Harden sauer: "So geht es nicht!"

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16. Januar 201313:37
Auch gute Offensivleistungen von Harden und Lin halfen den Rockets gegen die Clippers nichtGetty
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Erneut ohne Chris Paul fahren die Clippers einen Sieg ein - und verärgern Houstons James Harden. Die Denver Nuggets rechtfertigen immer mehr die Vorschusslorbeeren und besiegen Portland nach Verlängerung, die Indiana Pacers nehmen die Charlotte Bobcats auseinander und Brooklyns Lauf geht auch gegen Toronto weiter. Die Philadelphia 76ers erhalten von den New Orleans Hornets einen weiteren Dämpfer.

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Houston Rockets (21-18) - L.A. Clippers (30-9) 109:117

Die Clippers lassen sich weiter von nichts und niemandem aufhalten. Nicht von einem Playoffteam wie den Rockets, nicht von der Verletzung Chris Pauls. Der Star-Point-Guard verpasste mit einer Knieschwellung sein zweites Spiel in Folge.

Eric Beldsoe startete erneut an seiner Stelle und lieferte mit 19 Punkten, 7 Rebounds, 5 Assists und 2 Steals ordentlich ab, auch Blake Griffin kam auf 19 Zähler. Absolut überragend aber spielte Jamal Crawford: Der sechste Mann traf 11 seiner 20 Würfe und steuerte 30 Punkte bei.

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Erstaunlich: Ist Crawford Clippers-Topscorer haben die Kalifornier in diesem Jahr eine Bilanz von 11-1. "Es liegt am Team, nicht an mir", blieb der Scharfschütze aber bescheiden. "Scoren ist doch die leichteste Aufgabe. Meine Jungs sind es doch, die die wirklich harte Arbeit machen und mich erst in diese Position bringen."

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Im dritten Viertel setzte sich der Gast entscheidend ab (32:18), Anfang des vierten Abschnitts wuchs der Vorsprung auf 20 Punkte. Am Ende des Tages waren die löchrige Defense und Houstons Unfähigkeit von der Freiwurflinie (14 von 25) entscheidend.

James Harden war natürlich wieder Topscorer der Hausherren (23), Jeremy Lin verbuchte ein Double-Double (12 Punkte, 10 Assists). Houston hat vier Spiele in Folge verloren, und mit sieben Auswärtspartien in den nächsten neun Spielen einen äußerst zähen Rest-Januar vor sich. Eine echte Feuertaufe für die jungen Rockets.

"Nach drei Auswärtsniederlagen hatten wir zu Hause die Chance, wieder in die Spur zu finden", war Harden verärgert. "So geht es nicht, speziell in der Defense müssen wir mehr bringen. Man muss in dieser Liga verteidigen, um Spiele zu gewinnen. So einfach ist das."

Denver Nuggets (24-16) - Portland Trail Blazers (20-18) 115:111

Home Sweet Home. Die Nuggets haben dieser Tage überwiegend Heimspiele, und schon pflügen die Jungs aus der Mile-High City durch die Liga. Nach sechs Siegen in Folge - und das gegen durchaus kompetente Gegner - darf man getrost behaupten, dass Denver im Rennen um Platz vier im Westen angekommen ist.

Memphis und Golden State liegen zwar noch knapp vorn, das kann sich aber schnell ändern. Mit acht weiteren Heimspielen in den nächsten zehn Partien vor der Brust sind die Aussichten der George-Karl-Truppe jedenfalls blendend.

Doch nun zum Spiel: Portland erwies sich als der erwartet schwere Gegner. Die beste Starting Five der Liga punktete einmal mehr geschlossen zweistellig (LaMarcus Aldridge: 28), J.J. Hickson verbuchte gar ein Double-Double (19 Punkte, 13 Rebounds).

Allerdings, und das ist auch nichts Neues, kam fast nichts von der miesesten Bank der Liga: 12 Punkte zur Unterstützung der Starter ist schon ziemlich mau, Denver (28) hat da ganz andere Möglichkeiten. Allein Wilson Chandler (13) machte mehr Punkte als Portlands Reservisten.

Ty Lawson (24 Punkte, 12 Assists) und Danilo Gallinari (25 Punkte) waren mal wieder richtig gut drauf. Die beiden stehen fast sinnbildlich für den bisherigen Saisonverlauf: Beiden waren schwach gestartet, hatten vielleicht die größten Probleme mit den ganzen Auswärtsspielen zu Beginn. Zudem hatte Lawson mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen, beim Italiener zwickt es sowieso fast immer irgendwo.

Aber seit die Nuggets wieder vermehrt im Pepsi Center spielen, läuft es. Manimal Kenneth Faried trug übrigens ein Double-Double bei (21 Punkte, 11 Rebounds). JaVale McGee sorgte am Ende mit einem überragenden One-Hand-Alley-Oop-Dunk für die Vorentscheidung.

Charlotte Bobcats (9-29) - Indiana Pacers (24-15) 76:103

"Grantlands" Zach Lowe stellt dieser Tage die Frage: Kann Indiana um den Titel mitspielen? So weit ist es schon gekommen mit den Pacers, die trotz der starken Playoffs 2012 viele nicht auf der Rechnung hatten.

Ein Sieg gegen die Bobcats (13 Heimpleiten in Folge!) ist für einen Titelanwärter natürlich Pflicht, und um den Kantersieg sicherzustellen, öffnete Center Roy Hibbert (18 Punkte) freiwillig die Geldbörse: In den Schlussminuten bot er jedem der fünf Spieler auf dem Court 100 US-Dollar an, wenn Charlotte unter 80 Punkten gehalten würde.

Gesagt, getan. "Ich halte mein Wort, ein Hibbert bezahlt immer seine Schulden", so Hibbert mit einem Lächeln. "Ich denke, ich werde einen Geldautomaten aufsuchen müssen."

Die Partie war aber auch so komplett einseitig. Zur Halbzeit waren die Weichen gestellt, nach dem dritten Viertel (33:17) war alles klar. Einer der entscheidenden Unterschiede: die Rebounds (60:31). "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir an den Brettern mal so schlecht ausgehen haben", grübelte Ben Gordon.

"Selbst unsere Guards hauen sich da voll rein, 18 Offensivrebounds bedeuten 18 zusätzliche Wurfchancen", war Hibbert begeistert.

Noch erregter ob der Leistung war ausgerechnet der sonst souveräne Coach Frank Vogel: "Unsere Defense ist ein Biest, wir führen die Liga in verschiedenen Kategorien an. Wir sind groß, unsere Jungs wollen wirklich die Nummer eins sein. Und vorne sind wir durchaus in der Lage heiß zu laufen. Und schaut Euch an, was heute passiert ist. Dazu kamen 19 Fastbreak-Punkte in der ersten Hälfte, darauf haben wir zuletzt den Fokus gelegt. WIr sind gut drauf."

Für die Bobcats kamen Gerald Henderson auf 15 sowie Kemba Walker und Ramons Session auf 13 Punkte, aber die Partie war so klar, dass Vogel alle 13 Spieler einsetzen konnte, bis auf Dominic McGuire punktete jeder. Sogar Ex-Bayern-Spieler Ben Hansbrough (3), der per Dreier den Schlusspunkt setzte.

Brooklyn Nets (23-15) - Toronto Raptors (14-24) 113:106

Bisher wurden die Nets angesichts der miesen Gegner, die sie bei ihrem aktuellen Lauf geschlagen haben, nur schlecht geredet. Aber irgendwann muss man vielleicht akzeptieren, dass das Team unter P.J. Carlesimo wirklich langsam zusammenfindet.

Brooklyn hat jetzt sieben Spiele in Serie gewonnen, und Toronto ist trotz der mageren Bilanz nun keine allzu leichte Aufgabe. Und wenn die Nets-Version der Big Three aufspielt wie gegen die Raptors, dann könnte noch einiges gehen.

Brook Lopez markierte 22 Punkte, Deron Williams und Joe Johnson jeweils 21 auf dem Weg zu einem halbwegs sicheren Sieg. Neben den drei Stars trumpfte Andray Blatche auf (14), Rookie Mirza Teletovic punktete zum zweiten Mal in den letzten fünf Spielen zweistellig (10).

"Wir haben einen guten Lauf, pushen uns gegenseitig und spielen sehr ansehnlichen Basketball", war Johnson begeistert. "Hoffentlich geht das so weiter. Ich bin jedenfalls sicher, dass jeder bei uns gerade richtig Spaß hat."

Torontos Coach Dwane Casey ging bei der Fehleranalyse etwas mehr ins Detail: "Wir haben - eigentlich untypisch - zu oft den Ball verloren, und die Nets haben daraus jedes Mal Kapital geschlagen."

In der Tat machten die Nets 24 Punkten nach Ballverlusten und schraubten die Quote mit 18 Fastbreak-Punkten nach oben. Für die Raptors machte Kyle Lowry (21 Punkte) ein sehr ordentliches Spiel, vier weitere Spieler kam auf zweistellige Punkte.

Philadelphia 76ers (16-23) - New Orleans Hornets (12-26) 99:111

"Wir sind so langsam alle gesund, und können so als Team zusammenwachsen", sagte Greivis Vasquez (23 Punkte, 9 Assists) nach dem beeindruckenden Sieg der Hornets in Philly. "Wir haben Spieler, die so richtig aufdrehen können. Und unsere Energie ist unser größter Trumpf, Jugend kann auch ein Vorteil sein."

Im Dezember waren die Hornets noch am Boden, im Januar spielt das Team von Coach Monty Williams phasenweise wie ein Playoff-Team. "Wir steigern mit jedem Spiel die eigene Erwartungshaltung", ist sich Eric Gordon (19) klar. "Wenn wir konstant und abgeklärt spielen, und das mit unserem Zusammenhalt paaren, dann sehe ich eine positive Zukunft für uns."

Davon kann in Philadelphia keine Rede sein. Nach dem Überraschungssieg über Houston zeigte die Sixers gegen die Hornets wieder ihre hässliche Fratze, Seit Ende November konnte die Truppe nicht mehr zwei Spiele in Folge gewinnen.

"Das Frustrierende ist, dass ich nie weiß, was ich von meiner Mannschaft bekomme", so Coach Doug Collins, der eben auch das Potenzial seiner Mannschaft kennt. Schon nach dem ersten Viertel (28:35) hatte man irgendwie das Gefühl, absehen zu könne, wohin die Reise geht.

Im schwächeren Osten muss man Philadelphia für das Playoff-Rennen natürlich trotz allem nicht abschreiben, zumal die Aussichten auf Siege derzeit nicht so schlecht sind: Es folgen in den nächsten elf Partien nämlich zehn weitere Heimspiele, Ende des Monats geht es nacheinander gegen Washington, Sacramento und Orlando.

Zudem sorgte die Meldung, dass Andrew Bynum nach dem All-Star-Break erstmals für die Sixers spielen könnte, für durchaus positive Stimmung.

Der NBA-Spielplan im Überblick