Nowitzki vs. Jordan: Eine klare Sache?

SPOX
09. Dezember 201114:33
Den Dallas Mavericks 2011 droht im Viertelfinale das AusGetty
Werbung

Die NBA ist nach dem Lockout wieder da, aber bis es endlich Action gibt, vergehen noch ein paar Wochen. SPOX vertreibt sich und den mySPOX-Usern die Wartezeit mit der Wahl des besten Teams aller Zeiten. Wer gehört für Euch auf den Thron? Die erste Runde ist absolviert - wir gehen ins Viertelfinale. Dirk Nowitzki trifft auf Michael Jordan.

SPOXspox

1. Boston Celtics 1961 - Detroit Pistons 1989

Starting Five Boston: Bob Cousy - Sam Jones - Frank Ramsey - Tommy Heinsohn - Bill Russell

1. Runde Boston: Sieg mit 69,8 Prozent gegen die Seattle Supersonics 1996

Für alle Statistik-Freaks: Die Boston Celtics 1961 hatten ihre Stärke ja nicht in der Offense... Die Celtics machten im Schnitt nur 119,7 Punkte pro Spiel, da waren die Syracuse Nationals (121,3) und die Philadelphia Warriors (121,0) besser.

Quatsch. Es ist aus heutiger Sicht natürlich unfassbar, wie damals gescort wurde. Bei 79 Spielen in der Regular Season blieb Boston lediglich 6 Mal unter 100 Punkten. Am 30. Januar 1961 brachten die Celtics im Spiel bei den Cincinnati Royals nur schrundlige 88 Punkte zustande.

Viel besser lief es am 24. Dezember 1960, als man den Detroit Pistons 150 Punkte einschenkte. Boston spielte aber vor allem Defense und kassierte nur 114,1 Punkte pro Partie. Top-Wert in der Saison 1960-61!

Außerdem stark: die Ausgeglichenheit der Truppe. In den Playoffs erzielten sechs Spieler im Schnitt mindestens 13,1 Punkte pro Partie. Die Zahlen von Bill Russell (19,1 Punkte, 29,9 Rebounds, 4,8 Assists und 46,2 Minuten pro Spiel) sind sowieso völlig irre.

Starting Five Detroit: Isiah Thomas - Joe Dumars - Mark Aguirre - Rick Mahorn - Bill Laimbeer

1. Runde Detroit: Sieg mit 55,3 Prozent gegen die Philadelphia 76ers 1967

Für alle Statistik-Freaks: Mit 106,6 Punkten pro Spiel rangierten die Detroit Pistons nur auf Rang 16 der Liga.

Die Nummer eins waren übrigens die Phoenix Suns (118,6) und die einzige Mannschaft, die es schaffte, pro Spiel keine 100 Punkte aufs Scoreboard zu bringen, das waren... tata... die ganz miesen Miami Heat (97,8). Miami war das mit Abstand schlechteste Team der WESTERN Conference.

Defensiv war die Pistons-Truppe natürlich einfach nur exzellent. Nur Utah (99,7) kassierte in der Regular Season noch weniger Punkte als Detroit (100,8).

Auch stark: Nur ganze zwei Männer verdienten mehr als eine Million Dollar: Adrian Dantley (1.250.000 Dollar) und Isiah Thomas (1.100.000 Dollar). Der arme Joe Dumars, immerhin Shooting-Star und Finals-MVP, bekam lächerliche 400.000 Dollar.

2. Duell: Chicago Bulls 1991 - Los Angeles Lakers 1987

2. Chicago Bulls 1991 - Los Angeles Lakers 1987

Starting Five Chicago: John Paxson - Michael Jordan - Scottie Pippen - Horace Grant - Bill Cartwright

1. Runde Chicago: Sieg mit 84,2 Prozent gegen die Philadelphia 76ers 1983

Für alle Statistik-Freaks: Klar, Bulls-Topverdiener (2.500.000 Dollar) Michael Jordan war sowohl in der Regular Season (31,5 Punkte, 5,5 Assists) als auch in den Playoffs (31,1 Punkte, 8.4 Assists) THE MAN. Außer Jordan, Scottie Pippen und Horace Grant scorte bei den Bulls 1991 sowieso niemand zweistellig, brauchte aber auch niemand.

Chicagos Highlight der Regular Season war ein 11-Spiele-Winning-Streak, außerdem gewann man zwei Mal noch sieben Partien nacheinander.

Abseits der Bulls einige Stats zur Saison 1990-91: Meiste Minuten (Chris Mullin, 3315), meiste Dreier (Vernon Maxwell, 172), meiste Turnover (Magic Johnson, 314). Ach ja, ein gewisser Detlef Schrempf (Indiana Pacers, 16,1 Punkte) wurde Sixth Man of the Year.

Starting Five L.A.: Magic Johnson - Byron Scott - James Worthy - Michael Cooper - Kareem Abdul-Jabbar

1. Runde L.A.: Sieg mit 87 Prozent gegen die L.A. Lakers 1972

Für alle Statistik-Freaks: Nur die Portland Trail Blazers (117,9 Punkte) waren in der Regular Season in Sachen Offense einen Hauch vor den Lakers (117,8). Die Nummer eins waren die Lakers bei der Dreierquote (36,7 Prozent) und bei den Assists (2428).

In der Regular Season wurden eine 10-Spiele- und eine 11-Spiele-Siegesserie nur durch eine Pleite in Phoenix unterbrochen.

Gleich sieben Spieler punkteten im Schnitt zweistellig. Neben dem überragenden Magic Johnson (23,9 Punkte, 12,2 Assists) auch James Worthy (19,4), Kareem Abdul-Jabbar (17,5), Byron Scott (17,0), A.C. Green (10,8), Michael Cooper (10,5) und Mychal Thompson (10,1).

Die beste Field-Goal-Quote im Team: Der 39-jährige Kareem UND der unvergessliche Frank Brickowski (56,4 Prozent). Gut, Brickowski hat kaum gespielt, aber das muss er ja niemand erzählen.

3. Duell: Boston Celtics 1986 - San Antonio Spurs 2007

3. Boston Celtics 1986 - San Antonio Spurs 2007

Starting Five Boston: Dennis Johnson - Danny Ainge - Larry Bird - Kevin McHale - Robert Parish

1. Runde Boston: Sieg mit 72,4 Prozent gegen die Boston Celtics 2008

Für alle Statistik-Freaks: Ein 13-Spiele-Winning-Streak und ein 14-Spiele-Winning-Streak hatten die Celtics 1986 vorzuweisen, nicht ganz schlecht. Besonders stark war Boston mittwochs (17-2), aber auch freitags (18-2). Montag war dagegen nicht nur so der Hit (2-2).

Larry Bird (25,8 Punkte, 9,8 Rebounds, 6,8 Assists, 2,0 Steals), Kevin McHale (21,3) und Robert Parish (16,1) waren die dominanten Figuren.

Einen eher geringen Anteil hatte ein gewisser Rick Carlisle, der in seinen knapp zehn Minuten pro Spiel nur 2,6 Punkte machte. Aber hey, immerhin durfte er ein Saisonspiel als Starter ran!

Starting Five San Antonio: Tony Parker - Michael Finley - Bruce Bowen - Tim Duncan - Fabricio Oberto

1. Runde San Antonio: Sieg mit 58,9 Prozent gegen die Milwaukee Bucks 1971

Für alle Statistik-Freaks: Tim Duncan (20,0), Tony Parker (18,6) und Manu Ginobili (16,5) legten eine Siegesserie über 13 Spiele hin. Und für sie galt vor allem: D-E-F-E-N-S-E!

Mit nur 98,5 Punkten im Schnitt belegte man offensiv nur Rang 14, aber defensiv war niemand besser. San Antonio gab pro Spiel nur 90,1 Punkte ab.

Gegen die Spurs wurden die wenigsten Freiwürfe genommen, die wenigsten Dreier geschossen, die wenigsten Assists verteilt, da ging einfach wenig für San Antonios Gegner. Und offensiv waren die Dreier mit Ginobili (128), Brent Barry (128) und Michael Finley (104) eine große Waffe.

Kurze Trivia Question: Wie hießen 2007 eigentlich noch mal die Dreipunktekönige? Antwort: Gilbert Arenas und Raja Bell (beide 205). Arenas nahm aber dafür auch 584 Dreier!

4. Duell: Dallas Mavericks 2011 - Chicago Bulls 1996

4. Dallas Mavericks 2011 - Chicago Bulls 1996

Starting Five Dallas: Jason Kidd - J.J. Barea - Shawn Marion - Dirk Nowitzki - Tyson Chandler

1. Runde Dallas: Sieg mit 65,9 Prozent gegen die Houston Rockets 1995

Für alle Statistik-Freaks: Siegesserien von 12, 10 und 8 Spielen sind stark, aber die Dallas Mavericks 2011 traten eigentlich den Beweis an, was Statistiken nicht aussagen können. Nämlich Herz, Wille und Leidenschaft.

Die Mavs waren nicht in einer einzigen Offensiv- oder Defensiv-Kategorie die Nummer eins der NBA. Nicht in einer einzigen. Dafür waren Dirk Nowitzki und Co. aber in vielen Bereichen in den Top 10.

SPOX stellt sich beim Blick auf die Stats aber vor allem noch die Frage, wie Shawn Marion (15,2 Prozent von Downtown) in der Saison fünf Dreier getroffen hat. Ein echtes Rätsel.

Starting Five Chicago: Ron Harper - Michael Jordan - Scottie Pippen - Dennis Rodman - Luc Longley

1. Runde Chicago: Sieg mit 88,4 Prozent gegen die L.A. Lakers 2001

Für alle Statistik-Freaks: Relativ klar, dass ein 72-10-Team auch statistisch ziemlich krass daher kommt, was? 13-Spiele-Siegesserie, boom! Eine Niederlage in Indiana, Ausrutscher. Dann ging es sofort mit einer 18-Spiele-Siegesserie weiter, bevor die Bulls zum einzigen Mal in der Saison zwei Spiele nacheinander verloren. In Denver und in Phoenix.

Im Januar blieb Chicago beispielsweise völlig ungeschlagen (14-0). Beinahe wären die Bulls sowohl offensiv als auch defensiv die beste Mannschaft gewesen. Ihre 105,2 Punkte pro Spiel waren Bestwert, in Sachen Defense gab es aber ein Team, das noch weniger Punkte zuließ als Chicago (92,9). Und zwar die von Terrell Brandon angeführten Cleveland Cavaliers (88,5)

Übrigens: Toni Kukoc (3.560.000 Dollar) verdiente fast so viel wie Michael Jordan (3.850.000).

NBA: Der komplette Spielplan