Die San Antonio Spurs bezwingen dank Tim Duncan die Cavaliers. Memphis geht auf dem Zahnfleisch und die Celtics feiern eine Saison-Premiere. Außerdem: ein Bewerbungsschreiben von Wizard Martell Webster.
San Antonio Spurs (51-16) - Cleveland Cavaliers (22-44) 119:113(Boxscore)
Kein Tony Parker. Keine harte Defense. Kein Problem, zumindest gegen die Cavaliers. San Antonio konnte sich im Duell mit Cleveland auf Oldie but Goldie Tim Duncan verlassen. Der Forward verbuchte 30 Punkte, 12 Rebounds und 5 Blocks und war der Hauptgrund für den Spurs-Sieg.
"Tim hat uns den Arsch gerettet. Er war überragend und hat uns getragen", so Coach Gregg Popovich, der im zweiten Viertel ejected wurde, als er nach einem Foul-Call heftig reklamierte. Unterstützung bekam Duncan von Kawhi Leonard (24 Punkte, 13 Rebounds) und Manu Ginobili (14 Punkte, 10 Assists).
Die Gastgeber hatten sich die Angelegenheit im Vorfeld wohl dennoch deutlich einfacher vorgestellt. Ohne Kyrie Irving und Anderson Varejao sollten die Cavs kein großer Gegner sein. Von wegen! Cleveland führte fünf Minuten vor dem Ende sogar.
Mit einem 19:12-Lauf zog San Antonio allerdings doch noch den Kopf aus der Schlinge. Richtig zufrieden war allerdings niemand. "Wir müssen besser spielen. Die Playoffs stehen kurz bevor, und wir sind momentan nicht in einer guten Verfassung", wurde Ginobili nach der Partie deutlich.
Die Spurs, die in der Western Conference 1,5 Spiele vor OKC liegen, haben weiterhin den Top-Seed fest im Blick. Dafür wird aber wohl eine bessere Defense notwendig sein.
Washington Wizards (23-42) - Phoenix Suns (22-45) 127:105(Boxscore)
Martell Webster betont immer wieder, wie toll es doch wäre, auch in der nächsten Saison das Trikot der Wizards zu tragen. Das kann man verstehen oder auch nicht - gegen Phoenix lieferte der Forward aber schon mal ein beeindruckendes Bewerbungsschreiben ab.
Webster hatte am Ende 34 Punkte (Karriere-Bestleistung) und insgesamt 7 Dreier auf dem Konto und damit gehörigen Anteil an Washingtons vierten Heimerfolg in Serie. Er ist zudem erst erste Wizard, der in dieser Saison die 30-Punkte-Marke knackte.
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"Ich habe eine tolle Zeit hier. Die Stadt ist großartig, die Fans sind klasse, und die Teamkollegen sind unglaublich. Ich würde gerne hier bleiben", so der 26-Jährige, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft.
Neben Webster (10/18 FG) konnte vor allem John Wall (17 Punkte, 8/11 FG, 11 Assists) und Emeka Okafor (17 Punkte, 10 Rebounds) überzeugen, die jeweils ein Double-Double auflegten.
Die Suns befinden sich dagegen weiterhin in einem Abwärtstrend. In Washington setzte es bereits die vierte Pleite in Folge. Phoenix, das in Michael Beasley seinen besten Scorer hatte (21 Punkte, 7/12 FG) hatte, hat damit die Rote Laterne in der Western Conference inne.
"Es war peinlich. Ich muss es so hart sagen. Und meine Jungs denken genauso", fand Head Coach Lindsey Hunter deutliche Worte.
Boston Celtics (36-29) - Charlotte Bobcats (14-52) 105:88(Boxscore)
Es klingt komisch, entsprach aber der Realität. Die Celtics hatten vor ihrem dritten Duell mit Charlotte in dieser Saison noch keinen Sieg gegen das schlechteste Team der NBA eingefahren. Das sollte sich ändern - und das änderte sich auch.
"Wir hatten das Gefühl, dass wir etwas gutzumachen haben. Das haben wir geschafft", so Paul Pierce, der ein starkes Allround-Game hatte. Nach 14 Punkten, 8 Assists und 6 Rebounds in den ersten drei Vierteln durfte sich der Forward im Schlussabschnitt das Geschehen von der Bank aus anschauen.
spoxDoch Pierce war nicht der alleinige Grund für den souveränen Erfolg über die Bobcats. Bostons komplette Starting Five scorte zweistellig. Am Ende hatte sogar jeder Spieler der Gastgeber mindestens 5 Zähler auf dem Konto.
Die einzige Ausnahme war Kevin Garnett, der zwar im offiziellen Lineup stand, auf Grund einer Oberschenkelzerrung nicht zum Einsatz kam. Für die Bobcats reichte es aber auch ohne KG. "Wir wollten uns unbedingt revanchieren", so Jeff Green, der für KG in der Startformation stand und die Partie mit 10 Punkten beendete.
Charlottes Coach Mike Dunlap, bemängelte indes die schwache Defense seiner Mannen: "Das war einfach nur enttäuschend, wie wir in der Verteidigung agiert haben. Das machen wir normalerweise besser." Die Bobcats haben damit 12 der letzten 13 Begegnungen verloren.
Seite 2: Grizzlies gehen auf dem Zahnfleisch
Philadelphia 76ers (25-40) - Indiana Pacers (40-26) 98:91(Boxscore)
18 Punkte. 8 Assists (Saison-Bestleistung). 16 Rebounds. 7 Blocks. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Spencer Hawes beim Sixers-Erfolg über Indiana fast überall seine Finger im Spiel hatte. Der Center untermauerte damit seine Stellung als Anführer im Locker Room, nachdem Philly die komplette Saison bereits mit Verletzungen zu kämpfen hat.
"Das war bislang ein schweres Jahr für uns. Aber wir werden langsam ein echtes Team. Mir gefällt, wie sich das entwickelt. Wenn wir uns darauf konzentrieren, könnte die Zukunft rosig werden", so Hawes, der das Duell gegen Roy Hibbert für sich entschied. Der Pacers-Big-Man erzielte zwar 25 Punkte und schnappte sich 10 Rebounds, fand aber nie seinen Touch und traf nur 9 seiner 26 Würfe.
Ebenfalls stark beim erst dritten Sixers-Sieg in den letzten 15 Partien: Jrue Holiday mit einem Double-Double (27 Punkte, 12 Assists). Die Entscheidung fiel zu Beginn des vierten Viertels, als die Gastgeber mit einem 19:4-Run davonzogen.
Zwar verkürzte Paul George 33 Sekunden vor dem Ende mit einem Dreier noch mal. Philly behielt allerdings die Nerven und setzte sich damit zum ersten Mal in dieser Saison gegen die Pacers durch.
Utah Jazz (34-32) - Memphis Grizzlies (44-21) 90:84(Boxscore)
4 Spiele an 5 Tagen - die Grizzlies gehen auf dem Zahnfleisch. Das wurde auch in Salt Lake City deutlich. Memphis kämpfte zwar bis zum Schluss und gab alles, unter anderem Marc Gasols Schuh. Den Gästen fehlten aber am Ende ein paar Körner.
Es war die Szene der Partie: Der Spanier versuchte, mit seinem Schuh in der Hand Derrick Favors zu verteidigen, nachdem er ihn kurz zuvor verloren hatte. "Es war ein richtiger Kampf. Ein Typ verliert sein Schuh, holt ihn und spielt dennoch weiter. Mehr geht nicht", so Paul Millsap, der 13 Punkte machte und sich 8 Rebounds griff.
Die Jazz sorgten mit einem 8:0-Run im vierten Viertel für eine kleine Vorentscheidung. Zwar brachte Jerryd Bayless, der mit 24 Punkten Topscorer der Partie war, die Grizzlies mit 8 Punkten in Folge noch mal in die Partie zurück. Der Guard leistete sich jedoch mit 38 Sekunden auf der Uhr einen folgenschweren Turnover.
"Es war eine bittere Pleite für uns. Wir waren in der Crunchtime einfach nicht clever genug", so Grizzlies-Coach Lionel Hollins, der zum Ende des vier Spiele andauernden Road Trips die zweite Pleite in Serie kassierte. Utah rückt dagegen den Lakers im Kampf um den letzten Playoff-Platz im Westen auf die Pelle. Der Rückstand beträgt momentan ein halbes Spiel.
Portland Trail Blazers (31-34) - Detroit Pistons (23-45) 112:101(Boxscore)
Die Trail Blazers leben noch und haben die Hoffnung auf die Playoffs noch nicht aufgegeben. Gegen Detroit fuhr Portland den erwarteten und eingeplanten Auswärtssieg ein. Angeführt von LaMarcus Aldridge, der mit 31 Punkten (13/21 FG) und 12 Rebounds ein Double-Double auflegte, fügten die Gäste den Pistons die achte Pleite in Folge zu.
Der Blick von Aldridge und Co. richtet sich allerdings bereits nach vorne. Auf die Trail Blazers wartet nun ein Fünf-Spiele-Road-Trip, der am Montag in Philadelphia beginnt. "Das Motto ist klar: Make-or-Break! In den nächsten Partien entscheidet sich wohl unsere Saison. Wenn wir unsere Leistung bringen, ist alles möglich", so Aldridge.
Bei den Pistons, die mit der Postseason längst nichts mehr zu tun haben, überragte Rodney Stuckey mit 32 Punkten (Saison-Bestleistung). Doch selbst die starke Performance des Guards reichte Detroit nicht für den erste Sieg im März.