"Rein physisch und so wie ich mich fühle und basierend auf dem, was die Ärzte mir gesagt haben, wird es keine Besserung mehr geben", sagte Wright auf einer eigens für ihn anberaumten Pressekonferenz im Citi Field, der Heimstätte der New York Mets. Daraus folgt: "Ich sehe es nicht als realistisch an, über diesen September hinaus zu spielen."
Wright sprach diese Worte, während er mit den Tränen kämpfte. Es ist das Ende einer langen, schmerzhaften Reise für den einstigen Superstar der Mets. Die stets wortgewandte New Yorker Presse nannte den Team-Captain der "Amazins" passenderweise einfach "Captain America", zumal mit Noah "Thor" Syndergaard noch ein weiterer "Avenger" im Team stand - ebenso der "Dark Knight", Matt Harvey.
Zweieinhalb Jahre lang kämpfte Wright nun um sein langersehntes Comeback. Es wird nicht von Dauer sein, doch es ist ein Sieg für den Third Baseman, der am 29. September im Starting Lineup der Mets stehen und ein letztes Mal im in den blau-orangenen Pinstripes starten wird. Am 25. September wird er bereits aktiviert und könnte von der Bank kommen. Ein Sieg über seinen Körper, der einfach nicht mehr mitmacht.
Seit 2005 spielt Wright nun schon für die Mets, mit denen er 2006 die NLCS und 2015 gar die World Series erreichte. Seit 2011 jedoch plagten ihn immer wieder kleinere und größere Verletzungen, 2015 dann traf ihn eine Diagnose besonders hart: Spinalstenose! Ein degeneratives Leiden des Spinalkanals in der Wirbelsäule, das chronische Schmerzen beim Gehen und im Rücken verursacht - für den Rest seines Lebens.
David Wright: Drei schwere Operationen seit 2016
Wright, der wohl auch zu spät diagnostiziert wurde, entschloss sich dennoch weiterzuspielen. Die Folge waren Operationen am Nacken, der Schulter und schließlich am Rücken. Seit 2016 spielte Wright noch 75 Spiele in der MLB. Keines seit Mitte 2016.
Er absolvierte eine Reha nach der anderen, um dann ein ums andere Mal von neuen Beschwerden gestoppt zu werden. Teils war Wright nicht mal in der Lage, sich die Schuhe anzuziehen - mit nur 35 Jahren.
Und so verschob sich im Laufe der Zeit der Fokus des legendären Mets-Spielers - er ist unter anderem der All-Time-Hits-Leader der Franchise. Weg von einer Rückkehr in den regulären Spielbetrieb und hin zu einem finalen Akt. Einem "Curtain Call", wenn man so will. Und den bekommt er, wenn es im vorletzten Saisonspiel gegen die Marlins geht. Citi Field dürfte dann aus allen Nähten platzen, denn jeder will wahrscheinlich die Ikone nochmal live sehen, ein letztes Mal.
MLB: David Wrights erstes Spiel vor den Augen seiner Töchter
"Es war ein langer Weg, um an dieses Ziel zu gelangen, aber die Liebe und die Unterstützung, die ich von innerhalb und außerhalb dieser Organisation bekommen habe, waren erstklassig. Ich kann meine Dankbarkeit allen gegenüber nicht in Worte fassen", sagte Wright, den vor allem seine Familie und ein Traum angetrieben hat, noch einmal die blau-orangenen Farben überzustreifen.
In seinem letzten Spiel wird Wright erstmals überhaupt vor den Augen seiner Töchter, der zweijährigen Olivia Shea - benannt nach Shea Stadium, der alten Heimat des Teams - und der vier Monate alten Madison, Baseball spielen.
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