Er kommt schlechter aus dem Bett und die Knochen tun ihm morgens weh, doch mit eiserner Disziplin hat Dirk Nowitzki trotz aller Alterserscheinungen seine Frische bewahrt.
Verzicht heißt das Rezept des deutschen Stars, der die WM in der Türkei sausen lässt und sich lieber für die neue NBA-Saison schont. "Früher habe ich literweise Eis gelöffelt, Fast Food mochte ich auch gern - alles gestrichen", sagte Nowitzki in einem Interview mit dem Magazin stern.
Knochenmühle NBA
Dem einstigen "German Wunderkind" bleibt auch gar nichts anderes übrig, schließlich ist die NBA eine Knochenmühle. 82 Spiele umfasst allein die reguläre Saison, bis zum möglichen Titelgewinn kommen mindestens 16 Play-off-Begegnungen hinzu.
Kein Wunder, dass sich Nowitzki, der im Herbst jenseits des Großen Teichs bereits in seine 13. Saison startet, knapp zehn Wochen nach seinem 32. Geburtstag schon als Senior fühlt. Doch er will sich weiter wehren: "Den Kampf gegen das Altern habe ich noch nicht aufgegeben. Ich bin mittendrin."
Auslöser der Umstellungen in seiner Vorbereitung - nicht nur in Sachen Ernährung - sind laut Nowitzki vor allem die Veränderungen in der NBA.
"Beweglich wie eine Schlange"
"Die dicken Dinosaurier sind ausgestorben im Basketball. Heute muss man groß und kräftig sein - und trotzdem beweglich wie eine Schlange", erklärt Nowitzki. Sein Geheimnis sei aber nicht die Athletik, er komme vielmehr mit Ideen, Auge und Technik er zum Erfolg.
Genau diese Stärken will der wertvollste Spieler (MVP) der Saison 2006/07 weiter in den Ring werfen, und das mit einem ganz zeitgemäßen Motto. "Energie zu sparen wird in Zukunft immer wichtiger", sagt Nowitzki, der im Sommer seinen Vertrag bei den Mavs um vier weitere Jahre verlängert hat und weiterhin vom Titelgewinn träumt.
Noch hungrig auf Titel
Bis zum bitteren Ende will Nowitzki aber nicht um die NBA-Krone kämpfen: "Eines mache ich sicher nicht: mit Ende 30 von Klub zu Klub tingeln, um auf Biegen und Brechen doch noch Meister zu werden."
Nowitzki hat noch lange nicht genug von seinem Lieblingssport, kann sich allerdings sogar ein ganz plötzliches Karriereende vorstellen: "Wenn es eines morgens wirklich so sein sollte, dass ich keine Lust mehr auf Basketball habe, bleibe ich liegen und höre auf."