Die Denver Nuggets bauen ihre beeindruckende Siegesserie auf 13 in Folge aus und manövrieren sich in der Western Conference weiter nach oben. Ty Lawson (25 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists) und Kenneth Faried (13 Punkte, 15 Rebounds) stellten Denvers berüchtigte Dauerenergie zur Verfügung, während Andre Miller an seinem 37. Geburtstag mit 20 Punkten, 7 Rebounds und 9 Assists das doppelte Geschenk eintütete.
Oklahoma City führte in Halbzeit eins fast durchgehend, geriet aber direkt nach Wiederanpfiff ins Hintertreffen und erholte sich davon nicht mehr. Kevin Durant (34 Punkte, 14/16 FT, 7 Rebounds, 5 Assists) und Russell Westbrook (25 Punkte, 6 Assists) überzeugten. Kevin Martin erzielte 14 Zähler (4/7 FG).
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Alles beim Alten auf beiden Seiten. Oklahoma City beginnt mit Westbrook, Sefolosha, Durant, Ibaka und Perkins. Denver schickt Lawson, Iguodala, Gallinari, Faried und Koufos aufs Parkett.
5.: Thabo Sefolosha profitiert von OKCs hervorragender Ballbewegung und versenkt seinen zweiten Dreier in der Anfangsphase. 11:7 Thunder.
10.: Andre Miller mit dem Old School Post-Up gegen den athletischeren Westbrook. Denver verkürzt auf 22:20.
11.: Karl ahnt bereits Schlimmes, nachdem Durant auf 29:22 erhöht. Die Hausherren nutzen einen 12:4 Lauf, um sich erstmals leicht abzusetzen. Auszeit! Mal sehen, wie die Klumpen reagieren.
16.: Zwei Mal kurz gezwinkert, und Denver ist zu 8:0 Punkten in Folge gebraust. Erst Lawson, dann Brewer mit dem Fastbreak zum 38:36. So schnell geht das bei diesen Nuggets!
20.: Westbrook spielt im fünften Gang und zeichnet sich für einen Großteil der Thunder-Körbe verantwortlich. Sein nächster Drive endet mit einem weiteren Assist auf Perkins. OKC verwaltet die Führung.
30.: Iguodala mit einem weiteren Run-Out, und Denver hat das Spiel komplett aufgebrochen. 70:80 nach 15:4 Lauf zum Halbzeitauftakt. Die Thunder sind ratlos.
34.: Schon wieder Lawson, der die letzten 6 Nuggets-Plays initiiert und jetzt 22 Punkte auf seinem Konto hat. Denver zieht auf 74:87 davon.
36.: Was für ein Dunk von Jackson, der furchtlos gegen McGee zieht und zum Ende des Viertels auf 82:89 verkürzt.
45.: OKC lässt zwei gute Chancen aus, auf 3 Punkte oder weniger zu verkürzen, als ein Offensivfoul von Durant und Sefoloshas vergebener Korbleger verhindern das.
47.: Miller richtet hier in der Schlussphase immensen Schaden an und bringt mit einem Sprungwurf in der Zone zum 97:107 wohl die Vorentscheidung. Denver braust seinem 13. Sieg in Folge entgegen.
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Der Star des Spiels: Ty Lawson. Der Nuggets-Dynamo bot dem exzellent aufspielenden Westbrook Punkt für Punkt Paroli und brachte sein Team mit 22 Punkten nach drei Vierteln auf Siegeskurs. Seine furchtlosen Drives machten Räume frei und entblößten Oklahoma Citys Anfälligkeit direkt am Ring, wo Denver 72 Punkte erzielte. Lawson traf 8 von 13 aus dem Feld (2 Dreier), 7 von 7 Freiwürfen und blieb ohne einen einzigen Ballverlust.
Der Flop des Spiels: Serge Ibaka. OKC hatte Denvers athletischer und energischer Big-Man-Riege nichts entgegen zu setzen. Ibaka versteckte sich mit mickrigen 6 Punkten und 2 Rebounds, während Faried auf der Gegenseite das Glas putzte und sein Team insgesamt 17 Offensivrebounds pflückte. 72 Punkte in der Zone für Denver - das passiert nicht, wenn Ibaka nur halbwegs Normalform erreicht.
Oklahoma City Thunder vs. Denver Nuggets: Hier geht's zum BOXSCORE
Analyse: Mit dem 114:104 Auswärtssieg in Oklahoma City stellte Denver nicht nur die längste Erfolgsserie der NBA-Franchise-Geschichte auf, sondern pirschte sich in der Northwest Division nach dem dritten Sieg in vier direkten Duellen auch noch bedrohlich nahe an die Thunder heran. Der Vorsprung des amtierenden Western Conference Champions beträgt nur noch 3,5 Siege.
OKC fand dank knackiger Ballbewegung schnell ins Spiel und führte dank Westbrooks dynamischem Playmaking und hoher Treffsicherheit von außen und aus dem Feld (59,1 Prozent im Auftaktviertel) zunächst komfortabel. Martin baute den eigenen Vorsprung auf zwischenzeitlich 10 Punkte aus (38:28), als er einen unorthodoxen Runner von der rechten Seite versenkte. Oklahoma City hatte in 17 Partien 16 Mal triumphiert, wenn es nach dem ersten Viertel 30 Punkte oder mehr erzielt hatte.
Die Nuggets demonstrierten aber eindrucksvoll, dass ein 10-Punkte-Vorsprung gegen sie nur eine Luftspiegelung ist - selbst wenn sie im zweiten Spiel eines Back-to-Back auswärts ran müssen. Lawson zog ein ums andere Mal das Tempo an (15 Zähler zur Halbzeit) und half so, den Offensivschwerpunkt dahin zu verlagern, wo Denver sich wohlfühlt wie ein Yeti im Schnee: in die Zone.
Das Team von George Karl verkürzte mit einer beeindruckenden Layup- und Dunkdemonstration auf 66:65 zur Pause und machte nach Wiederanpfiff genau dort weiter, wo es vor ihm aufgehört hatte. Ein vorentscheidender 12:2 Lauf, orchestriert von Gallinari und Iguodala, zwang Thunder-Coach Scott Brooks, zwei Auszeiten innerhalb kürzester Zeit zu verbraten.
Die Thunder kamen, angetrieben von Durant und Westbrook, nach zwischenzeitlichem 74:87 Rückstand zwar noch einmal auf 97:102 heran, vergaben aber mehrere gute Möglichkeiten, das Spiel noch enger zu gestalten. Das Schlussviertel gehörte dann Veteranen-Guard Andre Miller, der 13 seiner 20 Punkte und 6 Rebounds im Vierten erzielte und das Spiel mit 5 von 6 Freiwürfen in den letzten 1:09 Minuten auf Eis legte. Miller spielte abgezockt und war trotz seiner langsameren Beine den jüngeren Akteuren stets ein paar geistige Schritte voraus.Denver erzielte unglaubliche 72 Punkte in der Zone und verteilte 23 Assists bei nur 12 Ballverlusten - beides Markenzeichen dieser starken Nuggets-Edition, ebenso wie die beneidenswerte Tiefe des Teams: alle neun eingesetzten Akteure erzielten mindestens 6 Punkte, gleich sechs punkteten zweistellig. Oklahoma City verfehlte nach 4/7 Start von Außen seine letzten 18 Dreierversuche im Spiel und verlor erst zum 5. Mal in 35 Heimpartien.
Die Nuggets sind derweil seit dem 22. Februar ungeschlagen und haben in der Zwischenzeit unter anderem die Grizzlies, Clippers, Knicks, Lakers, Thunder (zwei Mal) und Bulls bezwungen. 13 Siege in Folge - so viele haben in dieser Saison nur die Miami Heat (23) und Los Angeles Clippers (17) erreicht. Denver hat die Chance, den eigenen Run gegen Philadelphia, Sacramento und New Orleans weiter auszubauen.