Im Tausch für Williams bekommt Utah den 19-jährigen Rookie-Rohdiamanten Derrick Favors (der No. 3 Pick im 2010 Draft), Ex-All-Star Devin Harris und zwei First-Round-Picks. Den Nets-Pick 2011 und den (Top 7 geschützten) Warriors-Pick 2012. Außerdem erhalten die Jazz von den Nets zusätzlich 3 Millionen Dollar.
Und: New Jersey schickt in einem separaten Deal Troy Murphy zu den Golden State Warriors, im Gegenzug wechseln Dan Gadzuric und Brandan Wright zu den Nets.
Nach den Pleiten im Werben um LeBron James und Carmelo Anthony haben die Nets mit Williams jetzt also doch noch ihren ersehnten Superstar.
Nets: Williams kein Plan B
"Man hat selten die Chance, für einen der besten Spieler auf seiner Position zu traden. Wir wussten, dass wir viel abgeben müssen, um ihn zu bekommen. Aber wir haben das Gefühl, dass es das wert ist", sagte Nets-Coach Avery Johnson, der außerdem auch nichts von einem Plan B wissen wollte. "Das ist kein Plan B. Das war nur ein Plan, von dem lange niemand etwas mitbekommen hat. Er ist nicht unser Plan B, er ist auch Plan A", so Johnson weiter.
Nets-GM Billy King zeigte sich ebenfalls begeistert: "Für mich ist Deron Williams der beste Point Guard der NBA. Und wenn man gewinnen will, braucht man einen Point Guard und einen Center. Und ich denke, dass wir jetzt zwei der Besten haben", meinte King.
Williams soll also das neue Gesicht der Nets werden, wenn diese zur Saison 2012-2013 in ihre neue Arena in Brooklyn ziehen. Und er soll gemeinsam mit Brook Lopez den One-Two-Punch bilden, der die Nets zurück an die Spitze führt. Ob der 26-Jährige das aber will, muss man mal abwarten.
Blog Die Trades in der NBA - ein Schritt in die falsche Richtung?
Denn: Williams, der vom Trade via TV im Trainingsraum erfuhr, soll laut Ex-Jazz-Teamkollege Raja Bell geschockt auf den Trade reagiert haben und nicht glücklich mit dem Deal sein. Hinzu kommt der Fakt, dass Williams erst ab Juli 2011 eine Vertragsverlängerung unterschreiben darf und es aufgrund des Tarifstreits ohnehin jede Menge unsichere Faktoren gibt. King wollte aber nicht von einem "Risiko" sprechen und geht davon aus, Williams von einer rosigen Zukunft (viel Platz unter dem Salary Cap für weitere Verstärkungen) bei den Nets überzeugen zu können.
Utah ist nicht mehr Utah
Williams (21,3 Punkte und 9,7 Assists im Schnitt) war zuletzt unglücklich in Utah - so spielte sein schlechtes Verhältnis zu Jerry Sloan eine Rolle bei dessen Rücktritt als Headcoach. In Utah fürchtete man wohl, dass D-Will 2012 als Free Agent sowieso gehen würde und entschied sich daher zu diesem Trade. Auch um nicht das gleiche Theater durchmachen zu müssen, das Denver in den letzten Wochen und Monaten mit Anthony hatte.
Jazz-GM Kevin O'Connor sprach von einer "Win-Win-Situation" für beide Teams. "Ich denke, dass wir für die Gegenwart auf der Point-Guard-Position nach Derons Abgang eine Lösung gefunden haben und auch für die Zukunft mit Draft-Picks und einem Big Man gut dastehen. Um das zu erreichen, mussten wir einen All-Star abgeben, aber wir denken, dass beide Seiten mit diesem Deal gewinnen", sagte O'Connor.
Trotzdem ist es unglaublich, wie sich Utah plötzlich verändert hat. Noch vor zwei Wochen hatten die Jazz einen Hall-of-Fame-Coach und einen Franchise-Player, jetzt sind innerhalb von kürzester Zeit beide weg. Ein echter Schocker.
Die Mavs sollen auch an einer Rückkehr von Harris interessiert gewesen sein, aber das Angebot der Nets - Harris für Caron Butler, Dominique Jones und einen First-Round-Pick - hatte Dallas abgelehnt. Da man davon ausgeht, dass die Warriors Murphy sofort ziehen lassen werden und dieser dann frei wäre, könnte er noch eine Option für Dallas, oder auch für ein anderes Top-Team werden.
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