Die Clippers dominierten die Partie von Beginn an. Chris Paul führte klug Regie und bediente immer wieder seine Schützen Jared Dudley und J.J. Redick. Die Bulls bekamen defensiv überhaupt keinen Zugriff und brachen in der zweiten Halbzeit komplett ein. Am Ende stand der höchste Sieg in der Teamgeschichte von Los Angeles.
Dudley war mit 21 Punkten bei einer überragenden Trefferquote (8/10) bester Werfer der Clippers. Redick erzielte bei ähnlich starker Quote 19 Zähler, aber der überragende Spieler war Paul mit 16 Punkten, 17 Assists und 2 Steals. Auf Seiten der Bulls war Luol Deng mit 22 Punkten bester Werfer. Dazu kamen 6 Assists. Carlos Boozer und Mike Dunleavy erzielten 14 Punkte.
Die Reaktionen:
Doc Rivers (Coach Clippers): "Wir sind rausgekommen und haben unglaublich gespielt. Ich glaube, dann mental zurückzukommen, ist schwierig. Das schaffen dann nur ein ganz paar Teams."
Joakim Noah (Bulls): "Es ist für uns alle hart ohne Derrick. Wir hoffen alle das Beste für ihn und schauen dann mal, wie es gelaufen ist. Derrick ist ein wichtiger Teil unseres Teams. Ich weiß genau, wie hart er für sein Comeback gearbeitet hat."
Tom Thibodeau (Coach Bulls): "Wir haben das schon zuvor geschafft. Das ist das dritte Jahr jetzt. Wir haben also schon Erfahrung damit. Aber wir müssen kämpfen. Das ist der erste Punkt - Fleiß, Kampf und Wille. Der Kern des Teams ist der gleiche Kern wie im Vorjahr."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Clippers-Coach Rivers vertraut dem üblichen Lineup. Es starten Paul, Redick, Dudley, Griffin und Jordan. Bei den Bulls ersetzt Hinrich Superstar Rose, der nach seinem Meniskusriss am Montag operiert wird. Dazu spielen Dunleavy, Deng, Boozer und Noah. Butler fehlte aufgrund einer Zehenverletzung.
4.: Die Wurfuhr läuft ab. Das ist Redick aber ganz egal! Der Guard schweißt den Dreier rein. 12:6 für die Clippers.
9.: Deng zieht energisch zum Korb und legt den Ball trotz Foul rein. Auch der Bonusfreiwurf sitzt, aber die Bulls liegen hinten. 20:27!
18.: Das sollte man besser nicht machen! Dunleavy steht frei am Perimeter und nagelt den Ball rein. Auf der anderen Seite trifft Paul. 48:41 für Los Angeles!
24.: Crawford verstolpert erst, trifft aber dann doch noch aus der Mitteldistanz. Die Clippers gehen mit einer deutlichen 65:52-Führung in die Pause.
29.: Das kann man so machen! Paul steht einen Meter hinter Dreier und trifft trotz Noahs Hand im Gesicht. Paul drückt dem Spiel seinen Stempel auf. 14 Punkte und 13 Assists jetzt schon! Ganz stark! 79:61 für die Clippers.
32.: Die Show beginnt! Paul mit dem Halfcourt-Alley-oop-Pass auf Jordan und der stopft den Ball durch den Korb. Das Spiel ist frühzeitig durch. 91:69 für Los Angeles.
46.: Mullens jagt noch einmal einen Dreier rein und hat sich damit als letzter Clippers-Spieler ins Scoreboard eingetragen. Das Spiel ist lange, lange durch. Die Bulls bekommen eine richtige Rutsche verpasst. 118:79!
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Der Star des Spiels: Chris Paul. Es ist schon beeindruckend, was der Point Guard in dieser Saison aufs Parkett legt. Zwar riss seine Double-Double-Serie am Vorabend gegen Sacramento, aber gegen Chicago startete er gleich eine neue - und die war beeindruckend. Paul erzielte 16 Punkte, dazu kamen 17 Assists. Egal wer es probierte, die Bulls bekamen CP3 nie in den Griff. Ebenfalls stark: Jared Dudley (8/10 aus dem Feld, 4/5 Dreier, 21 Punkte).
Der Flop des Spiels: Joakim Noah. In Abwesenheit von Derrick Rose müssen die Bulls die Scoringlast auf mehrere Schultern verteilen. Der Franzose duckte sich allerdings weg. Offensiv war nicht viel von ihm zu sehen und in der Defensive konnte der Center auch keine Akzente setzen. Dabei gilt Noah als Defensivanker der Bulls. Am Ende stand Noah bei 8 Punkten und 4 Rebounds.
Das fiel auf:
- Die Clippers kannten anfangs nur eine Devise: Run-and-Gun! Paul brachte den Ball nach vorne, passte zu Dudley, Redick oder Crawford und die nagelten drauf. Das funktionierte eigentlich während der gesamten Partie problemlos.
- Ging es mal ins Set-Play, spielten die Clippers häufig Pick-n-Roll. Griffin traf durchaus passabel aus der Mitteldistanz. Eine Weite, die ihm bekanntlich immer als Schwäche ausgelegt wird. So sammelte CP3 bereits im ersten Viertel 6 Assists und hatte bis zur Halbzeit 11 Vorlagen. Am Ende waren es 17.
- Boozer und Deng übernahmen die Scoringlast für Chicago. Deng zog immer wieder konsequent zum Korb und Boozer setzte sich häufig am Brett durch. In der zweiten Halbzeit ging die Quote bei Boozer aber konsequent runter.
- Die Bulls fingen den Rose-Ausfall im Kollektiv ab. Vor allem Hinrich machte das ordentlich. Natürlich hat der Combo-Guard eine ganz andere Spielweise als der Superstar, aber Hinrich besann sich auf seine Stärken, nahm offene Würde und suchte die freien Mitspieler. Backup Teague hatte dagegen einige Probleme und traf unglückliche Entscheidungen. Auch Deng übernahm Spielmacher-Aufgaben.
- Bulls-Rookie Snell bekam erstmals in dieser Saison eine Menge Spielzeit. Der Small Forward stand insgesamt 28 Minuten auf dem Platz, blieb aber eher unauffällig. Auf der anderen Seite feierte Jamison sein Saisondebüt, aber das verlief eher unglücklich.
- Chicago bekam überhaupt keinen Zugriff in der Defensive. Gerade die Verteidigung am Perimeter passte gar nicht. Dudley und Redick bekamen viel zu viele offene Würfe. Auch das Pick-n-Roll wurde viel zu selten unterbunden. Und da muss sich die gesamte Mannschaft an die Nase packen.