Black: "Nach dem, was mir alle hier über den Burschen erzählt haben, hat mich seine Leistung heute Abend nicht überrascht", sagte Black, der in seinem ersten Jahr für die Rockies arbeitet.
Bettis wurde von Reportern gefragt, wie er seine letzten Tage vor dem Start überstanden hat, ohne zu viel daran zu denken. Er gab an, dass es gar nicht so schwer war, jedoch: "Es kam in mir heute Morgen so richtig auf, als ich aufgewacht bin. Ich habe über all das nachgedacht, was passiert ist. All das, was meine Familie und ich durchgemacht haben. Ich habe Tränen zurückgehalten bis zum Start."
Dass er zurückkommen würde, war für Bettis indes immer klar: "Die Frage war, wann es passieren würde und wie es aussähe. Würde ich als Reliever zurückkommen oder wäre ich in der Lage, zu starten?", erklärte der Rechtshänder, der zugab: "Der Fakt, dass ich wieder starten kann ist aufregend."
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