Die Boston Celtics gewinnen einen Krimi bei den New York Knicks und bauen ihre Siegesserie weiter aus. Die Miami Heat tun sich mit den Cleveland Cavaliers erstaunlich schwer, sind aber ebenfalls nicht zu stoppen. Manu Ginobili wirft die San Antonio Spurs mit einem Buzzer-Beater zum Sieg.
New York Knicks (16-10) - Boston Celtics (20-4) 116:118
Was für ein geiles Basketball-Spiel! Anders kann man es gar nicht zusammenfassen. Der Madison Square Garden rockte, wie er bei einem Basketball-Spiel schon sehr lange nicht mehr gerockt hat.
Spike Lee stand in einem Jersey von Rookie Landry Fields pausenlos am Spielfeldrand, oder gar auf dem Spielfeld, und schrie seine Knicks nach vorne. Und seine Knicks sollten ihn nicht enttäuschen.
Wer noch Zweifel hatte, ob das Team von Mike D'Antoni "for real" ist, der hat jetzt die Antwort bekommen. Die Knicks konnten auch mit den Celtics mithalten, sie lagen sogar die meiste Zeit des Spiels in Führung.
Amare Stoudemire (39 Punkte, 15/22 FG) war wieder einmal überragend. Es war sein neuntes Spiel in Folge, in dem er mindestens 30 Punkte erzielte. In allen neun Spielen war seine Wurfquote dabei besser als 50 Prozent. Der einzige Spieler, der in der NBA-Geschichte einen besseren Streak vorweisen kann, ist Shaquille O'Neal (11 Spiele).
Aber nicht nur Stoudemire war stark. Auch Raymond Felton (26 Punkte, 14 Assists) setzte seine tollen Leistungen fort - und Danilo Gallinari (20 Punkte) drehte nach einer miesen ersten Hälfte, in der er sogar drei Freiwürfe vergab, auch mächtig auf. Die Knicks bewiesen, dass sie auch gegen so eine Top-Defense wie die der Celtics punkten können ohne Ende.
Dass es dennoch ganz knapp nicht für den Sieg reichte und die Siegesserie von acht Spielen zu Ende ging, lag an etwas Pech und an der Stärke der Celtics. Boston ließ sich nie abschütteln, auch nicht, als sich Rajon Rondo (10 Punkte, 14 Assists) Anfang des letzten Viertels am Sprunggelenk verletzte und den Rest des Spiels klar gehandicapt war.
Die Celtics hatten ja noch ihre Big Three. Kevin Garnett (20 Punkte, 13 Rebounds), Ray Allen (26 Punkte, 4/5 Dreier) und Paul Pierce (32 Punkte, 10 Rebounds) führten Boston zum elften Sieg in Folge. Pierce war es auch, der 0,4 Sekunden vor dem Ende den Game-Winner traf.
Nach einem Switch hatte Pierce Stoudemire gegen sich und verwandelte den Jumper in typischer Pierce-Manier. Stoudemire traf danach zwar noch einen Dreier, aber es war klar zu sehen, dass der Wurf zu spät kam. Auch wenn die Knicks nach der Pleite enttäuscht sein werden, haben sie mit Sicherheit eines gewonnen: den Respekt der Celtics.
New York vs. Boston - dieses Duell könnte sich nach langer, langer Zeit wieder zu einer echten Basketball-Rivalität entwickeln.
Miami Heat (19-8) - Cleveland Cavaliers (7-18) 101:95
Das war mal bedeutend knapper, als man das so erwarten konnte. In Cleveland bekamen die Cavs gegen die Heat bei LeBrons Rückkehr ja eine üble Abreibung verpasst, aber dieses Mal waren sie bis zum Schluss voll im Spiel. Zur Pause lag Cleveland angeführt von Daniel Gibson (am Ende 26 Zähler) sogar in Führung (49:46).
Miami musste beißen - und sich im letzten Viertel auf Dwyane Wade verlassen. D-Wade erzielte 17 seiner 28 Punkte in den letzten zwölf Minuten und führte die Heat zum zehnten Erfolg in Serie. Allerdings gewann Miami zum ersten Mal nach neun Spielen nicht mit mindestens zehn Punkten Vorsprung.
Interessiert im Endeffekt aber eh niemanden. Für Cleveland war es schon die neunte Pleite in Serie. LeBron James sammelte 21 Punkte und 13 Rebounds. Am Freitag geht es für Miami nach New York. Wird ein ganz heißes Duell.
Indiana Pacers (11-13) - Los Angeles Lakers (19-7) 94:109
Die Pacers galten in dieser Saison schon als Überraschungsteam - unter anderem, weil sie bei den Lakers gewannen. Aktuell geht es mit Indiana aber wieder abwärts. Im Heimspiel gegen die Lakers waren sie dem Champion total unterlegen, schon zur Halbzeit lagen die Pacers aussichtslos hinten (37:59).
Was vor allem daran lag, dass die Lakers so eine Heimpleite wie die gegen Indiana nicht so schnell vergessen. Sie hatten auch nicht vergessen, wie die Pacers im Staples Center ihren Sieg feierten. Es war Payback-Time für die Lakers.
Und wenn Payback-Time ist, dann drehen Kobe Bryant (31 Punkte), Pau Gasol (28 Punkte) und Lamar Odom (13 Punkte, 17 Rebounds) eben mal schnell auf. Nach ihrer Mini-Krise haben die Lakers jetzt sechs ihrer letzten sieben Spiele gewonnen. Alles bestens beim Meister.
Oklahoma City Thunder (18-8) - Houston Rockets (10-15) 117:105
Die Thunder-Offense ist überragend ins Rollen gekommen. Gegen Houston feierte Oklahoma City den vierten Sieg in Serie und schoss dabei zum vierten Mal in Serie über 50 Prozent aus dem Feld (57,7).
Kevin Durant war mit 32 Zählern Topscorer, bezeichnenderweise saß Durant aber aufgrund von Foulproblemen im dritten Viertel auf der Bank, als die Thunder sich auch ohne ihn entscheidend absetzten.
James Harden steuerte von der Bank kommend 16 Punkte zum Erfolg bei, sorgte aber auch für eine Kuriosität. Er setzte nämlich einen seiner zwei Freiwürfe daneben und hatte deshalb jetzt schon zum zweiten Mal in dieser Saison Schuld daran, dass Oklahoma City in einem Spiel eine perfekte Freiwurf-Statistik (28/29) verpasste. Oh Mann, James...
San Antonio Spurs (21-3) - Milwaukee Bucks (10-14) 92:90
Fast hätten sie es geschafft. Fast hätten die Bucks nach dem Coup in Dallas auch noch in San Antonio gewonnen. Aber eben nur fast. Manu Ginobili (26 Punkte) hatte etwas dagegen. Der Argentinier sorgte mit seinem Buzzer-Beater dafür, dass die Spurs ihre Siegesserie auf sechs Spiele ausbauten und weiterhin die beste Bilanz der NBA vorweisen können.
Nachdem Ginobili im letzten Viertel auf dem Weg zum Korb zweimal von Andrew Bogut (15 Punkte, 7 Rebounds, 7 Blocks) abgeräumt worden war, entschied er sich beim letzten Spielzug für einen schwierigen Jumper und traf. Bucks-Coach Scott Skiles wollte einen Schrittfehler gesehen haben. Die Refs sahen es anders.
Tim Duncan lieferte 13 Punkte, 11 Rebounds und 7 Blocks für die Spurs. Dass die Bucks eine große Siegchance hatten, ist umso erstaunlicher, da Brandon Jennings (12 Punkte, 4/18 FG) ein schwaches Spiel ablieferte. Dafür präsentierten sich Chris Douglas-Roberts (21 Zähler) und Drew Gooden (20 Punkte, 11 Rebounds) in starker Form.
Philadelphia 76ers (10-15) - Los Angeles Clippers (5-21/0-11 auswärts) 105:91
Topscorer: Jrue Holiday (24), Andre Iguodala (20) - Blake Griffin (20), Baron Davis (18)
Toprebounder: Spencer Hawes (12), Elton Brand, Jrue Holiday (beide 6) - Blake Griffin (18), DeAndre Jordan (6)
Topassistgeber: Jrue Holiday, Andre Iguodala (beide 5) - Baron Davis, Blake Griffin (beide 5)
Toronto Raptors (9-17) - Chicago Bulls (16-8) 93:110
Topscorer: Leandro Barbosa (21), Jerryd Bayless (20) - Carlos Boozer (34), Luol Deng (19)
Toprebounder: Joey Dorsey (13), Ed Davis (10) - Carlos Boozer (12), Joakim Noah (11)
Topassistgeber: Sonny Weems (5) - Derrick Rose (11)
Notiz: Joakim Noah muss sich am Donnerstag am Daumen operieren lassen und wird den Bulls 8-10 Wochen fehlen.
New Orleans Hornets (15-10) - Sacramento Kings (5-18) 94:91
Topscorer: Chris Paul (22), Marcus Thornton (19) - Tyreke Evans (22), Beno Udrih (20)
Toprebounder: David West, Emeka Okafor (beide 9) - DeMarcus Cousins (7), Jason Thompson, Carl Landry, Beno Udrih (alle 6)
Topassistgeber: Chris Paul (11) - Tyreke Evans (7)
Notiz: Sacramento führte 66:43...
Memphis Grizzlies (12-14) - Charlotte Bobcats (9-16) 113:80
Topscorer: O.J. Mayo (24), Rudy Gay (23) - Stephen Jackson (16), Tyrus Thomas (12)
Toprebounder: Marc Gasol (10), Zach Randolph (9) - Dominic McGuire (7), Kwame Brown (6)
Topassistgeber: Mike Conley (9) - D.J. Augustin (7)
Phoenix Suns (12-12) - Minnesota Timberwolves (6-20) 128:122
Topscorer: Jason Richardson (29), Grant Hill (21), Channing Frye (21, 7 Dreier) - Kevin Love (23), Corey Brewer (20)
Toprebounder: Channing Frye (9), Jason Richardson, Robin Lopez (beide 8) - Kevin Love (16), Michael Beasley (6)
Topassistgeber: Steve Nash (19) - Luke Ridnour (8)
NBA: Ergebnisse und Tabellen