In der NBA rollt der Ball bereits wieder, und jetzt steht auch College-Basketball wieder in den Startlöchern. Ist der große Favorit aus Kentucky unschlagbar? Was bewirken die Regeländerungen? Und: "Wiggins-Mania" - warum der NBA-Draft 2014 einer der besten aller Zeiten sein könnte.
1. Übermacht Kentucky
Bevor wir in die Vollen gehen, muss ein kurzer Rückblick erlaubt sein. Im Finale des NCAA-Tournaments setzte sich im März Louisville mit 82:76 gegen die Michigan Wolverines durch. "Most Outstanding Player" wurde Luke Hancock mit 22 Punkten. Irgendwie ist nicht viel hängengeblieben, oder? Vielleicht auch deshalb, weil die Cardinals im Draft nicht gerade für Furore sorgten.
Titelverteidiger Kentucky erlebte im Frühjahr dagegen ein Desaster: 2012 hatte man mit Anthony Davis und Co. noch den Titel eingesackt, aber ein Umbruch im Team führte zu einer schwachen Bilanz (21-11), so dass man am Ende nicht zu den 68 besten Teams des Landes gehörte. Für Superstar-Coach John Calipari eine "demütigende Erfahrung".
spoxSo gut wie die Fab Five?
Das soll ihm in diesem Jahr nicht wieder passieren. Deshalb rüstete der 54-Jährige sein Team derart auf, dass der Konkurrenz angst und bange werden könnte. Mit Nerlens Noel und Archie Goodwin verlor er zwei Stars an den NBA-Draft - das könnte in einem Jahr ganz anders aussehen: Mit den Freshmen Julius Randle, den Harrison-Zwillingen auf den Guard-Positionen, Center Dakari Johnson, Shooter James Young, und und und... hat er einfach unfassbar viel Talent versammelt.
Wieviel? Der Hype um sein Team kommt schon vor dem ersten Spiel an die legendären Michigan "Fab Five" heran. "Das sind drei Top-Fünf-Spieler. Sechs Spieler mit der Höchstpunktzahl", staunt ein landesweiter Analyst gegenüber "USA Today", "was er in Sachen Recruiting erreicht hat, haben wir noch nie zuvor gesehen." "So einen Jahrgang habe ich noch nie gesehen, und ich glaube nicht, dass wir ihn jemals wieder sehen werden", schwärmt ein anderer.
Das schreit nach einer genaueren Analyse: Im aktuellen Mock Draft von "ESPN", der den kommenden Draft prognostiziert, finden sich, angeführt von Randle auf Nummer zwei, vier Wildcats in den Top 14 - und unfassbare sieben (in Worten: SIEBEN!) in der ersten Runde.
gettyTop-Picks ohne Ende
Und der Wahnsinn hat System: Waren es 2013 nur zwei Spieler im Draft, so stammten 2012 mit Davis und Michael Kidd-Gilchrist die beiden Top-Picks aus Caliparis Schmiede, insgesamt waren es sechs Akteure in den beiden Draft-Runden. 2011 waren es "nur" vier, 2010 stellte er, angeführt von John Wall und Boogie Cousins, fünf(!) Picks der ersten Runde. Für ihn war es damals der "größte Tag in der Geschichte seines Programms". Und den kann er 2014 vielleicht eben mal toppen. Wie macht er das bloß?
Calipari ist erst seit 2009 Head Coach der Wildcats, aber in dieser Zeit hat er ein sich selbst fütterndes Perpetuum Mobile geschaffen, wenn man so will: Er bereitet seine Schützlinge derart gut auf den Profi-Basketball vor, dass sie regelmäßig zu den Top-Picks gehören. Heißt: Das Megatalent, das bei Kentucky einen Fuß in die Türe bekommt, hat das Ticket in die NBA schon halb gebucht - und damit jede Menge dicke Schecks. Das spricht sich rum, und so ist es kein Wunder, dass sich eine verhältnismäßig große Teenager-Zahl für Kentucky-Basketball entscheidet. Und das bedeutet im Umkehrschluss: Calipari hat wieder die besten Spieler zur Verfügung, spielt eine gute Saison, sorgt für Schlagzeilen und eine Menge NBA-Verträge. Circle of Life!
(Natürlich schadet es nicht, wenn man, wie 2011 geschehen, beim March-Madness-Turnier mal eben Rap-Mogul Jay-Z in die Umkleide bringt...)
40-0?
In diesem Jahr soll also die Revanche für die verpatzte Vorsaison her. Die Gruppe hochkarätiger Freshmen wird von Veteranen wie Senior Jarrod Polson oder Center Tod Lanter unterstützt und erscheint auf dem Papier so gut, dass die jährliche Preseason-Umfrage der "Associated Press" Kentucky gleich mal auf den ersten Platz gehievt hat.
Calipari hat jedoch ganz andere Ziele: "Bevor ich abtrete, möchte ich einmal ein Team trainieren, das eine 40-0-Bilanz hinlegt." Also ungeschlagen zum Titel? Naja, vor zwei Jahren sprangen am Ende 38 Siege bei zwei Niederlagen heraus. Also mit einem Randle, einem Young, einem Johnson "nur" zwei Siege mehr. Hmmmmm....
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2. Die Stolpersteine
Louisville
Den Titelverteidiger sollte man nur auf eigene Gefahr abschreiben: 2012 wurden die Cardinals vor der Saison als zweitbestes Team gehandelt, holten sich für das NCAA-Tournament Platz eins der Setzliste - und marschierten zum Titel. Warum sollte es in diesem Jahr so viel schlechter laufen?
Denn in diesem Jahr werden sie immerhin auf den dritten Platz hinter Kentucky getippt - und für einige Experten sind die Cardinals immer noch das stärkste Team, das mit eisenharter Defense jeden Gegner vor Probleme stellt. Mit Point Guard Peyton Siva und Center Gorgui Deng hat man zwei Cornerstones verloren, aber die wurden durch Chris Jones und Montrezl Harris adäquat ersetzt. Hancock und Russ "Russdiculous" Smith sind immer noch an Bord, die Offense dürfte also schnurren wie ein Kätzchen.
Dazu hat man mit Rick Pitino einen Coach im Kommandostand, der es in der "Lorbeeren-Kategorie" locker mit Calipari aufnehmen kann. Auf den 61-Jährigen, Titelträger 1996 und 2013, wartet aber eine besondere Herausforderung. Vor wenigen Wochen suspendierte er seinen hypertalentierten Power Forward Chane Benahan. Ob und wann Benahan ins Team zurückkehren darf, ist noch nicht klar, aber ohne ihn wäre das Team eine ganze Ecke schwächer.
Kansas
"Riggin for Wiggins" hatte "ESPN"-Star Bill Simmons das diesjährige Tankfest in der NBA getauft: So ziemlich alle Teams lecken sich die Finger nach dem kanadischen Small Forward. Aber der spielt erstmal mindestens ein Jahr für die Jayhawks und Coach Bill Self.
Dessen Team musste sich im letzten Jahr trotz One-Seed in den Sweet Sixteen dem späteren Finalisten Michigan geschlagen geben. Und dann verlor Self auch noch auf einen Schlag seine komplette Starting Five - gleich drei Spieler machten ihren Abschluss.
Aber neben Superstar Wiggins holte sich der 50-Jährige, der Kansas zu neun Big-12-Titeln in Folge führte, auch noch andere potenzielle Stars ins Boot, allen voran Joel Embiid. Der 18 Jahre alte Center aus Kamerun belegt bei "ESPN" den vierten Platz im Mock Draft und lässt es unter dem Korb bei einer Körpergröße von über 2,13 Metern dunkel werden. Ebenfalls nicht vergessen sollte man Shooting Guard Wayne Selden, ebenfalls ein potenzieller Lottery Pick.
Michigan State
This...is...Sparta! Michigan State schaffte es in diesem März als Big-Ten-Champion in die Runde der Sweet Sixteen, unterlag dann aber dem späteren Champion aus Louisville. Trotzdem war die Saison für die Spartans um Coach Tom Izzo insgesamt gesehen ein Erfolg. Und dieses Jahr soll es noch ein Stückchen höher gehen.
Im College-Basketball immer ein Vorteil: Das Team blieb in seiner Zusammensetzung fast komplett beisammen. Izzo legt Wert auf langfristige Zusammenarbeit, und das wird ihm in diesem Jahr besonders in der Defense große Vorteile bringen. Außerdem hat er weiter zwei Superstars zur Verfügung.
Da wäre zum einen Big Man Adreian Payne. Der "Payne Maker" entschied sich gegen die NBA und dürfte gegen die College-Konkurrenz gut und gerne 20 Punkte und zehn Rebounds pro Spiel auflegen können. Shooting Guard Gary Harris schießt von außen die Lichter aus und wäre im Draft wohl ebenfalls weit gekommen. Nun hängt es an Point Guard Keith Appling: Wenn der seine Form findet, ist alles drin.
gettyDuke
Der gute alte Mike Krzyzewski. Jap, mit 66 Jahren fängt das Leben doch erst an, oder? Auf jeden Fall ist der vierfache NCAA-Champion immer noch so gut wie eh und je. In der Runde der letzten acht reichte es 2013 gegen Louisville nicht. Ein neuer Superstar soll das Team jetzt wieder zum Titel führen.
Mit Jabari Parker hat man sich eines der größten Talente überhaupt geschnappt. Unter den Fittichen von Coach K sollte der 18-jährige Forward, der vor einem Jahr aufgrund seines Potenzials schon auf dem Cover der "Sports Illustrated" landete, ganz groß aufspielen können - wer war nochmal dieser Andrew Wiggins?
Mit Quinn Cook und Rasheed Sulaimon kann Krzyzewski erneut seinen letztjährigen Backcourt aufbieten. Small Forward Rodney Hood ist absolut solide und könnte auch auf die 4 rutschen, sollte Parker Center spielen. Dieses System wurde vom "Team USA"-Trainer bereits erfolgreich getestet. In der Big-Man-Rotation finden sich Amile Jefferson und der jüngere Bruder von Miles, Marshall Plumlee. Fazit: Leichte Fragezeichen in der Defense bleiben, aber es bleibt ja auch noch genügend Zeit.
X-Faktor: Michigan / Arizona
Die Finalisten des Vorjahres mussten mit Trey Burke den College-Spieler des Jahres ziehen lassen. War's das also? Nicht ganz: Freshman Derrick Walton hat auf der Point-Guard-Position mit den zukünftigen NBA-Spielern Glenn Robinson III. (erinnert sich noch jemand an den "Big Dog"?) und Power Forward Mitch McGary starke Mitspieler an seiner Seite. Bei letzterem hofft Coach John Beilein auf gute Fitness, dann kann die Überraschung gelingen.
Arizona-Coach Sean Miller hat mit Freshman Aaron Gordon einen polierten Power Forward an Land gezogen. Sollte er sich im Wüstenstaat noch einmal steigern, ist ein Top-Five-Pick im kommenden Draft möglich. Dazu kommt ein cleverer Point Guard mit T.J. McConnell, also abschreiben sollte man die Wildcats nicht zu früh.
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3. NBA ahoi! Die Stars der Zukunft
Ernsthaft: Um alle potenziellen NBA-Stars in diesem Wahnsinns-Draft aufzulisten, fehlt die Zeit. Ein NBA-Front Office ohne First-Round-Pick in diesem Jahr wird den Tag verfluchen, an dem man diese Chance leichtfertig hergab. Es wird eine gaaaaanze Menge mieser Teams geben in diesem Jahr, soviel steht fest.
Andrew Wiggins:
Sagen wir es so: Wenn "Adidas" und "Nike" für die Schuhrechte eines 18-Jährigen über 180 Millionen Dollar für zehn Jahre bieten, dann kommt das nicht von ungefähr. Wiggins wird in Experten-Kreisen als größtes Talent seit LeBron James gehandelt und wird in dieser NBA-Saison dafür sorgen, dass so manches Team einen möglichen Sieg unauffällig abschenkt, um die Chancen auf den Kanadier zu erhöhen.
Der Sohn des früheren NBA-Spielers Mitchell Wiggins ist ein zurückhaltender Familienmensch, aber er explodiert auf dem Court. Der Über-Athlet riss mit seinen Dunks bereits LeBron aus dem Sitz, ist ein exzellenter Jump-Shooter und schaltet in der Defense auch mal einen Jabari Parker aus. "Wenn ich im Draft nicht die Nummer eins werde, dann liegt das nicht an mir, weil ich alles mir mögliche dafür getan habe", kündigte er an. Keine Angst, Andrew: Das wird wohl kaum passieren.
Übrigens: Am 14. Mai 2013 sagte Wiggins bei Kansas zu - und damit auf den Tag genau 59 Jahre nach einem gewissen Wilt Chamberlain.
Julius Randle:
gettyDer wohl beste Spieler aus Kentucky gehört auch zu den besten Spielern überhaupt und könnte neben Wiggins ein weiterer Frischling sein, der nach einem Jahr den Sprung in die NBA wagt. Und zwar mit großem Erfolg. Der flexible Power Forward ist zu stark für kleinere Gegenspieler und technisch zu profiliert für Big Men. Scouts schwärmen von seinem Postgame und der ausgereiften Fußarbeit. Aber auch in einem Dunk Contest wäre er gut aufgehoben.In der Defense kann sich Randle mit Sicherheit noch verbessern, aber seine Größe (2,06 Meter) und seine Fähigkeiten in der Offensive könnten dazu führen, dass er gegen College-Kids noch dominanter agiert als Wiggins. Wenn der Sieger der Draft-Lottery einen Power Forward braucht, könnte seine Stunde schlagen. In Testspielen für UK war er bisher ein automatisches Double-Double.
Joel Embiid:
Wie geht doch gleich der Spruch? "You can't teach height" - Größe kann man nicht lernen. Mit 19 Jahren hat Embiid das Ende der Fahnenstange vielleicht noch nicht erreicht. Da läuft den Scouts das Wasser im Mund zusammen. Der junge Mann aus Kamerun spielt zwar erst seit sieben Jahren Basketball, bringt aber in der Offensive schon eine Menge Fertigkeiten mit und könnte als Scorer und Shotblocker langfristig über Jahre unter dem Korb dominieren.
Einige Scouts - und sein Coach Bill Self - vergleichen das Potenzial Embiids schon mit dem eines Hakeem Olajuwon. Und trotzdem hat er praktisch keine Chance auf den Top-Pick. Unglaublich. An "Hakeem the Dream" orientiert sich der frühere Hobby-Fußballer auch. Da spielte er übrigens im Angriff. "Ich will einfach nur besser werden", ist Embiids Motto. Wir freuen uns schon drauf.
Jabari Parker:
Bevor Wiggins das größte Talent seit LeBron war, war Jabari Parker das größte Talent seit LeBron. Der beste High-School-Spieler seit King James. Der 2,06 Meter große Small Forward lässt sich das aber nicht zu Kopf steigen: Mitspieler beschreiben den gläubigen Mormonen als unglaublich bescheiden. "Ich spiele zwar Basketball", sagt er, "aber das definiert mich nicht als Person."
Auf dem Court definiert ihn seine Athletik, sein unfassbar schneller erster Schritt, und der klare Kopf, der zu schnellen Entscheidungen und guten Pässen führt. Bei einem Trainingsspiel Ende Oktober soll er seinen Duke-Kollegen gleich 24 Punkte und 12 Rebounds eingeschenkt haben. Am 12. November trifft Duke im Champions Classic auf Kansas. Parker gegen Wiggins - oh ja!
Dante Exum:
Der 18-jährige Australier wäre der vielleicht beste Point Guard, sollte er sich beim Draft anmelden. Exum steht bei knapp 2 Metern Körpergröße, ist aber trotzdem auf dem Weg zum Korb nicht zu stoppen. Ein guter Finisher, ausgestattet mit exzellentem Basketball-IQ - Exum gilt als sicherer Top-Five-Pick. Verbessern muss er sich noch von draußen: Der Jumper will noch nicht so richtig fallen.
Marcus Smart:
Vielleicht wäre aber auch Marcus Smart der beste Point Guard - und ebenfalls ein heißer Kandidat auf einen Top-Five-Pick (davon scheint es in diesem Jahr etwa 34 zu geben). 15.4 Punkte, 5.8 Rebounds und 4.2 Assists verzeichnete er 2012 durchschnittlich für die Oklahoma State Cowboys. Er kann beide Guard-Positionen spielen und erinnert ein wenig an James Harden. Wäre er letztes Jahr in die NBA gegangen, hätten ihn sich die Orlando Magic an Nummer zwei geschnappt - spätestens.
Und dann wären da noch Aaron Gordon, der Kroate Dario Saric, Russ Smith, Doug McDermott... das kann ja heiter werden!
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4. Und was sonst noch wichtig ist
Neue Regeln, neues Spiel
Das Talent ist da, aber die Punkte nicht: Letztes Jahr verzeichneten Division-I-Teams durchschnittlich 67.5 Punkte - der niedrigste Stand seit 1952. Die Trefferquote von außen war noch nie so schlecht, die Freiwurfquote zuletzt 1976 so mau. Der Grund: Die Defenses wurden im Laufe der Jahre im härter und härter, die Refs ließen es durchgehen. "Dann foult natürlich jeder wie verrückt und die Punktzahlen werden niedriger. Wer hätte das gedacht", schimpfte Kentucky-Coach Calipari vor wenigen Tagen.
Das soll jetzt anders werden. Zum Start der neuen Saison hat die NCAA einige Regeländerungen eingeführt: Zum einen wurden die Handcheck-Regeln in der Defense spürbar verschärft, zum anderen hat man die Block/Charge-Regularien neu ausgelegt, um die Offense zu stärken.
Das schmeckt nicht allen Coaches. Vor allem dürfte es in den ersten Wochen zu einer Epidemie an gepfiffenen Fouls kommen. "Wir werden 45 bis 60 Fouls pro Spiel sehen", so SEC-Koordinator Jake Bell. "Das wird hässlich." Aber es muss wohl erst schlimmer werden, bevor es besser werden kann.
"Es ist gut für unseren Sport", lobte Calipari die neuen Regeln, meldete aber auch Bedenken an: "Wir fragen uns alle, ob sie im Januar, Februar, März immer noch genauso pfeifen werden wie im November oder Dezember."
Deutsche College-Basketballer:
Malik Müller (Guard/Virginia Tech): Ganz bitter für den 19-jährigen Junioren-Nationalspieler Malik Müller: Nach sechs Jahren im Basketball-Internat der Urspringschule in Schelklingen wollte der Shooting Guard über einen College-Aufenthalt die NBA erreichen. Der Deutsche mit amerikanischem Pass entschied sich für Virginia Tech. "Das ist der Wahnsinn", sagte er noch im März zur "ARD".
Anfang Oktober folgte dann aber der Schock: Die NCAA entzog ihm die Spielerlaubnis für die komplette Saison 2013/2014. Der Grund so übel wie profan: zu schlechte Noten. "Das tut mir sehr leid für Malik", erklärte Coach James Johnson, "der Junge hat im Sommer sehr hart gearbeitet." Immerhin: Am Training mit dem Team darf Müller noch teilnehmen. 2014 startet er dann einen neuen Versuch.
Leon Tolksdorf (Forward/Connecticut): Der 19-Jährige hatte vor einem Jahr noch zweistellig in der NBBL gepunktet und entschied sich dann für eine College-Karriere bei den Huskies. Im ersten Jahr lief es aber noch nicht besonders. 1.7 Punkte und 0.7 Rebounds holte er pro Spiel, immerhin gelangen ihm einmal zwei Dreier. Vielleicht folgt in diesem Jahr der Durchbruch.
Niels Giffey (Small Forward/Connecticut): Giffey tritt mittlerweile sein viertes Jahr in Connecticut an. 2012 steigerte er seine durchschnittliche Ausbeute auf 4.9 Zähler und 3.6 Rebounds in 21 Minuten pro Spiel - ganz ordentlich! Das Highlight war aber die Teilnahme an der EM in Slowenien, eine "Riesen-Erfahrung" für ihn. Das könnte zu einer noch größeren Rolle unter Coach Kevin Ollie führen.
Pflichttermine:
Aufgepasst, Fans von Wiggins, Parker und Co - und aufgepasst, NBA-Fans: Wer die zukünftigen Stars in Aktion sehen will, sollte an folgenden Tagen Platz im Kalender schaffen.
12. November: Champions Classic: Kansas vs. Duke
12. November: Champions Classic: Michigan State vs. Kentucky
3. Dezember: Duke vs. Michigan
10. Dezember: Florida vs. Kansas
14. Dezember: Michigan vs. Arizona
28. Dezember: Kentucky vs. Louisville
18. Januar /1. März: Oklahoma State vs. Kansas
25. Januar: Michigan State vs. Michigan
12. Februar /8. März: North Carolina vs. Duke
15. Februar /8. März: Kentucky vs. Florida
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