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Last-Second-Layup! Warriors düpieren die Heat

Von SPOX
Die Warriors feiern den fünften Auswärtssieg in Folge - bei den Miami Heat
© Getty

Ausrufezeichen von Golden State! Die Warriors haben einen 97:95-Sieg über Miami Heat eingefahren. Es war bereits ihr fünfter Auswärtssieg in Folge, beim Champion hingegen wollte in den letzten Minuten einfach kein Korb fallen. Die Oklahoma City Thunder bauen gegen New Orleans ihre Siegesserie aus, die Suns ärgern die Grizzlies und die Charlotte Bobcats rutschen immer tiefer in die Krise.

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Miami Heat (14-6) - Golden State Warriors (15-7) 95:97

Watch out for the Warriors! Golden State rockt aktuell die NBA! Die Warriors befinden sich aktuell auf einem 7-Spiele-Road-Trip und die ersten fünf Spiele davon haben sie schon mal alle gewonnen. Und nicht nur das: Mit dem Sieg in Miami haben die Warriors ein echtes Ausrufezeichen gesetzt.

Zum Helden wurde dabei Draymond Green. Der völlig unterschätzte Zweitrundenpick (Michigan State) verwandelte 0,9 Sekunden vor Schluss nach einem Pass von Jarrett Jack den Layup zum Sieg. Shane Battier und Ray Allen waren sich nicht einig, Green (7 Punkte, 7 Rebounds) stand nach einem Backdoor Cut offen unter dem Korb und legte den Ball rein.

Topscorer der Warriors war Shooting Guard Klay Thompson mit 27 Punkten (11/21 FG, 5/13 Dreier), 7 Rebounds und 4 Assists, David Lee legte mit 22 Punkten (9/18 FG) und 13 Rebounds sein gewohntes Double-Double auf, Jack (20 Punkte, 4 Assists) spielte ebenfalls ganz stark. So reichte es zum Statement Win, obwohl Stephen Curry (9 Punkte, 7 Assists, 6 Turnover) ausnahmsweise gar kein großer Faktor war.

Bei den Heat, die in den letzten 3:18 Minuten ohne Punkt blieben, erzielte LeBron James 31 Punkte (12/23 FG). Zum 25. Mal in Serie erreichte er die 20-Punkte-Marke, es ist aktuell der längste Streak in der NBA. Chris Bosh lieferte 21 Punkte und 13 Rebounds, Dwyane Wade kam auf 14 Zähler und 5 Assists.

Für die Warriors, die seit 1991/1992 nicht mehr so gut in eine Saison gestartet sind, geht es am Freitag und Samstag mit Spielen in Orlando und Atlanta weiter. Ein 7-0-Road-Trip? Wer weiß. "Das ist ein besonderer Sieg für uns. Wir sind on fire", meinte Thompson.

Phoenix Suns (8-15) - Memphis Grizzlies (14-5) 82:80

Nach sieben Niederlagen mal wieder ein Sieg für die Suns. Überraschend, dass es ausgerechnet gegen die erfolgsverwöhnten Grizzlies gelang. Memphis kassierte erstmals in dieser Saison zwei Niederlagen in Folge.

Matchwinner für Phoenix war Goran Dragic. Der Guard zog im letzten Play des Spiels zur linken Grundlinie, wand sich um Marc Gasol herum und nahm erneut den Last-Second-Shot - diesmal ging er rein. Ein Short Hook von der linken Grundlinie, mit nur noch 0,5 Sekunden auf der Uhr.

Gegen die Mavs hatte Dragic in dieser Situation einen leichten Layup verlegt. "Diesmal habe ich mir gesagt, du musst den machen." Suns-Coach Alvin Gentry lobte: "Goran hat einen großartigen Spielzug gezeigt." Dragic kam auf 12 Zähler, Shannon Brown und Jared Dudley führten die Scorerliste der Suns mit je 15 Punkten an.

Für die Grizzlies waren die Double-Double-Performances von Rudy Gay (21 Punkte, 11 Rebounds) und Zach Randolph (18 Punkte, 10 Rebounds) zu wenig, weil es Memphis erneut nicht gelang, dem Gegner das Spiel aufzudrücken.

Zudem leisteten sich die Gäste 17 Turnover und ließen sich bei den Offensiv-Rebounds (10:19) klar den Schneid abkaufen. Von Downtown bekamen die Fans nur wenig zu sehen: 5/22 (!) Dreiern genügten Phoenix, um auch hier knapp vorn zu liegen (Memphis: 2/10).

Oklahoma City Thunder (18-4) - New Orleans Hornets (5-16) 92:88

Kevin Durant hat OKC mit seinen 35 Punkten zum 9. Sieg in Folge und dem zweitbesten Saisonstart der Franchise-Geschichte geführt. Dabei gab Coach Scott Brooks unerwartet Reggie Jackson die Chance von der Bank, als sein Team 11 Punkte zurücklag. Und der Youngster zahlte das Vertrauen zurück: Energisch in der Defensive verhalf er den Thunder in dieser kritischen Situation zu einem 7:0-Lauf. Jackson blieb über weite Strecken des Schlussviertels auf dem Parkett, kam in 11 Minuten auf 5 Punkte. Sixth Man Kevin Martin (17 Punkte) avancierte zum zweitbesten Scorer.

Doch die Lobeshymnen galten Jackson: "Reggie ist seit einem Jahr hier. Er beschwert sich nicht, dass er wenig spielt. Er kommt rein, arbeitet jeden Tag hart und wartet auf seine Chance", schwärmte Durant von der Disziplin des 22-Jährigen, der hauptsächlich noch im Farmteam in der D-League eingesetzt wird. "Ich bin sehr stolz auf ihn."

Die Hornets erwiesen sich als die erwartet harte Nuss, Greivis Vasquez verpasste in den Schlusssekunden den Dreier zur möglichen Führung. Bemerkenswerte: Ryan Anderson erzielte 12 seiner 14 Punkte in der ersten Hälfte. Topscorer der Gäste war Brian Roberts (16).

Utah Jazz (13-10) - San Antonio Spurs (18-5) 99:96

Vollstes Vertrauen von Trainer Tyrone Corbin in Mo Williams hat den Jazz diesen hauchdünnen Sieg gesichert. Beim Stand von 96:96 und nur noch 9,9 Sekunden auf der Uhr hatte Williams soeben einen Dreier vergeben, stand bei 0/3 aus der Distanz. Doch der Coach schickte ihn erneut aufs Feld. Williams nahm tatsächlich einen weiteren Versuch von Downtown - und traf zum umjubelten Sieg.

Es war eine knappe Kiste: Beide Teams lieferten ordentliche ab, an den Brettern hatte San Antonio die Nase vorn (48:40), bei den Jazz lief der Ball besser (27:18 Assists).

Paul Millsap glänzte bei Utah mit dem Double-Double (24 Punkte, 12 Rebounds), Al Jefferson (21) und Gordon Hayward (19) lieferten ebenfalls satt Punkte ab. Beim Gegner teilten sich Tim Duncan und Tony Parker (22) die Topscorer-Rolle. Für die Spurs, die bis vier Minuten vor der Schlusssirene mit 8 Zählern geführt hatten, war es nach fünf Siegen die erste Niederlage. Am Ende entschied eben das Vertrauen...

Charlotte Bobcats (7-14) - Los Angeles Clippers (16-6) 94:100

Die Bobcats standen mal bei 7-5, hatten schon ganz früh so viele Siege eingefahren wie in der kompletten letzten Saison (7-59), sie waren eine der positiven Überraschungen der frühen Saisonphase. Aber jetzt geht nichts mehr. Charlotte kassierte gegen die Clippers die neunte Niederlage in Folge, auch Byron Mullens (19 Punkte, 8 Rebounds) und Kemba Walker (17 Punkte, 6 Assists) konnten dies nicht verhindern.

Ganz anders die Clippers. Chris Paul und Co. haben ihre Siegesserie auf acht Spiele ausgebaut, es ist die längste Erfolgsserie der Clippers seit einem 8-Spiele-Run 1991/1992. Paul, Blake Griffin und Matt Barnes erzielten jeweils 19 Punkte. Paul kam außerdem auf 10 Assists.

Dass Super-Sub Jamal Crawford (2/12 FG, 9 Punkte, 8 Assists) diesmal nicht als Scorer glänzte, machte da auch nichts. Die Clippers spielten nicht besonders gut, aber sie fanden im Stile einer Top-Mannschaft einen Weg, um die Partie zu gewinnen. Lamar Odom setzte seinen Aufwärtstrend auch fort: 5 Punkte, 9 Rebounds, 2 Assists, 2 Steals, 3 Blocks.

Toronto Raptors (4-19) - Brooklyn Nets (12-9) 88:94

Die Nets hatten nicht nur fünf Spiele in Folge verloren. Sie lagen jetzt auch noch zur Halbzeit bei den miesen Raptors in Rückstand (37:45). Erst als Deron Williams sein Team vor dem Start der zweiten Halbzeit ins Gebet nahm, wendete sich das Blatt.

Brooklyn drehte auf, traf in Halbzeit zwei neun Dreier und feierte einen dringend benötigten Sieg. Topscorer war Joe Johnson mit 23 Punkten (7/14 FG, 4/6 Dreier), ein starker C.J. Watson steuerte von der Bank kommend 16 Zähler (4/4 Dreier) bei. Andray Blatche kam auf 14 Punkte und 9 Rebounds, D-Will erzielte 12 Punkte (5/16 FG).

Brooklyn musste zum siebten Mal in Folge auf Brook Lopez verzichten. Der Center soll aber am Freitag im Spiel gegen Detroit sein Comeback feiern. Bei den Raptors sieht es personell deutlich schlechter aus, gegen Brooklyn standen nur neun Spieler zur Verfügung.

Amir Johnson war nach seinem Ausraster gegen den Ref gesperrt, Kyle Lowry, Andrea Bargnani und Linas Kleiza fehlten verletzt. Alan Anderson und Landry Fields fallen ohnehin schon länger aus. Bester Werfer bei Torontos Rumpftruppe war Ed Davis (24 Punkte, 11/13 FG, 12 Rebounds), Rookie Jonas Valanciunas erzielte 15 Zähler (6/6 FG), Jose Calderon sammelte 10 Punkte und 15 Assists.

Orlando Magic (8-13) - Atlanta Hawks (13-6) 80:86

Die Hawks setzen ihre starke Saison weiter fort. Orlando liegt Atlanta aber auch einfach, die Hawks haben jetzt gegen die Magic acht Spiele in Folge gewonnen. Jeff Teague erzielte 16 Punkte, Josh Smith (16 Punkte, 11 Rebounds) und Al Horford (13 Punkte, 13 Rebounds) legten jeweils Double-Doubles auf.

Dazu profitierte das Team von Larry Drew von der Rückkehr von Kyle Korver. Der Scharfschütze hatte wegen Rückenproblemen fünf Spiele ausgesetzt, sein Wurf ist aber nicht eingerostet (3/5 Dreier).

Orlando lag im dritten Viertel schon mit 19 Punkten in Rückstand, ehe es noch einmal spannend wurde. Es reichte aber nicht mehr für einen Comeback-Sieg, die Magic haben vier Heimspiele in Serie verloren. Arron Afflalo (16) und J.J. Redick (13) trafen für Orlando am besten.

Indiana Pacers (11-11) - Cleveland Cavaliers (5-18) 96:81

24 Stunden nach dem Highlight-Sieg gegen die Lakers waren die Cavs in Indiana eine Halbzeit lang voll im Spiel (58:52-Führung) sie führten zwischenzeitlich sogar mit 16 Punkten Vorsprung, danach ging aber überhaupt nichts mehr. Die Pacers setzten sich im dritten Viertel (28:12) entscheidend ab, insgesamt machte Cleveland in der zweiten Halbzeit gerade mal 23 Zähler.

Es sind die wenigsten Punkte, die Indiana seit dem NBA-Beitritt 1976 in einer Halbzeit zugelassen hat. Die FG-Quote der Cavs in Halbzeit zwei: 8/41. Kyrie Irving kam nur auf 9 Punkte (4/12 FG) und 4 Assists, Anderson Varejao musste sich mit 4 Punkten und 12 Rebounds zufrieden geben, er blieb sogar völlig ohne Field Goal (0/9). Einzig C.J. Miles machte da weiter, wo er gegen die Lakers aufgehört hatte. Der Super-Shooter erzielte zum zweiten Mal in Folge 28 Punkte (6/9 Dreier). Außer Miles punktete aber nur Samardo Samuels (10) noch zweistellig.

Topscorer der Pacers waren Paul George (27), David West (18, dazu 9 Rebounds, 7 Assists) und George Hill (17). Sorgen macht weiter Roy Hibbert. Der Center reboundet (12) und blockt (3), aber offensiv kommt er in dieser Saison einfach nicht in die Gänge (diesmal 1/7 FG). Randnotiz: Im Schlussviertel bekam Ben Hansbrough einen Ellenbogen von Samuels ab, worauf sein großer Bruder Tyler sofort einschritt und als Beschützer in Aktion trat.

Philadelphia 76ers (12-10) - Chicago Bulls (12-9) 89:96

Die Bulls bewiesen einmal mehr ihre Toughness. Ganz egal, ob es eine schwierige Back-to-Back-Situation nach einer bitteren Niederlage gegen die Clippers war. Ganz egal, dass nach Derrick Rose und Rip Hamilton auch noch Kirk Hinrich ausfiel. Chicago feierte trotzdem den vierten Auswärtssieg in Folge.

Joakim Noah füllte das Boxscore mit 21 Punkten (7/10 FG), 7 Rebounds, 5 Assists und 3 Blocks. Luol Deng zeigte mit 19 Punkten, 12 Rebounds und 3 Assists ebenfalls sein starkes All-Around-Game. Dazu kamen 16 Zähler von Marco Belinelli und 14 Punkte von Nate Robinson.

Point Guard Jrue Holiday führte mit 26 Punkten und 9 Assists die 76ers an, Evan Turner verbuchte 16 Zähler und 8 Rebounds, Thaddeus Young steuerte 13 Punkte, 9 Rebounds und 4 Blocks bei.

Milwaukee Bucks (11-9) - Sacramento Kings (7-14) 98:85

Der dritte Sieg der Bucks in Folge war ein schmutziger. Meint jedenfalls ihr Topscorer Brandon Jennings (19 Punkte): "Es war ein hässliches Spiel. Einmal schien es, als könnten die Kings das Spiel drehen, aber es gelang ihnen nie." Monta Ellis führte Milwaukee mit einem Double-Double (17 Punkte, 11 Assists) zum Erfolg. Dazu erwischte Ersan Ilyasova, zuvor wegen einer Beinverletzung noch fraglich, mit 16 Punkten und 14 Rebounds einen Sahnetag.

Neben glänzend aufgelegten Gegnern der Knackpunkt für die Kings: Das Fehlen von DeMarcus Cousins. Der Center war nach seinem Schlag gegen Dallas' O.J. Mayo für ein Spiel gesperrt worden. Ersatz-Starter Travis Outlaw (6 Punkte, 4 Rebounds, 0 Assists) konnte die Lücke nicht füllen.

Houston Rockets (10-11) - Washington Wizards (3-16) 99:93

The Beard is back! James Harden war mit 35 Punkten das Zugpferd zum ersten Rockets-Sieg seit mehr als einem Monat. Zuvor hatte Harden wegen einer Knöchelverletzung ein Spiel pausiert. "Das war das James-Game, so er spielen und attackieren konnte", analysierte Coach Kevin McHale. "Er war der einzige, der gleich einen Rhythmus hatte."

In der Tat: Harden markierte 17 Zähler im ersten Viertel und verwandelte dabei 4/4 von der Linie. "Ich war in der Zone und habe es gefühlt", so Harden lapidar. "Leidtragender" des Harden-Runs war Jeremy Lin. Nach seinem Karriererekord von 38 Punkten am Montag kam er nur auf 10 Zähler, 6 Assists und 5 Rebounds.

Bei den Wizards geht es nur langsam voran: Bradley Beal (20) und Emeka Okafor (19) punkteten ordentlich, sie trafen 80 Prozent ihrer Freiwürfe, doch aus dem Feld (35/89) und von Downtown (7/25) brauchen sie zu viele Versuche. Heute kamen sie aber schlichtweg mit Harden nicht klar.

Minnesota Timberwolves (10-9) - Denver Nuggets (11-12) 108:105

Kevin Love von der Rolle, aber Minnesota siegt dennoch. 3/17, so die miserable Wurfquote des Wolves-Stars gegen die Nuggets. Von den Rängen bekam Love sogar höhnische Rufe um die Ohren. Es gibt halt so Tage... Aber Nikola Pekovic (22 Punkte, 11 Rebounds) und JJ Barea (17 Punkte, 8 Assists, 5 Rebounds) sprangen ein.

Kenneth Faried markierte starke 26 Punkte und 14 Rebounds für die Nuggets. Ausgerechnet er war es aber auch, der den Dreier zur Overtime verschoss. Denver ließ an der Linie zu viel liegen (14:24). Das war die einzige Quote, bei der Minnesota (30/37) wirklich überzeugte. Aus dem Feld knackten sie die 40-Prozent-Marke nicht.

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