MLB: Doch keine Einigung! MLBPA-Gegenangebot sorgt für Verärgerung

Marcus Blumberg
19. Juni 202007:55
Der Saisonstart in der MLB steht weiter auf der Kippe.imago images / Ron Sachs
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Die Spielergewerkschaft MLBPA hat auf das eigentlich ausgehandelte Rahmenwerk für eine Einigung mit der MLB zu einem Saisonstart mit einem Gegenangebot geantwortet. Dies sorgte offenbar für Verärgerung seitens der Teameigner. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Was aussah wie ein wichtiger Schritt Richtung Saisonstart in der MLB entpuppte sich doch als Missverständnis zwischen Gewerkschafts-Boss Tony Clark und MLB Commissioner Rob Manfred. Was Manfred als grundlegende Einigung auffasste, sah Clark nur als Verhandlungsbasis. Das Gegenangebot der Gewerkschaft soll daher für große Verärgerung seitens der Teameigner geführt haben und wurde bereits Donnerstagabend von Manfred abgelehnt.

Clark sagte in einem Statement zum Gegenangebot: "Wir glauben, dass dieses Angebot die Basis für eine Einigung zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs repräsentiert."

Das Angebot enthält laut ESPN unter anderem folgende Rahmenbedingungen:

  • Ein 70 Spiele umfassender Spielplan zwischen dem 19. Juli und 30. September
  • Volle anteilige Bezahlung für die Spieler
  • Ein zweites Spring Training, dass zwischen dem 26. und 28. Juni beginnen soll
  • Eine Playoff-Erweiterung von zehn auf 16 Teams für die Saisons 2020 und 2021
  • Ein Minimalanteil der Spieler an den Playoff-Einnahmen, der sich maximal auf 50 Millionen Dollar beläuft, sollten die Playoffs zu Ende gespielt werden
  • Eine 50/50-Teilung der zusätzlichen TV-Einnahmen aus zusätzlichen Playoff-Spielen im Jahr 2021
  • Das Recht auf Spielverzicht für Spieler, die zur Hochrisiko-Gruppe gehören oder mit Angehörigen einer solchen Gruppe zusammenarbeiten, mit vollem Gehalt und Servicetime
  • Einführung des Designated Hitters für alle Spiele - also auch in der National League
  • Beidseitiger Verzicht auf das Recht, Beschwerden gegen die Spielplanplanung einzulegen

"Dies muss vorbei sein", sagte Manfred am Donnerstag. "Bevor ich mit den Teameignern gesprochen habe, kann ich keine Deadline nennen."

Manfred und Clark hatten sich am Dienstag in Phoenix/Arizona zu Verhandlungen getroffen. Anschließend ging die MLB von einem grundsätzlichen Durchbruch aus, die Spieler jedoch sahen das Ergebnis des Meetings lediglich als Verhandlungsgrundlage an.

Der Knackpunkt ist dem Vernehmen die Länge der Regular Season. Die MLB bot zuletzt 60 Spiele an, was den Spielern zu wenig ist. Daher das Angebot für 70 Spiele. Medienberichten zufolge geht es somit finanziell um eine Differenz von rund 300 Millionen Dollar an Gehalt, die Spieler mit zusätzlichen zehn Spielen verdienen würden.