LeBron James hat sich selbst einen Maulkorb verpasst: Er werde in dieser Saison nicht mehr über seine Ausstiegsklausel sprechen, erklärte der Titelträger von 2013 und 2012 - und ist nicht der Einzige. Vielmehr philosophierte der King über seinen Status in den Basketball-Geschichtsbüchern. Marc Cuban hat ganz andere Sorgen: Ein Verfahren wegen Insider-Börsengeschäften rückt immer näher. Dwight Howard ärgert sich über die Medien, Pop hat immer noch an den Finals zu knabbern, und: Die Raptors gehen neue Wege.
Verlässt LeBron James die Heat?
Als LeBron James vor drei Jahren sein Talent nach South Beach brachte, ließ er sich in seinen sechs Jahre dauernden Vertrag eine Ausstiegsklausel für 2014 schreiben. Er könnte Miami also schon im Sommer verlassen. Die Lakers? Eine Rückkehr nach Cleveland? Oder eine Dynastie mit den Heat?
"Ihr müsst diese Fragen ja stellen", sagte der Finals MVP am Montag beim Media Day seiner Franchise. "Aber ich werde mich nicht dazu äußern. Sobald wir diesen Zeitpunkt erreicht haben, werde ich mich dazu äußern. Aber im Moment finde ich es unpassend." Vor Juni 2014 will der 28-Jährige also stillhalten.
"Ich werde euch sagen, wie ich mit dieser Situation umgehe", so James. "Als ein Anführer in diesem Team bin ich es dieser Organisation und meinen Mitspielern schuldig, dass ich mich damit nicht befasse und nicht darüber spreche." Als er vor drei Jahren die Cleveland Cavaliers verließ, gab er seine Entscheidung in einem TV-Special auf "ESPN" bekannt und wurde dafür von vielen kritisiert.
James ist nicht der einzige Superstar, der den Heat theoretisch den Rücken kehren könnte: Dwyane Wade und Chris Bosh können ihre Verträge im Sommer ebenfalls auflösen. Kommt also Unruhe auf? "Das wird kein Problem sein", beteuerte James. "Die Jungs kennen meine Position und das ist alles, was zählt."
Und diese Position untermauerte LeBron noch einmal. "Ich möchte der Größte aller Zeiten sein. So einfach ist das. Ich noch weit davon entfernt, aber ich sehe schon das Licht." Schon häufiger erklärte James es zu seinem persönlichen Ziel, in einer Reihe mit Michael Jordan, Bill Russell und Co. genannt zu werden.
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Die markigen Worte sorgten schon häufiger für kontroverse Diskussionen. So sagte "His Airness" im Februar 2013, dass er dafür erst einmal Kobe Bryant überholen müsste. "Wenn man zwischen den Beiden wählen müsste, wäre es eine harte Entscheidung. Aber fünf Titel schlagen immer einen. Damit meine ich nicht, dass James keine fünf schafft, er schafft vielleicht sogar mehr, aber momentan sind fünf mehr als einer." Das ist nicht von der Hand zu weisen.
Jury im Cuban-Fall ausgewählt:
Marc Cuban wird sich in Kürze wohl vor einer Jury verantworten müssen. Dem Besitzer der Dallas Mavericks wird vorgeworfen, im Jahr 2004 aus Insider-Wissen über eine kanadische Internet-Firma Kapital geschlagen und damit Verluste in Höhe von über 500.000 Euro vermieden zu haben.
Der zuständige Richter hatte die Klage bereits im Jahr 2009 verworfen, in zweiter Instanz wurde der Fall wieder zurückgeschickt. Am Montag wurde nun eine zehnköpfige Jury ausgewählt. Sieben Frauen und drei Männer werden über den Fall entscheiden, einige äußerten sich bereits positiv über Cuban. Der 55-Jährige selbst bestreitet die Vorwürfe.
Anthony bleibt ebenfalls stumm
Neben LeBron hat auch ein zweiter Superstar Spekulationen über seine Zukunft abgelehnt: Carmelo Anthony könnte seinen Vertrag mit den New York Knicks ebenfalls im kommenden Jahr auflösen, aber: "Ich werde mich in dieser Saison nicht damit beschäftigen, über meinen Vertrag nachzudenken. Es gibt keinen Grund, darüber zu reden." Anthonys Maxime: "Wenn die Zeit gekommen ist, beschäftige ich mich damit."
In der Saison 2014/2015 würde Anthony bei den Knicks 23,3 Millionen Dollar verdienen. Nutzt er seine Ausstiegsklausel und unterschreibt einen Max Contract bei einer anderen Franchise, könnte er laut "ESPN" fast 96 Millionen Dollar für vier Jahre bekommen. Ein neuer Höchstvertrag bei den Knicks könnte über fünf Jahre laufen. Gesamtvolumen: über 129 Millionen Dollar.
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Die Knickerbockers haben bereits ihr Interesse daran bekundet, Anthony im Big Apple zu halten. Womöglich will der aber ebenfalls in einem "Superteam" spielen: Laut "ESPN" gibt es bei den Lakers den Wunsch, 2014 sowohl Anthony als auch James zu verpflichten, sollten beide ihre Ausstiegsklauseln nutzen.
Howard schimpft über Berichterstattung
Dwight Howard hatte sich in der Offseason dafür entschieden, die Lakers zu verlassen und bei den Houston Rockets um James Harden und Jeremy Lin anzuheuern. Medienberichten zufolge soll er sich bei der Entscheidung damals mehr als schwergetan und seine Meinung mehrmals geändert haben.
Dagegen hat sich der Center nun gewehrt. "Das war nicht der Fall", betonte Howard gegenüber "USA Today Sports". Ich war sehr wütend, als diese Berichte kamen, denn sie entsprachen nicht der Wahrheit. Ich habe mich am Vorabend der Veröffentlichung entschieden und sagte mir: Ich gehe zurück nach L.A. und setze mich mit (General Manager) Mitch (Kupchak) zusammen und zeige ihnen so meinen Respekt." Es habe keine Gedanken im Sinne von "Oh Mann, warte mal, lass mich noch einmal darüber nachdenken" gegeben.
Und warum hat er die Lakers verlassen? "Viele sagen: 'Naja, wenn er ein paar Jahre gewartet hätte, wäre es sein Team geworden'", so Howard. "Und ich dachte mir: In ein paar Jahren bin ich 30. Ich will nicht länger warten. Ich bin schon zehn Jahre in dieser Liga." Einen Spieler wie James Harden gebe es nicht einmal alle zehn Jahre. "Andere Teams haben eine ruhmreichere Geschichte, aber man gewinnt nicht die Spiele von heute mit den Ergebnissen von gestern."
Spurs trauern verpasster Chance nach
Vor drei Monaten vergaben die San Antonio Spurs buchstäblich in letzter Sekunde ihre Titelchance gegen die Heat. Hat man den Schock mittlerweile überwunden? "Man kann ohne weiteres sagen, dass ich jeden Tag daran gedacht habe", hat Coach Gregg Popovich nun zugegeben. "Ich frage mich, ob das wohl aufhört, ich warte sogar darauf, aber bisher ist es nicht passiert."
Am Dienstag beginnt das Training Camp der Spurs. Es wird die 18. Saison für "Pop" bei den Spurs.
Raptors polieren Franchise auf
Obwohl viele Fans und Experten eine Namensänderung der Toronto Raptors favorisieren - der Name wurde im Zuge des Jurassic Park-Booms in den 90ern ausgewählt - geht das Front Office erst einmal andere Wege. Wie der "Toronto Star" berichtet, wird das Team ein "Rebranding" durchlaufen, heißt: Neue Farben und neue Jerseys. Und der Name? "Wir werden uns auf jeden Fall damit befassen", sagte GM Masai Ujiri. "Das heißt nicht, dass wir uns darauf festgelegt haben, sondern dass wir darüber sprechen."
Außerdem gab das Team bekannt, dass der kanadische Rapper Drake als offizieller Botschafter des Teams fungieren wird. Der Grammy-Gewinner und langjährige Raptors-Fan ist begeistert: "Ich war ein Fan von Vince Carter. Von Damon Stoudamire. Von Tracy McGrady. Ich habe diese Franchise in Höhen und Tiefen unterstützt." Vor kurzem wurde außerdem bekannt, dass das All-Star-Wochenende 2016 in der kanadischen Großstadt ausgetragen wird.