Die League Championship Series stehen vor der Tür und nur noch vier Teams kämpfen um den Einzug in die World Series. Jedes dieser Teams machte mindestens eine wegweisende Spielerverpflichtung auf dem Weg hierher. SPOX stellt die Schlüssel-Neuzugänge vor.
2017 lief nahezu alles für die Houston Astros. Sie waren mit ihrem hochkarätigen Kader als Topfavorit in die Saison gestartet und brachten es schließlich auch nach Hause. Man kann jedoch argumentieren, dass erst die Verpflichtung von Justin Verlander zur August-Playoff-Kader-Deadline die Initialzündung war.
Bis dahin war man sehr gut, doch es fehlte noch ein wichtiges Element. Bis dahin beklagten sich teilweise sogar Star-Spieler wie Pitcher Dallas Keuchel öffentlich über den Mangel an Verstärkungen im Kader im Vergleich zur Konkurrenz. Verlanders Ankunft bestärkte dann jedoch alle in der Erkenntnis, dass es diese Organisation ernst meinte. Danach waren sie kaum noch zu stoppen.
Auch in diesem Jahr gab es wieder einige Verpflichtungen, die die Teams, die nun in der League Championship Series um den Einzug in die World Series kämpfen, geprägt haben. Wir werfen einen Blick auf jedes Team dieser Final 4 und stellen die Schlüsselverpflichtung vor.
American League Championship Series: Boston Red Sox vs. Houston Astros
Boston Red Sox: Outfielder J.D. Martinez
Kann es hier irgendjemand anderen geben? Die Red Sox hatten 2017 neben anderer Probleme vor allem ein großes Defizit: Nach dem Karriereende von Superstar David Ortiz schlugen die Sox einfach kaum noch Homeruns. Die fehlende Power war gravierend, obgleich sie dennoch die AL East locker gewannen.
Boston erkannte dieses Problem und verpflichtete in der Offseason J.D. Martinez, der zuletzt in Arizona gegnerisches Pitching regelrecht zerlegte. Seine Unterschrift kam freilich erst spät im Spring Training, nachdem er die Hoffnung auf einen längerfristigen Vertrag aufgegeben hatte. Am Ende einigte man sich auf fünf Jahre und fast 110 Millionen Dollar.
Und Martinez schlug voll ein. Der Designated Hitter war zeitweilig im Triple-Crown-Rennen und führte die MLB mit 130 RBI an, hat zudem mit 43 die zweitmeisten Homeruns und mit .330 den zweithöchsten Schlagdurchschnitt. Seine OPS von 1.031 ist zudem die dritthöchste.
Wir reden hier über einen Spieler, der locker MVP-Favorit wäre, wenn nicht Teamkollege Mookie Betts und Mike Trout insgesamt nochmal eine Ecke besser gewesen wären, aber das ist Meckern auf extrem hohem Niveau. Martinez war von Anfang an die treibende Kraft eines Red-Sox-Teams, das nun nur vier Spiele von seiner ersten World Series seit fünf Jahren entfernt ist.
Eine schon jetzt überragende Investition!
gettyHouston Astros: Relief Pitcher Ryan Pressly
Natürlich kann man argumentieren, dass eigentlich Gerrit Cole die Topverpflichtung der Astros in dieser Saison war. Schließlich ist der Starter neben Ace Justin Verlander ein Kandidat auf den Cy Young Award. Doch eine überragende Pitching Rotation hatten die Astros schon im Vorjahr vorzuweisen.
Das große Defizit war dagegen der Bullpen, der auch in der sonst großartigen Postseason für Schwierigkeiten sorgte. Das ging so weit, dass letztlich mit Charlie Morton und Lance McCuller Jr. zwei Starter am Ende des Spiels aushelfen mussten - allerdings auch Erfolg hatten.
In diesem Jahr jedoch setzt man eher auf traditionelle Reliever. Und der beste unter diesen ist sicherlich Ryan Pressly. Ihn holte man Ende Juli von den Minnesota Twins. Seither kommt der Rechtshänder auf einen 0.70 ERA in 28 Spielen. Pressly sammelt 12,3 Strikeouts pro 9 Innings und seine Gegner schlagen gegen ihn .126 mit einem 0.58 WHIP. Kurzum: Pressly ist absolut dominant und kaum zu schlagen.
Ein Grund dafür ist freilich, dass die Astros seine Pitch-Selection wie schon bei anderen Neuankömmlingen entscheidend verändert haben. Weg von Fastballs als primärer Waffe hin zu Power Curveballs, die perfekt geworfen einfach nicht zu schlagen sind.
Zudem muss natürlich Roberto Osuna genannt werden, der als neuer Closer fungiert und weitestgehend verlässlich ist. Zusammen stehen sie für einen der besten Bullpens im Baseball seit Ende Juli.
gettyNational League Championship Series: Milwaukee Brewers vs. Los Angeles Dodgers
Milwaukee Brewers: Outfielder Christian Yelich
Lässt man mal die ganz fortgeschrittenen Zahlen außen vor, dann ist Christian Yelich der MVP der National League 2018. Der Batting-Champ der NL (.326) schrammte nur ganz knapp an der NL Triple-Crown (36 HR, 110 RBI) vorbei und führte die Liga mit einer 1.000 OPS an.
Yelich war freilich auch extrem teuer und erforderte vier Prospects, die an die Miami Marlins gingen. Dafür aber ist er bis Ende 2022 unter Vertrag und wird das Team bis dahin insgesamt keine 60 Millionen gekostet haben.
Yelich wurde geholt, um die Spitze der Batting Order der Brewers - zusammen mit Lorenzo Cain, der als Free Agent kam - zu beleben. Yelich übertraf diese Erwartungen gewaltig und brillierte zudem mit sehr guter Defense im Outfield. Zudem ist er nahezu in jedem Spiel auf Base (.402 OBP). Den Brewers scheint ein echtes Schnäppchen gelungen zu sein.
gettyLos Angeles Dodgers: Shortstop Manny Machado
Die Dodgers waren 2018 von zahlreichen Verletzungen geplagt, wobei wohl keine so schwer wog wie die von Shortstop Corey Seager, der fast die komplette Saison verpasste. Nachdem das Team zunächst die Last auf mehrere Schultern verteilte, machte man im Juli den wohl größten Trade des Sommers und holte Manny Machado von den Baltimore Orioles.
In 70 Spielen für Los Angeles schlug Machado bislang 15 Homeruns und 15 Doubles (.824 OPS). Zudem schlug er zwei Homeruns in den letzten drei Spielen gegen die Atlanta Braves in der NLDS.
Machado mag zwar essenziell nur ein Leihspieler sein, der voraussichtlich 2019 woanders spielen wird, aber er könnte ein entscheidendes Puzzleteil auf dem Weg zur World Series für die Dodgers werden.
gettyDieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.