NBA

Lawson schießt die Lakers ab

Von SPOX
Ty Lawson (l.) mit drei seiner insgesamt 32 Punkte gegen die Lakers
© Getty

Die Denver Nuggets gleichen dank Ty Lawson die Serie gegen Los Angeles aus. Lakers-Coach Mike Brown kritisiert danach Pau Gasol und Andrew Bynum. In Atlanta gibt es die Rache des Kevin Garnett und die 76ers feiern "Freiwurf-Monster" Andre Iguodala. Chris Andersen könnte in einen Kinderpornografie-Skandal verwickelt sein.

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Denver Nuggets - Los Angeles Lakers 113:96 - Serie: 3-3

Da ist es, das erste Spiel 7 der diesjährigen Playoffs. Nachdem die Lakers schon mit 3-1 in der Serie vorne lagen, kommt es nun in der Nacht auf Sonntag zum Showdown im Staples Center.

Und wenn Ty Lawson auch dann wieder so aufzockt wie in Spiel 6, könnte es für L.A. ganz eng werden. Denn der Nuggets-Guard nahm das Team von Mike Brown mit satten 32 Punkten (Playoff-Bestwert) fast im Alleingang auseinander.

"Das war wohl das bislang beste Spiel seiner Karriere. Aber der Fokus liegt nun auf Samstag", so Denvers Coach George Karl, der sich auch über eine weitere starke Vorstellung von Rookie Kenneth Faried (15 Punkte, 11 Rebounds) freuen durfte.

Auf der anderen Seite versuchte Kobe Bryant trotz Magenbeschwerden alles, um die Lakers im Spiel zu halten. Knappe acht Minuten vor dem Ende - die Gäste lagen 73:101 zurück - ließ es die Black Mamba aber dann doch sein. Bryant hatte am Schluss trotzdem stolze 31 Zähler (13/23) auf dem Konto.

"Es ist einfach traurig: Kobe kann kaum laufen und gibt trotzdem sein letztes Hemd. Und wir helfen ihm nicht dabei, das Spiel zu gewinnen", so Brown, der damit vor allem auf die Leistungen von Andrew Bynum und Pau Gasol anspielte.

Beide Big Men erlebten einen Backstein-Abend. Bynum beendete die Partie zwar mit 16 Rebounds, traf aber nur 4 seiner 11 Versuche (11 Punkte). Noch schlimmer erging es Gasol. Seine nüchternen Zahlen: 3 Punkte, 3 Rebounds, 1/10 aus dem Feld.

"Nach Kobe sind Drew und Pau unsere besten Spieler. Von ihnen muss mehr kommen, sonst können wir nicht gewinnen", betonte Brown.

Skandal um Chris Andersen? Während die Nuggets um den Einzug in die zweite Playoff-Runde kämpfen, gibt es Ärger um Chris Andersen. Am Donnerstag wurde das Haus des Centers durchsucht. Wie "ESPN" berichtet, sollen Beamte dabei auf der Suche nach Kinderpornografie gewesen sein.

Ein Polizeisprecher betonte im Anschluss, dass Andersen sehr gut kooperiert und den Polizisten Rede und Antwort gestanden habe. Denver reagierte umgehend und stellte Andersen erst mal auf unbestimmte Zeit frei.

"Ich habe darüber noch nicht genügend Informationen und will deswegen keine voreiligen Schlüsse ziehen. Ich weiß nur eines: Chris ist ein guter Kerl und ich vertraue ihm", so Nuggets-Coach George Karl am Rande des Spiels gegen die Lakers.

Besonders brisant: Der Birdman hat sich während seiner Zeit in New Orleans und Denver häufig karikativ um vernachlässigte Kinder gekümmert.

Philadelphia 76ers - Chicago Bulls 79:78 - Serie: 4-2

Die Bulls sind raus. Was vor Beginn der Playoffs nahezu undenkbar schien, ist nun Realität. Zugegeben: Ohne Derrick Rose und Joakim Noah fehlen immens wichtige Mosaikstücke beim Team aus der Windy City, und dennoch muss man vor den Sixers den Hut ziehen.

Insbesondere vor Andre Iguodala, der in Spiel 6 Nerven aus Stahl bewies. 2,2 Sekunden vor dem Ende verwandelte Iggy, der bislang nicht gerade eine Bank von der Linie war, die beiden entscheidenden Freiwürfe.

Zwar hatte C.J. Watson noch die Chance zum Buzzer-Beater, doch sein Verzweiflungsdreier fand sein Ziel nicht.

Während sich die Gastgeber, die zum ersten Mal seit 2003 mal wieder die zweite Playoff-Runde erreicht haben, unter strömenden Konfettiregen feiern ließen, schallte es durch das Wells Fargo Center: "Number one, Philadelphia. Here they come, team of the year."

So weit ist es jedoch noch nicht. In der nächsten Runde wartet erst mal Boston. Bei den Bulls herrschte dagegen Enttäuschung pur. "Ich war eigentlich überzeugt, dass wir die Halle als Sieger verlassen würde. Aber ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf", so Coach Tom Thibodeau, der in Luol Deng (19 Punkte, 17 Rebounds) und Richard Hamilton (19 Punkte) seine besten Spieler hatte.

Einen ganz miesen Abend erwischte Carlos Boozer. Der zweimalige All-Star schnappte sich zwar starke 13 Rebounds, traf aber nur 1 seiner 11 Versuche aus dem Feld.

Boston Celtics - Atlanta Hawks 83:80 - Serie: 4-2

Das hätte sich Michael Gearon Jr. wohl besser sparen sollen. Der Miteigentümer der Hawks bezeichnete Kevin Garnett am Mittwoch als "dirtiest guy in the league". Abgesehen davon, dass ihm wohl nicht gerade wenige Leute - mit Ausnahme der Region rund um Boston - Recht geben würden, war die große Frage vor Spiel 6: Wie würde KG darauf reagieren?

Seine Antwort war die eines Champions. 28 Punkte, 10/19 aus dem Feld, 14 Rebounds, 5 Blocks. Nach der Partie ließ es Garnett zudem nicht nehmen, noch ein paar "freundliche" Worte an Gearon zu richten: "Ich möche mich bei ihm bedanken. Seine Worte haben mich zusätzlich angestachelt."

Garnetts Coach blickte dagegen bereits in die Zukunft. "Zumindest müssen wir nicht lange reisen", so Doc Rivers über den nächsten Gegner, die Philadelphia 76ers.

Neben KG konnten auch der angeschlagene Paul Pierce (18 Punkte) sowie Rajon Rondo (14 Punkte, 8 Assists) überzeugen. Da fiel es sogar nicht ins Gewicht, dass Ray Allen seine Treffsicherheit zuhause gelassen hatte (1/7 von der Dreierlinie).

Für die Hawks ist das Abenteuer Playoffs derweil zum ersten Mal seit vier Jahren bereits in der ersten Runde vorbei. Selbst eine starke Vorstellung der Starting Five (Vier Spieler punkteten zweistellig) konnte die Pleite nicht verhindern. Topscorer bei den Gästen war Josh Smith mit 18 Punkten, gefolgt von Joe Johnson (17).

NBA: Der komplette Playoff-Spielplan

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