Das ist der Stein, der so einiges ins Rollen bringen wird! Die Brooklyn Nets haben Quellen zufolge eine Handschlag-Vereinbarung mit den Atlanta Hawks über einen Mega-Deal getroffen.
Die Nets bekommen All-Star-Guard Joe Johnson und schicken dafür die auslaufenden Verträge von Jordan Farmar, Johan Petro, Anthony Morrow und Jordan Williams sowie DeShawn Stevenson (via Sign-and-Trade) und einen zukünftigen First-Round-Pick (Lottery-geschützt via Houston) zu den Hawks.
Teletovic zu den Nets?
Brooklyn erreicht damit gleich mehrere Ziele. Zum einen können die Nets Guard-Talent MarShon Brooks behalten, zum anderen verlieren sie nicht ihren eigenen First-Round-Pick 2013.
Dazu bleiben die Nets in dieser Trade-Variante über dem Salary Cap, behalten dadurch ihre Mid-Level-Exception und können sie einsetzen, um den bosnischen Free-Agent-Forward Mirza Teletovic (21,7 Punkte für Caja Laboral in der Euroleague) zu verpflichten.
Zunächst wurde berichtet, dass die Nets den Joe-Johnson-Deal nur dann finalisieren würden, wenn Deron Williams ihnen vorher zusichert, am 11. Juli (der erste Tag, an dem neue Verträge unterschrieben werden dürfen) seinen neuen Vertrag bei den Nets unterschreibt.
D-Will-Entscheidung am Dienstag
Inzwischen haben die Nets ihre Haltung aber Gerüchten zufolge geändert und ziehen den Johnson-Trade unabhängig von der Williams-Entscheidung durch. Brooklyn hofft, dass die Verpflichtung von Johnson D-Will davon überzeugt, bei den Nets zu bleiben.
Der Hammer an der ganzen Geschichte: Die Nets verabschieden sich damit nach monatelangen Versuchen, Dwight Howard per Trade aus Orlando zu bekommen, mehr oder weniger vom Superstar-Center. Der Johnson-Trade macht es Brooklyn finanziell so gut wie unmöglich, einen Howard-Trade zu stemmen.
UPDATE Nach neuesten Gerüchten gibt es doch noch eine Chance, wie Howard bei den Nets landen könnte. Brooklyn und Orlando verhandeln angeblich über einen Deal, der Howard zu den Nets bringen würde - im Tausch für Brook Lopez, Kris Humphries, MarShon Brooks und die Nets-First-Round-Picks 2013, 2015 und 2017.
Howard hatte noch am Montag betont, dass es nur ein Team gibt, zu dem er getradet werden will. Die Nets. Was jetzt?
Zunächst einmal steht die Williams-Entscheidung unmittelbar bevor. Am Montag traf sich der Superstar-Point-Guard zunächst mit Vertretern der Mavs und am Abend mit den Nets-Verantwortlichen. Es wird erwartet, dass sich Williams auf jeden Fall vor dem Independence Day (4. Juli) entscheidet - wie "ESPN" erfahren hat, ist eine Entscheidung am Dienstag wahrscheinlich.
Atlanta der heimliche Gewinner
Die Nets können Williams einen Fünfjahresvertrag über ca. 100 Millionen Dollar bieten, die Mavs können "nur" mit einem Vierjahresvertrag über etwa 75 Millionen Dollar dagegenhalten.
Der heimliche Gewinner des Tages könnten am Ende die Hawks sein. Atlantas neuer General Manager Danny Ferry bekam zwar im Tausch für Johnson kein Spielermaterial zurück, das den Hawks sofort auch nur ein bisschen weiterhelfen würde, aber das war auch nicht das Ziel.
Ferry wurde den teuersten Vertrag der NBA los und kann das Team jetzt neu aufbauen. Johnsons 126-Millionen-Deal von 2010 läuft noch vier Jahre (90 Millionen Dollar). Und Ferry gelang sogar noch ein weiterer Coup. Die Hawks einigten sich nach dem Johnson-Trade auch mit den Utah Jazz auf einen Deal.
Marvin Williams nach Utah
Atlanta schickt Forward Marvin Williams nach Utah, im Gegenzug soll Point Guard Devin Harris zu den Hawks kommen. Wird der Trade von der NBA genehmigt, hat Ferry innerhalb der ersten Woche in seinem neuen Job die beiden fettesten Verträge von der Gehaltsliste gestrichen.
Williams, der 2005 einmal der No.2-Overall-Pick im Draft war (vor Chris Paul, der unbedingt in Atlanta spielen wollte), konnte sein Potenzial nie ausschöpfen und steht noch zwei Jahre unter Vertrag (8,3 und 7,5 Millionen Dollar). Die Hawks haben durch die beiden Trades einen absoluten Großangriff vorbereitet.
Atlanta ist auf einmal ein ganz heißer Kandidat auf Howard geworden. Howard ist in der Nähe von Atlanta aufgewachsen, dazu ist er sehr eng mit Hawks-Star Josh Smith befreundet. Für Ferry bieten sich zwei Optionen. Er hat selbst nach dem Weggang von Johnson und Williams noch genügend Talent (Point Guard Jeff Teague, All-Star-Center Al Horford), das er Orlando in einem Paket für Howard anbieten kann.
Howard und CP3 nach Atlanta
Und sollte Howard doch nicht getradet und 2013 Free Agent werden, dann hat Ferry mehr als genügend Cap Space, um Howard zu ködern. Und eventuell nicht nur ihn. Atlanta hat die Mittel, um 2013 neben Howard auch Paul zu jagen. CP3 hat eine vorzeitige Vertragsverlängerung bei den L.A. Clippers abgelehnt und hält sich alle Optionen offen.
Die Vorstellung einer Smith-Howard-Paul-Combo wird in Atlanta auf jeden Fall für Spannung sorgen. Smith, der in den letzten Monaten eigentlich nur noch weg wollte, soll Quellen zufolge begeistert sein von den Ferry-Moves.
Ob Howard aber in Atlanta spielen will, bleibt die Frage. Auf seiner ersten Wunschliste standen einmal die Nets, Mavs und Lakers. Die Nets sind so gut wie raus, die Lakers sollen, wie aus Howards Umfeld zu hören ist, auch zurückgefallen sein. Dann doch Dallas als erste Howard-Option?
NBA: Die Playoffs im Überblick