Nachdem Jackson bei der Auswahl eines neuen Coaches von den L.A. Lakers im November übergangen worden war - die Kalifornier entschieden sich seinerzeit für Mike D'Antoni -, war es ruhig geworden um den 67-Jährigen.
Ein anderer Trainerposten kam nie in Frage, fortan sah man Jackson nur noch bei der Trauerfeier für den verstorbenen Lakers-Besitzer Jerry Buss, beim Jersey Retirement von Shaquille O'Neal und bei der 40-Jahr-Feier der Knicks-Mannschaft von 1973, zu der Jackson gehörte.
Jetzt könnte der Trubel um Jackson aber wieder größer werden, denn wie verschiedene amerikanische Medien berichten, sind die Toronto Raptors ganz wild auf den Ex-Coach.
Dabei geht es den Kanadiern gar nicht darum, einen neuen Trainer zu verpflichten. Dafür stünde Jackson wohl kaum zur Verfügung, der schon damals gegenüber den Lakers betonte, dass er aufgrund chronischer Hüftprobleme nicht alle Auswärtsspiele würde bestreiten können.
Leiweke: der Trumpf der Raptors
Die Raptors wollen Jackson vielmehr ins Front Office holen und ihm die Geschicke über das operative Geschäft überlassen. Und das wäre genau die Art von Job, die Jackson inzwischen vorschwebt.
Dabei hat er offenbar Pat Riley zum Vorbild, der weitreichende Kompetenzen bei den Miami Heat besitzt und die Richtung der Franchise damit entscheidend beeinflussen kann.
Die Besitzer-Gesellschaft der Raptors, Maple Leaf Sports and Entertainment, sieht sich beim Buhlen um Jackson offenbar in einer guten Position. Und warum auch nicht? Mit Tim Leiweke wurde unlängst ein neuer Präsident verpflichtet, der zuvor in L.A. gearbeitet hatte.
Dort half er mit, für die Lakers, Clippers und den NHL-Klub Kings das Staples Center bauen zu lassen. Später hatte er seine Hände im Spiel, als die Los Angeles Galaxy David Beckham in die MLS lockten.
Colangelo und Casey vor dem Abschied?
Leiweke ist ein bekannter Mann im US-Sport und kennt Jackson. Und der wiederum weiß, dass Leiweke stets in großen Dimensionen denkt. Und so klein die Raptors noch sind: Jackson hat erst kürzlich sein Interesse an einem solchen kleinen Team bekundet, "wo man Einfluss auf die Trainer hat und die gesamte Kultur, die die Franchise umgibt. Das wäre schon verlockend."
Laut eigener Aussage gibt es weitere Teams, wo Jackson unter Umständen ähnliche Möglichkeiten vorfinden könnte. Seattle sei unter Umständen der Markt, der die größte Konkurrenz darstellen könnte. Toronto hofft allerdings auf den Leiweke-Trumpf.
Ganz Toronto? Nein, General Manager Bryan Colangelo und Coach Dwane Casey würden sich vermutlich warm anziehen müssen, sollte Jackson tatsächlich nördlich der amerikanisch-kanadischen Grenze anheuern.
Colangelos Posten würde mehr oder weniger redundant, und ob Casey der Trainer ist, den sich Jackson für "sein" Team vorstellt, darf zumindest bezweifelt werden.