Darüber muss sich Schröder keine Sorgen machen. Der Point Guard hat seinen Vertrag längst in der Tasche. Selbst um ausreichend Spielzeit muss sich der Braunschweiger wohl kaum Sorgen machen. Zu überzeugend waren seine Auftritte in Las Vegas.
Schröder bestach durch ein facettenreiches Spiel und fand mit Turnierverlauf immer besser ins Spiel. Ausgezeichnete Pass-Fähigkeiten, Courtvision, Zug zum Korb und Verteidigung - der 19-Jährige zeigte alles. Einziger Kritikpunkt: Er zeigte es nicht als Paket, sondern oft häppchenweise auf die Partien verteilt.
Lob von Isiah Thomas
Doch das reichte zumindest in Las Vegas, um die Experten nachhaltig zu beeindrucken. "Viele Teams mit einem schnellen Spielmacher neigen dazu, immer aufs Tempo zu drücken, worauf sich eine Defense natürlich einstellen kann. Schröder scheint immer zu wissen, wann er schnell spielen, wann er langsam spielen muss", adelte beispielsweise Point-Guard-Legende und Co-Kommentator des US-Fernsehens Isiah Thomas den Deutschen.
"ESPN"-Experte Kevin Pelton lobte via Twitter: "Vielleicht gibt es in Las Vegas jemanden, der sich nicht in Dennis Schröders Spiel verliebt hat. Ich habe ihn noch nicht getroffen." Seine 5,6 Assists im Schnitt waren zweitbester Wert hinter den 7 Vorlagen von Dwight Buycks, allerdings durfte der Raptor nur in zwei Spielen ran.
Schröders Zusammenspiel mit Rookie-Center Lucas Nogueira brachte bereits einige Top-10-reife Aktionen hervor. Im weniger wilden Liga-Alltag dürfte die Assist-Quote prozentual zur Spielzeit weiter nach oben gehen und auch die TO-Rate von 3,4 ist im oftmals unsystematischen Spiel der Summer League kein Referenzwert.
Viel Ruhe am Ball
Seine Aktionen wirken weder überhastet noch wird er in brenzligen Situationen nervös. Anders als viele seiner Kollegen hat Schröder schon zwei komplette Spielzeiten in einer Profi-Liga hinter sich. Der Erfahrungsvorteil machte sich in der Spielermetropole bemerkbar.
Doch bei allem Lob, das dieser Tage auf den Point Guard einprasselt, sind auch seine Schwächen unübersehbar. Sein Wurf ist alles andere als konstant. In der K.o.-Runde war gut sichtbar, dass dies mittlerweile auch seine Gegenspieler registriert hatten.
Wurf als Schwachpunkt
Sie ließen ihm Platz, machten den Weg in die Zone zu und forcierten so Distanzwürfe von Schröder. Seine abschließende Quote von 34 Prozent aus dem Feld ist absolut ausbaufähig, ebenso sein Wert vom Perimeter (29,2 Prozent).
Wir sprechen nun mal auch von einem 19-Jährigen. In Atlanta wird er die nötige Zeit bekommen, sich zu entwickeln. Mit Jeff Teague hat er einen guten Lehrmeister vor der Nase, der aktuell noch um einiges besser ist, aber nicht so überragend, dass Schröder keine Chance hat, mittelfristig an ihm vorbeizukommen.
Schröder bringt das Rüstzeug für die NBA mit, das hat die Summer League gezeigt. Allerdings werden im Liga-Alltag noch ganz andere Aufgaben warten, hoffentlich nicht nur auf Schröder, sonderlich auch auf Harris.