Nach dem spektakulären Finish gegen die Cleveland Cavaliers mit dem Buzzer-Beater von Jeff Green lieferten die Celtics gegen Atlanta eine über weite Strecken souveräne Leistung ab. Nach einem kurzzeitigen Rückstand zu Beginn kämpfte sich Boston zurück und erarbeitete sich noch vor der Halbzeit dank Jason Terry (24 Punkte) einen komfortablen Vorsprung, den sie bis zum Ende nicht mehr abgeben sollten.
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Paul Pierce gelang ein Triple-Double (20 Punkte, 10 Rebounds, 10 Assists) - und auch Green, der mit 27 Punkten bester Scorer des Spiels war, durfte erneut glänzen. Der heimliche Star des Spiels und absoluter Publikums-Liebling war allerdings Shavlik Randolph. Der Forward, der bis vor kurzem noch bei den Foshan Longlions in China gespielt hatte, hängte sich unglaublich rein. Am Ende hatte er nach 21 Minuten stattliche 9 Punkte, 13 Rebounds und 2 Blocks auf dem Konto.
Bei den Hawks waren Josh Smith (18 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assist) und Jeff Teague (17 Punkte, 7 Assists) die bestimmenden Spieler. Von der Bank zeigte Mike Scott mit 19 Punkten eine gute Leistung.
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Die Reaktionen:
Jason Terry (Celtics): "Natürlich war das vor allem ein Offensiv-Shootout. Allerdings haben wir auch deshalb gewonnen, weil wir in der Defense stark reingegangen sind. Besonders Jungs wie Randolph. Seine Spielweise macht einen Stolz, ein Celtic zu sein. Nur wenn wir so hart spielen und als Team gut zusammenarbeiten, können wir gewinnen."
...über seine eigene Leistung: "Was meine eigene Leistung angeht: endlich! Ich hatte bisher nicht so gut gespielt, wie ich es eigentlich von mir erwarte. Aber jetzt bin ich da. Und wenn wir einen Playoff-Run hinlegen können, dann war es ja gerade noch rechtzeitig."
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Vor dem Tip-Off:
Bei den Celtics darf Green, zuletzt mit seinem Buzzer-Beater gegen die Cavaliers der Game-Winner, von Beginn an ran. Kevin Garnett (Knöchel) muss vorerst weiter pausieren. Coach Doc Rivers beginnt Big und setzt neben Green auf Brandon Bass, Chris Wilcox, Paul Pierce und Avery Bradley. Bei den Hawks fällt Al Horford (Magen-Darm) aus. In der Starting Five: Josh Smith, Ivan Johnson, Johan Petro, DeShawn Stevenson und Jeff Teague.
4.: Was für ein Block von Bass! Er eilt quer über den Court und knallt Teague das Ding vor der Nase weg. Hier geht es gleich ordentlich zur Sache. Kurz zuvor war bereits Bradley auf der anderen Seite in die Lane gezogen und von Johnson unsanft aus dem Weg geräumt worden. Unterhaltsamer Beginn - und 7:6 für die Celtics.
7.: Ganz starker Pass von Green aus vollem Lauf in die Paint auf Wilcox - und der ist einfach schneller als alle Hawks-Verteidiger. Der Hochgeschwindigkeits-Layup rollt kurz auf dem Rim entlang und fällt. 23:19 Celtics.
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11.: Slam von Smith! Ganz feiner Pass von Korver direkt unter den Korb, hier wartet Smith und scheppert den Ball in den Korb. Gleich danach: Noch einmal Korver. Diesmal bekommt er Downtown völlig frei den Ball - und versenkt. 30:30.
16.: Baaaam! Gerade als die Hawks einen guten Run starten, schlägt Boston zurück. Terry mit dem Doppelschlag von Downtown, dazu ein Steal von Pierce - und der Driving-Slam von Williams. So wird in weniger als einer Minute aus einem Sechs-Punkte-Rückstand eine Zwei-Punkte-Führung. 42:40 Celtics und ausgelassene Stimmung im TD Garden.
23.: Größte Führung der Celtics - und das vor allem dank Jason Terry. Immer wieder wird er von seinen Teamkollegen hinter der Dreierlinie in Szene gesetzt. Vier von fünf Versuchen von Downtown sitzen. Die Celtics mit 11 Punkten vorne.
29.: Hui, nettes Play von Randolph. Gerade erst für den mit vier Fouls belasteten Wilcox ins Spiel gekommen, behält er am offensiven Brett die Ruhe, pflückt den Rebound, findet den offenen Bass - und drin. Und dann legt er auf der anderen Seite gleich noch einmal nach. Unglaublicher Block gegen Johnson und danach noch den Ball gerettet. 71:63 Boston.
35.: Ach komm! Schon wieder Randolph mit dem Rebound. Diesmal setzt er sich gleich gegen drei Verteidiger durch, pflückt den Ball herunter und verwandelt den Layup. Haben die Celtics hier einen neuen Center gefunden? Der Garden feiert jedenfalls bereits. Ist aber auch kein Wunder. Boston nämlich wieder mit 12 Puntken vorne.
41.: Jetzt mal wieder die Hawks. Korver mit einem Inside-Pass auf Scott, der von Pierce gefoult wird. Gleich beim nächsten Spielzug spielt Korver gleich wieder in der Hauptrolle. Diesmal zieht er selbst in die Lane - und verwandelt den Layup. Korver gegen die Celtics. Das passt einfach. Atlanta wieder bis auf acht Punkte dran.
45.: Jeff Greeeeeen! Die Celtics spielen die Uhr runter und warten bis zur letzten Sekunde, um abzuschließen. Bass quer über den Court nach außen auf Green in der Corner, der steigt hoch und verwandelt den Dreier. Mit auslaufender Shotclock. Danach gleich ein Turnover der Hawks - und der Jumper von Pierce. 114:101. Das dürfte es gewesen sein.
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Der Star des Spiels: Jason Terry. Gegen sein ehemaliges Team lieferte JET besonders in der ersten Halbzeit eine blitzsaubere Leistung ab und trug mit seinem Dreier-Hagel (5/7) zur komfortablen Führung der Celtics bei. Immer wieder fand er den freien Raum und konnte so unbedrängt abschließen. Die von ihm mit herausgearbeitete Führung sollte bis zum Ende des Spiels halten. Dass Paul Pierce ebenfalls richtig stark war, muss man bei seinen Stats kaum noch erwähnen. Bemerkenswert: Shavlik Randolph. Der NBA-Rückkehrer war besonders am Brett eine Macht und spielte harte Defense.
Der Flop des Spiels: DeShawn Stevenson. Eigentlich war er kaum zu sehen, traf in 23 Minuten lediglich einen seiner sechs Würfe und leistete sich dazu noch einen Turnover. Natürlich erwartet man vom Hawks-Guard keine Wunder, dennoch war es am Ende einfach zu wenig. Insgesamt enttäuschten allerdings neben Stevenson mit Johnson und Petro auch die übrigen Starter, die nicht Smith und Teague hießen. Sie wurden von der Bank (Scott, Mack, Tolliver) in den Schatten gestellt.
Analyse:
Punkte, Punkte, Punkte. Beide Teams starteten mit hohem Tempo in die Partie und lieferten dem Publikum mit insgesamt 62 Punkten alleine im ersten Viertel unzählige Highlights. Boston verwandelte mehr als 54 Prozent seiner Würfe aus dem Feld. Bei den Hawks fielen 66 Prozent der Dreier und knapp 50 Prozent aus dem Feld.
Zu Beginn des zweiten Viertels dann ein Run der Hawks, der Atlanta in Führung brachte. Auf der anderen Seite leisteten sich die Celtics aber auch einige wilde Spielzüge, bei denen sie den Ball oftmals nur knapp im Spiel halten konnten - oder sich Turnover erlaubten. Das hielt allerdings nicht lange. Nur wenig später drehte sich die Situation komplett. Boston stellte auf Zone-Defense um und ging selbst auf einen 12:1-Run. Besonders Williams und Terry sorgten in dieser Phase für Unruhe.
Ermöglicht wurde dies durch die extrem intelligente Offense der Celtics. Immer wieder gelang es Boston, Mismatches zu kreieren und dadurch zu einfachen Würfen zu kommen. Besonders Terry profitierte davon und konnte reihenweise Dreier versenken. Insgesamt fielen in der punktreichsten Halbzeit der Saison für die Celtics knapp 64 Prozent von Downtown. Dadurch glichen die Celtics auch aus, dass sie ohne Garnett in der Defense Anfällig waren.
Nach der Pause schein beiden Teams dann etwas das Zielwasser ausgegangen zu sein. Zwar wurde weiter munter von außen geschossen, allerdings fiel kaum noch etwas. Besonders bei den Celtics. Deshalb waren sie auch die ersten, die die Paint wieder entdeckten. Zudem half es, dass sich Randolph scheinbar immer und überall Bälle greifen konnte. Je länger das Spiel dauerte, desto besser kam auch Jeff Green in Schwung. Am Ende hatte er 27 auf dem Konto.
Mitte des Schlussviertels witterten die Hawks dann doch noch einmal eine Chance, als sie durch Korver, Scott und Mack noch einmal bis auf sechs Punkte herankommen konnten. Ein möglicher Run wurde aber von den Celtics mit einem echten Hustle-Play unterbunden. Bradley erkämpfte sich den Ball von Mack, schafft es im Getümmel irgendwie den Spalding zu Terry (wem sonst) nach außen zu bringen. Der versenkte von Downtown. Gutes Teamwork bei den Celtics. Game done.
Größtes Problem der Hawks? Abgesehen von Teague und Smith kam von der Starting Five nicht viel. Petro, Stevenson und Johnson enttäuschten über weite Strecken. Und: Insgesamt war die kämpferische Leistung der Celtics deutlich stärker, Boston schein den Sieg von Beginn an einfach mehr zu wollen. Damit bleibt es dabei: In Boston können die Hawks einfach nicht gewinnen. Die letzten sieben Spiele im TD Garden gingen alle verloren.
Mit dem Sieg verschaffen sich die Celtics im Kampf um die besseren Playoff-Plätze weitere Luft auf die Milwaukee Bucks - und bleiben weiter im Rennen um Platz sechs im Osten. Auf die Hawks (aktuell auf Platz sechs) holen sie damit auf.