Memphis Grizzlies - San Antonio Spurs 91:88 - Serie: 2-1
Langsam aber sicher wird die Luft für die Nummer eins im Westen verdammt dünn. Die Spurs kassierten in Memphis die zweite Pleite der Serie und müssen nun Spiel vier eigentlich schon auswärts gewinnen, um nicht direkt in den Playoff-Abgrund zu blicken.
Umso erstaunlicher, dass es nach dem Spiel keine kritischen oder warnenden Stimmen der Spurs gab. Es gab nur eins: Bewunderung für den Mann des Spiels. Und der trug noch nicht einmal ein Spurs-Trikot. Es war Zach Randolph.
Der Power Foward der Grizzlies versenkte nämlich 41 Sekunden vor Spielende den entscheidenden Dreier, obwohl er so ziemlich der Letzte wäre, den man am All-Star-Weekend zum Dreipunkt-Contest einladen würde.
Eigentlich war der Spielzug beim Stand von 88:86 für Marc Gasol gedacht. Doch Tim Duncan (13 Punkte, 11 Rebounds) ließ seinem Gegenspieler Randolph an der Dreierlinie plötzlich so viel Platz, dass er gar nicht anders konnte, als das ungewohnte Terrain des Distanzschützen zu betreten.
Mit Erfolg. "An diesem Wurf arbeite ich jeden Tag im Training. Es hat sich gut angefühlt, als ich den Ball losgelassen habe", sagte Randolph. Teamkollege Shane Battier (9 Punkte) ergänzte: "Ich glaube, die ganze Halle hat kollektiv den Atem angehalten. Das war einer dieser Momente, in denen man sagt: nein, nein, nein, nein - jaaaa!"
Randolph war mit 25 Punkten Topscorer des Spiels, einen zweiten Dreier hat er aber nicht genommen. Der eine reichte ja auch - sogar dem Gegner. "Das war ein großartiger Wurf", äußerte sich Duncan nahezu bewundernd. Spurs-Coach Gregg Popvich sagte: "Normalerweise lässt man Zach lieber von draußen werfen als ihn zum Korb ziehen zu lassen. Aber das war ein Wahnsinns-Wurf, und um solche Würfe geht es in den Playoffs." Topscorer bei den Spurs war Manu Ginobili mit 23 Punkten.
Denver Nuggets - Oklahoma City Thunder 94:97 - Serie: 0-3
Die Serie sieht nach einer glasklaren Sache aus. Zu variabel sind die Thunder dieser Tage, da sie sich nicht nur auf ihre beiden Superstars Kevin Durant (26 Punkte) und Russell Westbrook (23 Punkte, 9 Rebounds, 8 Assists) verlassen. In jedem Spiel taucht ein anderer Rollenspieler auf und liefert eine Gala ab.
Diesmal war es Serge Ibaka, er mit 22 Punkten und 16 Rebounds jeweils Karriere-Bestwerte erzielte. Zudem besorgte er per Dunking die letzten und entscheidenden Punkte für die Thunder.
Denn der folgende Dreierversuch von Nugget J.R. Smith (15 Punkte), der den Ausgleich nach einer tollen Aufholjagd in der letzten Minute bedeutet hätte, ging deutlich daneben. Smith regte sich fürchterlich auf, weil er seiner Meinung nach klar gefoult wurde und drei Freiwürfe haben wollte. Die gab es aber nicht.
So stehen die Nuggets vor dem Sweep und glauben selbst offenbar schon nicht mehr ernsthaft an die Wende. "Niemand möchte blamiert werden, und genau das machen sie mit uns gerade. Sie führen 3-0 und wir sind in einer wirklich schwierigen Position", sagte Smith. Bester Mann bei Denver war Nene mit 15 Punkten und 10 Rebounds.
Indiana Pacers - Chicago Bulls 89:84
Chicago muss auf den Einzug in Runde zwei warten. In Spiel vier unterlagen die Bulls in Indiana mit 84:89. Die Pacers verkürzten damit auf 1:3.
Zum Ende der ersten Hälfte legte Indiana einen starken 17:3-Run hin und ging mit einer 49:33-Führung in die Pause. Angeführt von Joakim Noah (21 Punkte, 14 Rebounds) kämpften sich die Bulls danach aber wieder zurück.
15 Sekunden vor der Sirene verkürzte Noah mit einem Drei-Punkt-Spiel auf 84:85, im Gegenzug versenkte Danny Granger zwei Freiwürfe für die Pacers. Carlos Boozer vergab dann für Chicago die Chance zum Ausgleich, sein Dreier-Versuch war zu kurz.
Derrick Rose verletzte sich schon im ersten Viertel am Knöchel und traf in der Folge nur noch drei von 16 aus dem Feld. Am Ende standen beim Point-Guard 15 Punkte und zehn Assists. Bester Scorer auf Seiten der Pacers war Danny Granger mit 24 Punkten und 10 Rebounds.
Am Dienstag haben die Bulls dann in eigener Halle erneut die Chance, den Sack zu zumachen.
Die Playoffs im Überblick