Curry verletzt? Thompson übernimmt!

SPOX
07. November 201314:14
Steph Curry (l.) musste gegen die Timberwolves im Schlussabschnitt zuschauenGetty
Werbung

Als Stephen Curry mit einer Verletzung im Schlussabschnitt gegen die Timberwolves zuschauen muss, läuft sein kongenialer Partner Klay Thompson heiß. Die Pacers ersticken die Bulls, Tony Parker rettet die Spurs. Orlando und Charlotte sorgen weiter für Überraschungen, außerdem fallen zwei Ex-Mavericks positv auf.

Charlotte Bobcats (3:2) - Toronto Raptors (2-3-) 92:90 (BOXSCORE)

Kemba Walker traf nur 2 von 13 Versuchen aus dem Spiel heraus, und doch reichte es für die Bobcats zum dritten Saisonerfolg. Es war saisonübergreifend der fünfte Heimsieg in Serie - wer hätte das gedacht.

SPOXspox

Garant für den Erfolg war Shooting Guard Gerald Henderson (23 Punkte, 10/17 aus dem Feld). "Alles was er auf dem Court macht, hat Hand und Fuß", lobte Coach Steve Clifford. "Er macht immer das, was man von ihm erwartet."

Dabei gab Charlotte eine 14-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel aus der Hand. Kurios: 27 Sekunden vor Schluss vergab DeMar DeRozan den möglichen Ausgleich aus kurzer Distanz. Die Raptors entschieden sich aber, die Bobcats nicht zu foulen - eine Fehlentscheidung, denn zu einem letzten Wurf reichte die Zeit nach Hendersons Fehlversuch nicht mehr. "Ja, das hat mich auch gewundert", so dessen Kommentar zu Torontos Strategie.

Indiana Pacers (5-0) - Chicago Bulls (2-3) 97:80 (BOXSCORE)

Zuletzt starteten die Pacers 1971 in der ABA mit fünf Siegen in eine Saison. Damals holten sie auch den Titel. "Wir spielen einfach hart", verriet Lance Stephenson (15 Punkte) das Erfolgsrezept seines Teams. "Defensiv geben wir jeden Tag alles, und offensiv finden wir dann einen Weg, um den Sieg einzufahren." SPOX

In der Tat glänzten die Pacers defensiv: Im zweiten Viertel ließen sie nur 12 Punkte zu, und legten dann beim Stand von 67:67 eine 10:2-Serie hin. Offensiv lief es auch: 34 Punkte machte Indiana im Schlussabschnitt, fünf Spieler punkteten zweistellig. Außerdem gewann man die Rebound-Statistik mit 52:40.

Die Schwierigkeiten von Derrick Rose gingen derweil weiter. Er traf nur 6 seiner 15 Versuche aus dem Feld, war mit 17 Punkten aber trotzdem noch zusammen mit Luol Deng Topscorer seines Teams. Auf seine geringe Spielzeit angesprochen (28 Minuten) antwortete er: Das überlasse ich Tibs (Tom Thibodeau). Er ist der Coach, also lasse ich ihn coachen."

Folge NBA.de bei Twitter und bekomme alle News - auch Dirk Nowitzki ist dabei!

Orlando Magic (3-2) - L.A. Clippers (3-2) 98:90 (BOXSCORE)

Gegen New Orleans und Brooklyn hatten die Magic zuletzt klare Siege eingefahren - und gegen die Clippers waren sie am Ende auch das entscheidende Stückchen besser. Und das lag vor allem an einem Mann: Nikola Vucevic dominierte unter dem Korb gegen Blake Griffin und DeAndre Jordan nach Belieben und kam auf insgesamt 30 Punkte und 21 Rebounds.

Es war das fünfte 20-20-Spiel seiner Karriere. "Es ist wichtig für mein Team, dass ich aggressiv spiele", sagte der Matchwinner. "Ich will einfach gut spielen, damit wir ein paar Siege einfahren." Derer hat Orlando jetzt so viele wie die Clippers.

Chris Paul verbuchte sein fünftes Double-Double der Saison (18 Punkte, 10 Assists), Griffin und Jordan kamen zusammen auf 32 Punkte und 32 Rebounds, aber in der Defense hapert es beim Team von Coach Doc Rivers immer noch. "Wir werden keine Spiele gewinnen, wenn wir defensiv nicht besser werden", mahnte Paul. Orlando traf fast 49 Prozent aus dem Feld (40/82).

Philadelphia 76ers (3:2) - Washington Wizards (1:3) 102:116 (BOXSCORE)

Endlich der erste Sieg für die Wizards in dieser Saison - und dann gleich mit einem Rekord. 18 Dreier versenkte Washington gegen die poröse Defense der 76ers, so viele wie noch nie in der Franchise-Geschichte. Allen voran Point Guard John Wall 24 Punkte), der mit fünf Dreiern eine persönlich Bestmarke aufstellte. "Wahrscheinlich wirft er jetzt nur noch von außen", scherzte Teamkollege Bradley Beal (17 Punkte, 3 Dreier).

Philly war zwar nicht schlecht, aber das Bombardement von außen, gepaart mit 20 eigenen Ballverlusten, war zu viel des Guten. "Das war ein verzweifeltes Team, das unbedingt gewinnen wollte, weil wir sie vor fünf Tagen geschlagen haben",musste Sixers-Coach Brett Brown anerkennen. "Wir haben ein paar nicht ganz so kluge Spielzüge gehabt."

Für die Sixers verzeichnete Center Spencer Hawes 23 Punkte und 13 Rebounds, Evan Turner (23) und Michael Carter-Williams (19 Punkte, 7 Assists) waren ebenfalls stark.

Boston Celtics (1-4) - Utah Jazz (0-5) 97:87 (BOXSCORE)

Im Duell der sieglosen Teams gibt es zwei Gewinner: Boston hat endlich den ersten Sieg eingefahren - und Utah bleibt in Sachen NBA-Draft auf Kurs. Im erstmals seit 2007 nicht ausverkauften TD Garden hatten die Celtics keine Probleme mit den Gästen und führten nach drei Vierteln mit 22 (84:62). Utah machte im zweiten Abschnitt dabei kümmerliche acht Punkte. "Deshalb haben wir am Ende verloren", analysierte Jazz-Coach Tyrone Corbin.

Mit Enes Kanter (22 Punkte, 8 Rebounds) und Gordon Hayward (28 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists) gab es für ihn allerdings Lichtblicke. Boston hatte seine besten Akteure in Brandon Bass (20 Punkte) und Jeff Green (18). Neben Denver ist Utah nun das einzige NBA-Team ohne Sieg.

Seite 2: Curry schon wieder verletzt

Memphis Grizzlies (2-3) - New Orleans Pelicans (2-3) 84:99 (BOXSCORE)

Der einzige Grizzly, der an diesem Abend wirklich Grund zur Freude hatte, war Zach Randolph: Z-Bo spielte acht Minuten und machte sich dann auf ins Krankenhaus, um bei der Geburt seines Sohnes dabei zu sein. Aber zu diesem Zeitpunkt war Memphis in eigener Halle schon hoffnungslos im Rückstand.

SPOXspox

Gleich fünf Spieler punkteten bei New Orleans zweistellig, die Pelicans machten an diesem Abend eigentlich alles besser als Memphis. Eine 51:41-Führung schwoll im vierten Viertel auf 86:57 an, die heimischen Fans buhten ihr Team mittlerweile kräftig aus. "Wir sind frustriert", so Mike Conley, der mit 26 Punkten mit Abstand bester Mann seiner Truppe war. "Am Ende haben wir noch etwas aufgeholt, aber wir waren zu keinem Zeitpunkt wirklich im Spiel."

Dann kam es auch noch knüppeldick: Jerryd Bayless verstauchte sich sein Knie im dritten Viertel und musste ausgewechselt werden, wenig später erlitt Conley eine Platzwunde im Gesicht nach einem unabsichtlichen Ellbogen von Anthony Morrow. Glück im Unglück: Beide werden wohl nicht lange ausfallen.

Milwaukee Bucks (2-2) - Cleveland Cavaliers (2-3) 109:104 (BOXSCORE)

Zwei frühere Mavericks hatten bei den Bucks, bei denen in der Halbzeitpause Michael Redd geehrt wurde, großen Anteil am knappen Sieg über die Cavaliers: O.J. Mayo erzielte 28 Punkte und war von der Dreierlinie fast fehlerlos (6/7), aber 25 Sekunden vor Schluss verfehlte er beim Stand von 103:104 einen Jumper. Gut für ihn: Caron Butler hatte sich unter den Korb geschlichen und tippte den Ball in den Korb.

"Ich bin schon lange genug dabei", sagte Butler danach ganz cool. "Ich weiß, dass viele Spieler kurz vor Schluss nicht ganz so aufmerksam sind, aber der Spielzug war noch nicht vorbei." Insgesamt machte "Tuff Juice" 12 Punkte, Gary Neal kam von der Bank und steuerte 23 Zähler bei.

Für die Cavs hätte Kyrie Irving das Spiel am Ende fast noch gedreht. Der Superstar machte zwischendurch 10 Punkte in Serie und hatte nach dem Tip-In von Butler die Chance - aber dann dribbelte er sich den Ball gegen den Fuß und besiegelte die Niederlage. "Das war der entscheidende Turnover", sagte er danach zerknirscht.

Immerhin eine positive Sache hatte das Spiel für Cleveland. Top-Pick Anthony Bennett brachte endlich einen Ball im Korb unter: Nach einem Dreier im zweiten Viertel steht er jetzt für die Saison bei 1/20 aus dem Feld.

Minnesota Timberwolves (3-2) - Golden State Warriors (4-1) 93:106 (BOXSCORE)

Im dritten Viertel hielten die Warrior-Fans wohl kollektiv den Atem an: Ricky Rubio erwischte Stephen Curry im Fallen ausgerechnet am Knöchel. Der Point Guard fing an zu humpeln, spielte zwar noch ein paar Minuten, setzte dann aber das komplette letzte Viertel aus. Die gute Nachricht: Es ist "nur" eine Knochenstauchung, nicht Currys vermaledeiter Knöchel, der ihm in der Vergangenheit schon so viele Probleme bereitet hatte.

Mit Curry unter den Zuschauern lief dann Klay Thompson heiß. "Steph ist einer der besten Spieler in der NBA, aber viele denken, dass es bei uns nur über ihn laufen kann. Das ist nicht fair ihm gegenüber", so Thompson, der im letzten Viertel mal eben 19 Punkte machte, darunter 5 Dreier. "Er ist nur schwer zu ersetzen, aber wir haben unser Bestes gegeben und heute einen guten Job gemacht."

Neben den 30 Punkten von Thompson lieferten auch David Lee (22 Punkte, 15 Rebounds) und Andre Iguodala (20 Punkte, 6 Assists) starke Vorstellungen ab. Die Timberwolves trafen nur 25 Prozent ihrer Dreier (4/16) und insgesamt unter 38 Prozent aus dem Feld. Kevin Love (25 Punkte, 16 Rebounds, 6 Assists) glänzte zwar mit guten Stats, aber 10 von 25 aus dem Feld waren auch bei ihm ausbaufähig.

San Antonio Spurs (4-1) - Phoenix Suns (3-2) 99:96 (BOXSCORE)

Was wären die Spurs nur ohne Tony Parker? Der französische Wirbelwind machte in einer ganz engen Begegnung zwischen den Spurs und den überraschend gut gestarteten Suns am Ende den Unterschied: Parker erzielte 15 der letzten 16 Punkte für San Antonio und kam insgesamt auf 20 Punkte bei 9 von 15 aus dem Feld. SPOX

"Wir sind auf Tony angewiesen", gab Coach Gregg Popovich nach dem Spiel zu. Zuerst hatte Parker mit einem Jumper 32 Sekunden vor Schluss für eine Ein-Punkt-Führung gesorgt, kurze Zeit später stahl er sich seinem Bewacher davon und traf den Layup zum 99:96. "Unglaublich", staunte Manu Ginobili (9 Punkte, 5 Rebounds). "Wir waren langsam und müde, aber er hat einfach alles getroffen."

Ein Dreier von Gerald Green mit der Schlusssirene verfehlte den Korb. Mit 15 Punkten hatte er neben Markieff Morris (23 Punkte, 12 Rebounds) und Eric Bledsoe (14 Punkte), der laut Parker "wie ein Pitbull" agierte, großen Anteil daran, dass die Suns fast ihren vierten Saisonsieg feiern konnten. Danny Green (19), Tim Duncan (17) und Boris Diaw (11) punkteten bei den Spurs ebenfalls zweistellig.

Der NBA-Spielplan im Überblick